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Rückkehr nach Kenlyn

Rückkehr nach Kenlyn

Titel: Rückkehr nach Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Apparats.
    » Was? « Der Skria starrte sie fassungslos an. »Warum hast du das getan?«
    Endriel war verwirrt. »Vielleicht, damit sie uns nicht mehr verfolgen können, du Genie?«
    »Verflucht, warum denkst du nicht wenigstens einmal nach?« Der Boden erzitterte unter der Macht von Kerus Stimme. »Wenn der Sender noch heil gewesen wäre, hätten wir ihn irgendwo aussetzen und einfach weiterfliegen können! So wissen sie, dass wir das Ding gefunden haben!«
    Endriels Schulter sanken herab. »Oh ...«
    »Hast du denn gar nichts von Yanek gelernt?«
    »Spionage stand leider nicht auf seinem Lehrplan. Außerdem schien das Teil ohnehin kaputt zu sein, sonst häte es nicht –
    Ohne sie ausreden zu lassen, rannte Keru die Treppe hinauf. Endriel und Liyen setzten ihm nach.
    Miko und Nelen sahen alarmiert auf, als die Tür zur Brücke aufflog. Hinter ihnen, jenseits der Glaskuppel, hatte sich der Himmel über dem Niemandsland zu einem gräulichen Ultramarin verdunkelt. An der Decke aktivierten sich gerade die Lichtkugeln.
    »Was ist los?«, fragte Nelen.
    »Die Schatten haben uns einen Peilsender untergeschoben!«, antwortete Liyen.
    Miko sprang auf. »Was? Aber – w-was machen wir jetzt, Kapitän?«
    Endriel zeigte grimmige Entschlossenheit. »So weit wie möglich abhauen!«
    Natürlich hatte Keru das Steuer längst herumgerissen. Die Korona hatte ihren nördlichen Kurs verlassen und jagte Richtung Osten, fort aus der roten Einöde. Weit am Horizont konnte Endriel trotz des fehlenden Lichts die Nadelwälder erkennen, die sich jenseits der Hochebene erstreckten.
    Nelen schwirrte die ganze Zeit hektisch hin und her. »Also war die Sache mit der Hand der Freundschaft nur dafür da, um uns den Sender unterzujubeln?«
    »Sieht so aus.« Endriel nickte ernst. »Sie haben uns dahin geschickt, wo sie uns haben wollten.«
    Nelen bedeckte die Augen mit der Hand. »Und wir sind natürlich voll drauf reingefallen!«
    »Ich habe gleich gesagt, dass wir zu viel Glück hatten«, bemerkte Keru, während er den Kurs auf der Navigationskarte überprüfte.
    »Warum hast du die Fracht nicht überprüft?«, fragte Endriel.
    »Ich habe die Fracht überprüft, wie üblich! Aber ich habe nichts gefunden!«
    »Endriel, denk dran«, begann Liyen, »wir hätten das Teil wahrscheinlich nicht entdeckt, wenn es nicht beschädigt worden wäre.«
    »Ja ...« Endriel lachte humorlos. »Sieht aus, als waren die Weißmäntel ausnahmsweise mal zu was nütze.«
    »Könnte sein, dass er schon seit einiger Zeit nicht mehr gesendet hat«, überlegte Liyen. »Vielleicht haben sie unsere Position längst verloren.«
    »Das bezweifle ich ...« Kerus Stimme hatte einen seltsam resignierten Tonfall.
    »Wieso?«, fragte Endriel. Dann sah sie die Antwort auf der Kartenprojektion: Im Nordwesten erschienen, scheinbar aus dem Nichts, zwei Schiffe und nahmen die Verfolgung auf. Den Anzeigen zufolge waren es keine Schlachtkreuzer, wie sie der Kult beim Kampf um die Dragulia eingesetzt hatte, sondern kleinere Modelle, fast dreieckig. Stahlfalke hieß diese Schiffsklasse, wenn Endriel sich recht erinnerte.
    Und sie waren schnell.
    »Warum jetzt?«, murmelte Endriel. »Nach all den Monaten, warum erst jetzt?«
    »Soll ich anhalten und fragen?«
    Sie strafte Keru mit einem finsteren Blick.
    »Was ist denn los?« Xeahs Stimme ertönte von der Tür. Die Heilerin blickte in die Runde, die Hände ängstlich gefaltet.
    »Besser, du setzt dich hin«, sagte Endriel. »Es wird wahrscheinlich ein holpriger Flug. Lichtkugeln aus!« Die Artefakte gehorchten und erloschen. Das einzige Licht stammte von den Anzeigen der Konsole und dem bunten Strahlen der Navigationskarte, deren Projektion immer weiter nach Osten driftete. Die Stahlfalken blieben dicht hinter ihnen. Holten auf.
    Niemand sprach, während die Korona die rostroten Ausläufer des Niemandslands hinter sich ließ und dicht über dem Nadelwald hinwegflog. Die Wucht ihrer Schubdüsen schüttelte die Wipfel wie ein vorbeirasender Zyklon; flöge das Schiff nur ein paar Meter niedriger, würden die Antriebsflammen eine brennende Spur auf den Bäumen hinterlassen.
    Leider beeindruckte das ihre Verfolger wenig – und die selben Wipfel wurden Sekunden später zwei weitere Male durchgeschüttelt.
    Endriel hatte die Hände zusammengelegt und berührte damit ihre Lippen, während ihr Magen vor Aufregung revoltierte. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass es Liyen, Miko und Xeah nicht anders ging; Nelen hatte längst auf ihrer Schulter

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