Rueckkehr nach Connemara
richteten sich ihre Brustspitzen auf, und sie verspürte ein Kribbeln im Bauch.
Plötzlich lächelte Lorcan viel sagend. Er weiß, was ich empfinde, schoss es ihr durch den Kopf. Es war ihr peinlich, und sie errötete.
"Dann haben wir ein Problem. Es muss dir doch klar sein, dass wir nicht unter einem Dach leben können, Kathleen.
Entweder bringen wir uns gegenseitig um, oder wir finden uns zusammen im Bett wieder."
Sekundenlang verschlug es ihr die Sprache. Er hat Recht, gestand sie sich bestürzt ein. Es knisterte zwischen ihnen. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht und nahm seinen Duft wahr. Ihr ganzer Körper sehnte sich nach Lorcans Berührung, obwohl er momentan ihr Gegner war.
"Mord halte ich für möglich, die Bettgeschichte nicht", entgegnete sie. Sie ärgerte sich, weil es ihr nicht gelang, kühl zu klingen.
In seinen Augen blitzte es auf. "Mag sein", sagte er langsam.
Es hörte sich so an, als würde er es besser wissen.
Sie ignorierte das erregende Gefühl, das sich in ihr ausbreitete, und biss die Zähne zusammen. Ich muss mich auf das Problem konzentrieren, mahnte sie sich. Immerhin ging es um ihre Zukunft.
Plötzlich hatte sie eine Idee. "Lorcan, die beste Lösung wäre, du würdest wieder gehen", erklärte sie.
"Warum?"
"Weil du niemals eine wehrlose Witwe mit Kind auf die Straße setzen würdest."
Zufrieden mit sich, stand sie auf, um den Tisch abzuräumen.
Lorcan ärgerte sich über ihre Taktik. "Ehrlich gesagt, es würde mir nichts ausmachen", antwortete er ruhig.
"Auch das Gerede der Dorfbewohner nicht?" Sie war gespannt, was ihm dazu einfiel.
"Nur das würde mich nachdenklich machen." Er lächelte leicht. Als Kathleen ihn ansah und ihre Freude über den Sieg nicht verbergen konnte, fügte er leise hinzu: "Aber ich könnte die wehrlose Witwe und ihr Kind vor einem Leben in Armut und Not bewahren, indem ich ihr den Anteil am Gut zu einem großzügigen Preis abkaufe. Das würde man sich im Dorf auch gern erzählen. In Mrs. O'Gradys Augen wäre ich ein Held."
"Aber ich habe doch schon gesagt, dass ich dein Angebot nicht annehme ...", begann Kathleen unsicher.
"Ja. Und was werden die Leute denken, wenn sie erfahren, dass du dir eine solche Chance hast entgehen lassen? Was wird man von dir halten, wenn du deinem Stolz zuliebe mit deinem Sohn in Armut leben willst, statt ohne finanzielle Sorgen in einem modernen Bungalow im Dorf?"
Er ist viel zu intelligent, dachte sie und erbebte. Dann atmete sie tief ein und räumte den Tisch ab. Lorcan hatte sie überlistet.
Fieberhaft suchte sie nach einem neuen Argument, und sie fand auch eins.
"Wahrscheinlich würdest du Declan und mich nicht weiterhin Gemüse anbauen lassen, oder?" fragte sie betont beiläufig.
"Ganz bestimmt nicht", bestätigte er.
"Schade." Sie seufzte dramatisch. "Dann ist er arbeitslos.
Was soll aus seiner Familie werden, aus Bridget, der vierjährigen Tochter und dem einjährigen Baby? Was werden die Leute dazu sagen? Stell dir vor, Reporter bekämen Wind davon und man würde eine Medienkampagne gegen dich
starten. Und dann ist da natürlich auch noch Kevin."
Lorcan verdrehte theatralisch die Augen und seufzte. "Noch einer deiner Liebhaber mit Frau und kleinen Kindern?"
"Weder mit Frau noch Kindern. Er arbeitet für uns in der Bäckerei. Wir verkaufen auch Kuchen und Torten." Sie war sich sicher, dass Lorcan dem jungen Mann niemals schaden würde.
"Du erinnerst dich doch an Kevin O'Grady?" fügte sie betont sanft hinzu.
Er schien sie mit seinem Blick zu durchdringen. Natürlich wusste er, wer Kevin war. Der vierunddreißigjährige Mann, der geistig behindert war, konnte wunderbar mit Pferden umgehen und genauso gut backen.
Vielleicht habe ich ihn jetzt so weit, wie ich ihn haben will, dachte sie aufgeregt.
"Ich werde ihn einstellen. Declan auch", erklärte Lorcan gereizt und betrachtete ihre vollen Lippen. "Aber dich nicht, niemals."
Ihre Hoffnung schwand. Ärgerlich wusch sie das Geschirr ab.
Was sollte sie tun? Ihm die Füße küssen?
"Du hast wahrscheinlich genug Geld, um dir in Boston jeden erdenklichen Luxus zu leisten", fuhr sie ihn an. "Warum musst du ausgerechnet dieses Haus haben, mit dem so viele
schreckliche Erinnerungen verbunden sind?"
"Weil ich es liebe. Es war mein erstes richtiges Zuhause, nachdem man mich von einem Kinderheim ins andere und von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gebracht hatte. Das Leben hier war ausgesprochen schwierig, aber es war auch geregelt und gesichert. Und
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