Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
geknebelte Prinzessin folgten mit ihren Blicken dem geflügelten Tier.
„JAAA, ICH REGEL DAS, RUPERT! ENTSPANN DICH!“ schrie die Fledermaus durch den Turm zurück.
„ENTSPANNEN? ICH SOLL MICH ENTSPANNEN? WIE DENN MIT DIESEM MONSTRUM DA DRAUßEN VOR DER TÜR!“
Doch Syracruz hörte ihn schon nicht mehr so richtig, denn er war bereits beim Arbeitszimmer im zweiten Stock und damit beim Herz des Turmes angelangt, jenen Teil welchen der Zauberer Nepomuk von Hinterhausen in jahrelanger Forschung konstruiert hatte:
Das Zeitherz.
Es bestand aus unzähligen Rohren und Pumpen, Hebeln und Kabeln, Knöpfen und seltsamen leuchtenden Punkten, die laut der vierhundertzweiunddreißigseitigen Produktbeschreibung als „Signallämpchen“ beschrieben wurden. Es gab rote und grüne Signallämpchen. Gelbe gab es keine. Dafür aber noch ein paar blaue.
Doch Syracruz brauchte die Beschreibung nicht mehr. Eigentlich hatte er sie von Anfang an nicht gebraucht, denn dort drin stand lediglich, wie man das Zeitherz starten konnte. Das wars. Mehr nicht. Der Rest waren seltsamste Teilbeschreibungen und Notizen des Zauberers, mit denen die Fledermaus allerdings rein garnichts anfangen konnte. Also hüpfte Syracruz auf die vordere Armatur der Maschine, drückte Knöpfe und zog Hebel, bis einige der wichtigen Signallämpchen auf grün schalteten, das Zeitherz zu brummen begann und alles um die gebildete Fledermaus herum zu wabern begann. Dann gab es einen Lichtblitz und alles war dunkel. Und dunkel blieb es.
Zumindest bis sich alle Augen von dem Lichtblitz erholt hatten und wieder normal sehen konnten. Rupert erhob sich und klopfte sich den Staub von der Hose. Noch immer standen die Ööörks und saß die Prinzessin da und schauten.
„Gibt‘s ein Problem, Jungs und Mädchen?“ fragte Rupert die Anderen.
Die Ööörks schüttelten die Köpfe. Die Prinzessin sagte etwas, doch aufgrund des Knebels in Form eines Tuches, das um ihren Mund gebunden war, verstand Le'Fuet kein Wort. Er ging zu ihr hin, beugte sich herunter und zog das Tuch aus ihrem Mund.
„Wie bitte?“ fragte er höflich.
„Könnten sie der überaus schnuckeligen Fledermaus vielleicht von mir ausrichten, dass ich gerne mal mit ihr ausgehen würde? Also nichts besonderes, nur ein Essen oder so, also für den Anfang!“ säuselte sie und zwinkerte Rupert vielsagend zu.
„Ach, du kannst mich mal gern haben!“ wetterte Rupert, doch die Prinzessin lächelte nur weiter verliebt vor sich hin.
„Aber ich hab doch schon die Fledermaus so gern!“ erklärte sie mit verträumtem Blick.
„Mädchen... dumm...?“ fragte daraufhin der Anführer der Ööörks und wandte sich an Rupert. Dieser stemmte jedoch entrüstet die Fäuste in die Hüften.
„Hey, das ist meine Verlobte! Also bitte nicht in diesem Ton! Du da! Schau mal aus dem Fenster!“
Der angesprochene Ööörk trottete daraufhin zum Fenster hin und blickte hinaus.
„Und? Was siehst du? Was siehst du?“ fragte Rupert, teils neugierig, teils ängstlich, aber eindeutig nervös.
„Grau...“ war die simple Antwort.
„Was? Grau? Sonst nichts?“
„Grau... Hellgrau... und... dunkelgrau...“
„Hell und... Was soll das bedeuten? Ach, verflixt, ich sehe selbst nach!“ fluchte Rupert, ging zur Tür, riss sie auf und trat einen Schritt vorwärts, nur um sich dann böse die Nase an hellgrauem Mauerwerk zu stoßen, das von dunkelgrauen Fugen durchzogen war. Verwirrt rieb er sich die schmerzende und pochende Nase, dann legte er die Hände gegen das Mauerwerk, das merkwürdigerweise direkt vor der Tür des Turms gezogen war und so den Ausgang versperrte.
„SYRACRUUUUUUUUUUUUUUZ! WO SIND WIR HIER?“ brüllte Le'Fuet aus vollem Halse. Die Antwort kam gedämpft und leise aus der Spitze des Turms herunter.
„Komm her und sieh selbst! Und gewöhne dir bitte an, mich nicht immer wieder dieselben Dinge zu
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