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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Sekretär, Leutnant Gwaro, salutierte. Der Blick aus seinen blauen Katzenaugen kündigte an, dass er keine guten Nachrichten brachte. »Kommodore«, brummte er, hörbar nervös. »Verzeihen Sie die Störung, aber – es gibt ein Problem!«
    Die Nacht roch nach Feuer; Flammen zuckten über den Dächern und tauchten die nächtlichen Straßen in flackerndes Orange, während schwarzer Rauch fast den alles überblickenden Jadeturm weiter stadteinwärts verdeckte.
    Das Kreischen von Sirenen mischte sich mit den wütenden Schreien und Rufen der Menge. Irgendwo, nicht weit entfernt, hatten sich Hunderte, vielleicht Tausende Wesen versammelt. Maschinell verstärkte Stimmen donnerten Befehle.
    » ... als würde die Welt untergehen! «
    Telios half Quai-Lor aus dem Kanaldeckel und sah sich um: Diese Gegend war wie ausgestorben. Die Häuser ringsum waren verlassen, Geschäfte hatten ihre Auslagen eingeholt und die Schaufenster mit gusseisernen Gittern verriegelt. Hier und dort sah er Schemen, die hinter den lichtlosen Fenstern hervor spähten. Ein Transparent lag niedergetrampelt auf dem Pflaster: Nieder mit Syl Ra Van! Nieder mit den Weißmänteln!
    Irgendwo weiter die Straße hinab gellte eine Stimme: » Da sind sie! «
    Eine offene Landbarke raste zischend auf sie zu. Hinter dem Piloten saßen drei Ordensmitglieder: ein Skria, ein Draxyll und ein Mensch, alle mit Sonnenaugen in Händen.
    »Keine Bewegung!«
    Im gleichen Moment wurde Telios von Quai-Lor gepackt. Der Draxyll hielt sein Sonnenauge unter das Kinn des Admirals; der Mensch spürte die Hitze des Fokuskristalls auf seiner Haut. »Keine Sorge!«, verkündete der Draxyll. »Ich habe ihn!«
    Die Barke hielt keine zwei Meter vor ihnen, die Ordensmitglieder sprangen über die Brüstung und kamen auf sie zu.
    »Die Waffe runter, Admiral!«, brummte der Skria; ein Riese, selbst für einen Angehörigen seines Volkes.
    »Jetzt!«, rief Quai-Lor. Er ließ den Admiral los und feuerte, Telios tat es ihm gleich. Der Skria schrie auf, als ihn das rote Licht in der Brust traf, gleiches galt für seinen menschlichen Kameraden.
    Telios wich dem Schuss von Quai-Lors Artgenossen aus, indem er sich zu Boden warf und gab noch im Fallen zwei Lichtsalven ab, doch es war sein Erster Offizier, der den Draxyll außer Gefecht setzte, bevor sie beide nur einen Sekundenbruchteil später den Piloten der Barke ins Visier nahmen; einen weiteren Menschen mit pockennarbigem Gesicht, der längst die Arme erhoben hatte.
    »Diese Maschine wird requiriert«, sagte Telios, als er sich mit angelegter Waffe wieder erhob.
    »N-Natürlich, Admiral! Zu B-Befehl!«
    Telios übernahm das Steuer; Quai-Lor saß mit schussbereitem Sonnenauge neben ihm, während die Barke mit Höchstgeschwindigkeit über das Pflaster jagte. Häuser und Seitenstraßen verwischten zu bunten Flecken. Immer wieder begegneten sie aufgebrachten Bürgern, die ihnen hinterherbrüllten und Flaschen und selbstgebastelte Brandsätze nach dem Fahrzeug warfen; mehr als einmal bekamen sie einen Einblick in das Chaos, das im Stadtzentrum herrschen musste. Barken der Feuerwehr kamen ihnen entgegen; das Heulen ihrer Sirenen brachte die Trommelfelle des Admirals fast zum Bersten.
    »Admiral!« Quai-Lors Horn heulte alarmierend.
    Telios sah es: eine Straßensperre. Zehn Ordensmitglieder, bis an die Zähne bewaffnet, standen hinter einer mannshohen Kraftfeldbarriere. Links und rechts versperrten Häuserreihen die Sicht.
    »Anhalten!«, brüllte ihnen ein Hauptmann entgegen. »Anhalten, oder wir schießen!«
    »Dann viel Glück«, murmelte der Admiral. Er trat das Schubpedal voll durch und riss das Steuer zurück – die Barke machte einen Satz in die Luft, zwei, drei Meter über das Pflaster. Ein Gewitter aus roten Blitzen wurde entfacht; sie trafen den Bauch der Maschine, als diese über das Kraftfeld hinweg sprang. Quai-Lor feuerte zurück, während die Schwerkraft ihren Tribut forderte und die nur begrenzt flugfähige Barke wieder zur Straße herunterzog.
    Weitere Ordensmitglieder warteten hinter der Barriere: Sie hatten längst die Sonnenaugen erhoben und feuerten auf das anrasende Fahrzeug. Telios und Quai-Lor duckten sich hinter der Windschutzscheibe, während ein Hagel aus Licht auf sie niederging. Der Admiral jagte weiterhin alle Energie in die Schubdüsen und ließ die Barke über die Straße schießen wie einen überdimensionierten Pfeil. Er hörte die Schreie der Friedenswächter, als sie sich vor dem Geschoss zur Seite warfen.
    Plötzlich

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