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Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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selbst!
     
     
                  Sarah ging voran und drückte die große Pendeltür auf. Sofort schlugen ihr die verschiedensten Gerüche entgegen und ließen sie erneut an Urlaub denken. Es roch nach Fisch und Fleisch, gedünstet, gebraten, gekocht und gegrillt. Es roch nach würzigem Malzbier und Vanilleeis, nach gerösteten Nüssen und  Früchten aller Art. Kurz gesagt: es roch einfach himmlisch dort!
                  Das Restaurant bestand aus einem großen Saal voller Tische und alle waren sie mit essenden und sichtlich zufriedenen Gästen besetzt. In der Mitte führte ein langer Gang hindurch nach hinten, wo sich eine riesige Durchreiche mit Theke und direkt daneben eine große Schwenktüre befand. Der ganze Raum war voller piratenmäßiger Dekorationen: von alten Steuerrudern über zerrissene Piratenflaggen bis hin zu Teilen von ganzen Schiffsmasten, an denen Netze, Taue und Segelfetzen hingen.
                  Hinter der Theke konnten Sarah, Golgrimm und Mister Barcley den hünenhaften Gorilla Mister Boyd sehen, wie er mit einer Kochmütze auf dem großen Schädel und einer fleckigen Schürze durch die dahinter liegende Küche wirbelte. Das kleine Totenkopfäffchen Billy-Bob sprang mit einem Dutzend Teller zwischen den Tischen herum und servierte duftende Leckereien in Rekordzeit. Und Red Jack, der ehemals berüchtigste und meist gesuchteste Pirat von ganz Notrak Husch stand mit einem Geschirrtuch über der Schulter und einer Schürze über seiner gewohnten Piratenkleidung an einem Tisch und plauderte und erzählte wild gestikulierend. Sarah konnte seine euphorischen Ausführungen bis zu sich an der Eingangstür hören:
                  „...und dann habe ich mich einfach an der Kugel festgehalten und ließ mich von meinem ersten Maat Mister Boyd, das ist übrigens der Gorilla in der Küche, mit der Schiffskanone direkt in das oberste Fenster dieses düsteren Turms schießen. Ich kann euch sagen, ich kam da wirklich keinen Augenblick zu spät, um all die armen Leute aus den Klauen dieses übermächtigen Hexenmeisters zu retten!“
                  Die Gäste an diesem Tisch applaudierten dem Piraten und nickten voller Hochachtung und Ehrfurcht, während Jack sich tief verbeugte und breit grinste.
                  „Vielen Dank, vielen Dank. Das nächste Mal erzähle ich euch, wie mich der härteste Kopfgeldjäger erwischt hat. Naja, fast erwischt hat, sonst wäre ich ja nicht ich! Lasst es euch schmecken, der Nachtisch geht aufs Haus. Erdbeeren a la Creme, ein Gedicht, kann ich euch sagen!“
                  Mit diesen Worten setzte Jack das breiteste Grinsen auf, das wohl jemals irgendjemand in seinem Leben gesehen hatte und schlenderte weiter durch das Restaurant. An dem einen Tisch klopfte er allen Gästen auf die Schultern und erkundigte sich, ob es ihnen auch schmeckte, an einem anderen Tisch beglückwünschte ihn ein äußerst betucht aussehender Mann zu diesem Meisterwerk namens „Flutschfischfilet im Limettensorbeemäntelchen“, wofür Red Jack übrigens im vergangenen Drei-Städte-Restaurant-Wettstreit den ersten Platz gewonnen hatte. Und wieder einen Tisch weiter führte der Gastgeber sein berüchtigtes Piratengröhlen auf.
                  „HHAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR!!!“ tönte es laut durch das Restaurant, was die Eltern des kleinen Jungen an diesem Tisch zu herzlichem Lachen animierte, den kleinen Jungen selbst allerdings lediglich nur dazu, dass sämtliche Farbe aus seinem Gesicht verflog und sich das Stückchen Blaubeertorte in seinem Mund vor Schreck auf ein Drittel seiner Ursprungsgröße zusammenrollte.
                  Zufrieden mit sich selbst und den positiven Seiten seines Restaurantleiterlebens (aber vor allem mit sich selbst) flog Jacks Blick durch sein Lebenswerk und blieb dann plötzlich am Eingang hängen. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Freude.
                  „SARAH!“ rief er laut und mit ausgebreiteten Armen kam er auf das Mädchen zugestürmt und umarmte sie herzlich, wobei er sie gut einen Meter vom Boden hochhob. Auch Sarah freute sich riesig den alten Seebären zu sehen und erwiderte die Umarmung ebenso herzlich. Dann setzte er sie wieder ab und nickte Mister Barcley und Golgrimm zu.
                  „Hey, hallo, Mister Barcley! Wie geht’s?“
                  „Brmmm!“
                 

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