Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
Restaurantbesitzer!“
„Aber Jack! Die Kaiserin scheint zurückzukehren! Vielleicht ist sie das sogar schon! Und wir brauchen ihre Hilfe, um sie zu besiegen!“
„Schon wieder? Ich... nein, ich kann nicht.“
„Aber sie wird diese Welt vernichten! Vielleicht alle Welten! Bitte, Mister Jack! Captain! Sie müssen uns helfen!“ bettelte Sarah und erste Tränen der Verzweiflung stiegen ihr in die Augen. Doch Jack schüttelte nur traurig den Kopf und erhob sich langsam von seinem Stuhl.
„Es tut mir leid, Sarah. Ich bin kein Pirat mehr. Und auch kein Captain, also nenn mich nicht so. Das ist vorbei. Der alte Captain Red Jack ist tot, verstehst du? Und nur Red Jack, der Restaurantbesitzer hat überlebt. Ich kann dir nicht helfen.“
Ohne weitere Worte ging Jack dann davon. Ohne ein Abschiedswort. Ohne alles. Und zurück blieb eine kleine Sarah, der die Tränen über das Gesicht strömten. Mister Barcley legte ihr mitfühlend eine Plüschtatze auf die eine Hand, Golgrimm seine auf Hand auf die andere.
„Dann ist also auch der letzte wahre Pirat der Welt gestorben...“ schluchzte das kleine Mädchen hilflos und starrte dem sich entfernenden Jack hinterher.
Gar nicht weit von der verzweifelten Sarah entfernt, dafür vor langer langer, langer, langer Zeit, landete ein Turm und gähnte recht herzhaft. Dann kam jemand heraus, ging ein paar Schritte aber blieb dann stehen, um sich umzusehen. Es war Rupert Le'Fuet, der Geschäftsführer königlicher Belange. (Nun ja, mittlerweile war er es sicherlich nicht mehr. Man konnte für gewöhnlich davon ausgehen, dass sich das Entführen der Tochter eines Königs, sprich Prinzessin, niemals gut auf die Karriere auswirkte. Selbst wenn man nicht persönlich bei diesem König angestellt war. Aber Rupert war bei diesem König angestellt. Bei seinem König, um genau zu sein. Aber da sie ja genau wissen, was sich so alles zugetragen hat, brauche ich ihnen das ja nicht zu erklären.)
Rupert stand also da und blickte sich um. Und was er sah, war weiß. Nicht so richtig weiß, eher so ein helles Grau. Aber es war überall. Er stand drauf. Der Boden war glatt und eben. Alle vier Himmelsrichtungen waren grau. Wohin er auch blickte.
Syracruz kam heran geflattert und setzte sich auf Ruperts Schulter. Er schaute sich ebenfalls um.
„Wo zum Geier sind wir hier?“ murmelte Le'Fuet und runzelte die Stirn. Syracruz schüttelte den Kopf.
„Im Garten des Palastes!“ antwortete die Fledermaus, doch sie wurde nur fragend angeschaut.
„Das ist doch nicht...“
„Doch, Rupert, doch. Du darfst nicht fragen wo wir sind, sondern wann wir sind!“ erklärte Syracruz weiter.
„Wieso wann? Ich dachte, das Ding wäre ein Flugturm!“
„Naja, er fliegt ja auch, aber gleichzeitig fliegt er auch durch die Zeit! Ich habe in dem Arbeitszimmer dieses verrückten Zauberers einige Aufzeichnungen gefunden. Einige Unterlagen waren schon recht vergilbt, was wohl bedeutet dass er schon seit langer Zeit daran gearbeitet hat.“
Mit einer einzigen Handbewegung gebot Le'Fuet seinem Fledermausassistenten Schweigen und starrte erstaunt ins Grau hinein. Er hatte etwas erblickt, was ihn völlig von den Worten der Fledermaus ablenkte. Zuerst nahm Syracruz dies mit missbilligendem Blick auf, starrte dann jedoch ebenso erstaunt in dieselbe Richtung wie er.
Nicht weit von ihnen entfernt wankten einige Gestalten auf die beiden zu. Sie waren groß, mit breiten Schultern und dicken Köpfen. Rupert zählte zehn oder zwölf, doch sie alle waren grau und wankten teilweise so sehr hin und her, dass es ihm unmöglich war, sich einen klaren Überblick darüber zu verschaffen, wieviele es denn nun wirklich waren.
„Was sind das für Gestalten?“ fragte Rupert mit zittriger Stimme, ohne Syracruz auf seiner Schulter anzusehen. Die Fledermaus zuckte mit den Schultern.
„Ich bin selbst zum ersten Mal hier und jetzt, schon vergessen? Wir sollten die da selber fragen, wenn sie bei uns sind.“
Näher und näher
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