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Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
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    Und tatsächlich: Am Nachmittag wimmelte es in Haus und Garten von Menschen, unter ihnen Denny und Niall. Die beiden bezogen, die Gesichter rot von Sonne und Guinness, Position neben der improvisierten Theke an der hinteren Tür.
    »Auf Finn«, sagte Denny und hob das Glas.
    »Auf Finn!«, riefen die anderen – Niall, Oona, Padraig, Aileen, Rourke, Bernie, Kate und sogar Pfarrer Byrne.
    »Er hat doch hoffentlich keine Kommunionsoblaten dabei, oder?«, flüsterte Oona Colleen zu, als sie das Brot aus dem Ofen holten.
    »Nein, Muffins, stell dir das vor. Mrs. Flynn behauptet, die hätte er selbst gebacken. Sie sind gar nicht schlecht.«
    »Wer hätte gedacht, dass er auch eine süße Seite hat?«
    »Lass dich nicht täuschen.«
    Dennys und Nialls Stimmen drangen herein. »Habt ihr das gehört? In den Nachrichten heißt es, Guinness gilt heutzutage als Altmännergetränk«, berichtete Denny.
    »Das wissen wir schon lange, was?« Niall nahm genüsslich einen Schluck. »Die Weisheit der Alten …«
    »Ja, aber leider hat das negative Auswirkungen: Der Absatz geht zum ersten Mal zurück. Ist das zu fassen? Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch erleben würde. Jetzt kaufen sie in Nigeria mehr Guinness als hier in Irland, so eine Scheiße.«
    »Ausdrucksweise, Da«, rügte Oona ihn, die gerade mit einem Tablett Crudités und Dip an ihnen vorbeiging.
    »In Nigeria?«, fragte Niall erstaunt. »Das verstehe ich nicht.«

    »Die jungen Iren trinken’s nicht mehr so wie früher, weil sie zu weit pendeln müssen. Da bleibt keine Zeit, noch auf ein Bierchen ins Pub zu gehen, und wenn doch, entscheiden sie sich für Ale light. Das ist Gotteslästerung, der Anfang vom Ende für den Zusammenhalt der Gesellschaft.«
    »Nicht hier.«
    »Noch nicht. Wir sollten eine Kampagne starten. Ich sehe schon die T-Shirts vor mir: ›Rettet Guinness‹ auf der einen Seite und ›Finger weg vom Ale‹ auf der anderen.«
    »Würd ich mir sofort besorgen. XXL wegen meinem Bauch.« Niall tätschelte seinen Wanst. »Und damit auf der Hauptstraße auf und ab marschieren.«
    »Was kocht ihr beide jetzt wieder aus?«, fragte Oona, die ihnen Schalen mit Rindereintopf und Brot brachte, damit sie sich nicht anstellen mussten.
    »Wir besprechen gerade die Rettung des Guinness«, antwortete Denny.
    »Das ist nicht in Gefahr, solange es euch beide gibt.« Sie lachte.
     
    Kate stand neben Pfarrer Byrne in der Schlange vor der Gulaschkanone.
    »Guten Tag, Pfarrer Byrne«, begrüßte sie ihn aus reiner Höflichkeit.
    »Guten Tag, Miss Robinson«, erwiderte er ihren Gruß förmlich. Alle anderen Dorfbewohner nannten sie inzwischen Kate. »Immer noch mit der Erkundung der örtlichen Sehenswürdigkeiten beschäftigt?«
    »Ja, es gibt in der Tat viel zu sehen.« Sie schöpfte stew auf
ihren Teller, wobei ein wenig auf der Seite herunterlief. Kate wischte es weg; er beobachtete jede ihrer Bewegungen. Immerhin hatte sie nichts auf ihre Kleidung verschüttet. Zur Feier des Tages und weil sie hoffte, Sullivan zu treffen, trug sie ein Kleid, das sie in Dublin erworben hatte. Der Geistliche machte Kate mit seinen kalten Augen und seinem missbilligenden Lächeln nervös.
    Warum nur? Sie brauchte doch keine Angst vor ihm zu haben.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir genug Interessantes für Sie zu bieten haben. Es gibt hier nicht allzu viele Touristenattraktionen.« Er füllte seinen Teller ebenfalls, im Unterschied zu Kate mit sicherer Hand.
    »Die Gegend ist so schön, und die Leute sind so freundlich …« Außer Ihnen.
    »Ja, vertrauensselig.« Er legte ein Brötchen auf den Rand seines Tellers.
    Sie nahm sich etwas Salat. »Alle bemühen sich wirklich sehr um mich.«
    »Besonders die Spitzenklöpplerinnen. Sie scheinen viel Zeit mit ihnen zu verbringen.«
    »Sie sind geduldige Lehrmeisterinnen.« Kate schenkte sich ein Glas Limonade ein. Das Eis darin klirrte, weil ihre Hände zitterten. Hoffentlich, dachte sie, merkte er das nicht. Denn wenn, glaubte er bestimmt, sie hätte tatsächlich etwas zu verbergen.
    »Ihre Lehrzeit dürfte allmählich zu Ende gehen.«
    »Nein, sie beginnt gerade erst.« Sie hatte nicht die Absicht, den Ort in Bälde zu verlassen – am allerwenigsten seinetwegen. »Es gibt noch viel zu lernen.«

    »Die Damen scheinen auch von Ihnen zu lernen, möglicherweise nicht nur gute Dinge. An manchen Traditionen sollte man nicht rühren …«
    »Aber das tue ich doch gar nicht …«, wehrte sie sich. Sie hatte das Gefühl, ins offene

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