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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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schmerzenden Füße zu reiben. Sie hielt jedoch inne und richtete sich wieder auf, weil sie einige glänzende Metallstücke in dem hohen Gras entdeckt hatte. An dieser Stelle war das Grundstück nicht mehr von der Mauer umgeben, sondern nur noch von einem Stacheldrahtzaun. Als sie darauf zuging, um die Metallstücke genauer zu betrachten, stellte sie fest, daß jemand den Zaun durchtrennt hatte. Offenbar war die Ziege durch dieses Loch auf das Grundstück gelangt, denn an dem Draht hingen einige kleine Fellbüschel.
    Vorsichtig zwängte Kate sich ebenfalls durch das Loch und zuckte zusammen, als sie mit den Sachen im Stacheldraht hängenblieb. Obwohl sie den Draht auseinanderzog, so gut es ging, zog sie sich dabei einen tiefen Kratzer auf dem Arm zu, der sofort zu bluten anfing. Es tat ziemlich weh, doch zunächst konnte sie nichts dagegen tun. Erst einmal mußte sie Annabel zurückholen.
    Während sie auf die Ziege zuging, nahm sie ein paar von den Nüssen aus der Tasche, die sie vorsorglich eingesteckt hatte und die Annabel besonders gern fraß. Kate hoffte, daß sie ihr gehorsam folgen würde, sobald sie den Geruch wahrnahm.
    Leider hatte sie vergessen, wie hinterlistig Ziegen sein konnten, und so war sie überhaupt nicht darauf vorbereitet, als Annabel den Kopf senkte und sie stieß. Sofort verlor Kate das Gleichgewicht und fiel hin. Die Nüsse kullerten über den Boden.
    Als sie sich wieder aufgerappelt hatte, hatte Annabel die Nüsse bereits gefressen und wartete in sicherer Entfernung. Nun verlor Kate endgültig die Geduld und versuchte, sie zu fangen. Das war natürlich ein Fehler, wie ihr ziemlich schnell klar wurde.
    Verschwitzt und völlig außer Atem, mußte sie sich zehn Minuten später geschlagen geben. Sie beschloß, nach Hause zurückzukehren und einen der Angestellten ihres Vaters zu bitten, ihr zu helfen.
    Bei dem Sturz hatte sie sich einige Prellungen zugezogen, die Wunde an ihrem Arm brannte immer noch, und außerdem hatte Kate eine Blase am Fuß. Sie fühlte sich äußerst unwohl in ihrer Haut und war furchtbar wütend auf die störrische Ziege. Humpelnd kehrte sie zu dem Loch im Zaun zurück.
    Plötzlich hörte sie, wie das Unterholz hinter ihr krachte. Als sie sich umdrehte, sah sie zunächst nichts. Doch dann fuhr sie erschrocken zusammen, weil ein großer Schäferhund auf sie zusprang.
    Da sie auf einem Bauernhof aufgewachsen und den Umgang mit Tieren gewohnt war, reagierte sie instinktiv, indem sie stehenblieb und scharf „Platz!” rief. Allerdings war es zu spät, denn der Hund hatte bereits zum Sprung angesetzt und warf sie um.
    Kate schloß die Augen. Beim Aufprall auf dem Boden verspürte sie einen dumpfen Schmerz in der Lunge. Der Hund blieb auf ihr liegen und drückte sie herunter. Schließlich öffnete sie wieder die Augen, um ihn zu betrachten.
    Er jaulte leise, und sie spürte durch die Jeans, wie er mit dem Schwanz wedelte.
    Ermutigt durch diese freundschaftliche Geste, versuchte sie, ihn herunterzuschieben, aber daraufhin begann er sofort zu knurren und bleckte die Zähne.
    Nun hörte sie wieder Geräusche im Unterholz und dann eine männliche Stimme, die sagte: „Guter Hund, Max. Laß los.”
    Kaum war der Hund von ihr heruntergesprungen, umfaßte der Mann ihr Handgelenk und zog sie unsanft hoch.
    „So, jetzt möchte ich wissen, was hier eigentlich vorgeht …”
    „Nichts”, erklärte Kate mit bebender Stimme, während sie ihn musterte. Sein Haar war militärisch kurz geschnitten, und er trug eine Uniform. Obwohl er schätzungsweise bereits Ende Fünfzig war, machte er einen durchtrainierten Eindruck. Einen Mann wie ihn hatte man lieber zum Freund als zum Feind.
    „Ich bin aufs Grundstück gekommen, um die Ziege meiner Mutter zurückzuholen”, fuhr sie fort. „Da war ein Loch im Zaun.”
    „Da müssen Sie sich schon etwas Besseres einfallen lassen”, entgegnete der Mann. „Wir wissen Bescheid über das Loch. Ihre Leute haben es neulich nacht gemacht, und wir haben es im Auge behalten, um zu sehen, was als nächstes passiert. Kommen Sie. Hier entlang.”
    Bevor sie protestieren konnte, schleifte er sie praktisch mit sich weiter aufs Grundstück.
    „Was tun Sie da? Wohin bringen Sie mich?” fragte sie wütend.
    „Zum Leiter der Forschungsstation. Sie und Ihre Leute haben uns schon genug Schwierigkeiten gemacht. Wir haben Sie gewarnt, aber da Sie nicht auf uns gehört haben, müssen wir härtere Maßnahmen ergreifen.”
    „Sie haben mich falsch verstanden”, rief

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