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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bin ich angekommen, machte sie sich bewusst . Zweimal hatte sie unterwegs gegen die Panik angekämpft und sie erfolgreich besiegt.
    Und sie hatte gewonnen, korrigierte sie sich. Sie war in L. A., und es ging ihr gut. Sie hatte sich wieder im Griff.
    Es war richtig gewesen, ihrem Impuls zu folgen und Noahs Wagen selbst zurückzubringen. Trotz der Einwände ihrer Großeltern hatte sie das Richtige getan. Sie hatte sich auf die
    Fahrt konzentriert und war am Ziel angelangt. An dem Ort, den sie vor zwanzig Jahren verlassen hatte.
    Oder doch fast am Ziel, korrigierte sie sich, schob das feuchte Haar zurück und betrachtete Noahs Haus.
    Es war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte, hübsch, fast feminin mit den sanften Holztönen und den bunten Blumen. Sein Garten wirkte keineswegs wie der planlose Versuch eines Junggesellen, seinen Grundbesitz optisch aufzuwerten, sondern war überlegt und gekonnt von jemandem angelegt worden, der sich mit Blumen auskannte und sie liebte.
    Sie stieg aus dem Wagen und war erleichtert, daß ihre Beine kaum zitterten. Olivia hatte vor, direkt auf die Tür zuzusteuern, anzuklopfen und Noah die Schlüssel mit einem höflichen Lächeln zu überreichen. Dann würde sie ihn bitten, ein Taxi zu rufen und so schnell wie möglich zu ihrer Tante fahren.
    Aber sie konnte dem Anblick der Blumen nicht widerstehen, dem Charme der Verbenen, den frischen Farben der Gerbera, den bunten Trompeten der unerschütterlichen Petunien.
    Die Anordnung war überlegt und kreativ, Pflanzen und Pflege hatten Noah offenbar eine Menge Zeit und Mühe gekostet. Mit dem Unkrautjäten nahm er es allerdings nicht so genau, und sie konnte es sich nicht verkneifen, sich hinzuhocken, um die unerwünschten Eindringlinge auszurupfen.
    Minuten später ging sie summend in einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen auf.
    Noah war so froh, sein Auto am gewohnten Platz vorzufinden, daß er dem Fahrer viel zu viel Trinkgeld in die Hand drückte und aus dem Taxi sprang.
    »Willkommen daheim, Baby«, murmelte er, streichelte sanft das hintere Schutzblech - und wäre beinahe in einen Freudentanz ausgebrochen, als er Olivia erspähte.
    Zuerst verspürte er Überraschung, dann eine große Wärme. Sie sah so verdammt hübsch aus, wie sie mit einer ausgeblichenen grauen Kappe auf dem Kopf in seinem Blumenbeet kniete!
    Noah ging auf sie zu und schob schnell die Daumen in seine Taschen, weil er sie am liebsten berührt hätte. »Wer hätte das gedacht«, sagte er und registrierte, wie ihr Kopf hochschnellte, ihr Körper sich versteifte. Wie ein Reh im Unterholz, dachte er. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dich beim Unkrautzupfen anzutreffen.«
    »Die Beete hatten es bitter nötig.« Ärgerlich und zugleich peinlich berührt stand sie auf und rieb die Erde von ihren Händen. »Wenn du schon Blumen pflanzt, solltest du dich auch um sie kümmern.«
    »Ich bin in letzter Zeit nicht oft zu Hause gewesen. Was machst du hier, Liv?«
    »Dein Auto abliefern. Ich hatte doch gesagt, daß wir es zurückbringen würden.«
    »Nun, ich hatte einen kräftigen Mann namens Bob am Steuer erwartet. Nicht, daß ich mich beschwere. Komm doch rein.«
    »Ich möchte, daß du mir ein Taxi rufst.«
    »Komm rein«, wiederholte er und ging an ihr vorbei zur Tür. »Wenigstens werde ich dir für deine Bemühungen um meinen Garten etwas zu trinken anbieten.«
    Er schloss die Haustür auf, drehte sich zu ihr um. »Stell dich nicht so an. Nun komm schon!«
    Liv riss die Augen auf, doch schließlich siegte ihre Neugier, und sie folgte ihm.
    Er tippte einen Code in eine Schalttafel auf der Innenseite der Tür ein. »Das habe ich gerade erst einbauen lassen, und ich vergesse es immer. Wenn der Alarm schon wieder losgeht, bringen meine Nachbarn mich um. So.« Noah atmete erleichtert auf, als das Signallämpchen grün leuchtete. »Ein weiterer Sieg des Menschen über die Maschine. Setz dich doch.«
    »Ich habe keine Zeit.«
    »Oho. Ich hole uns nur schnell ein Glas Wein, in der Zeit kannst du dir einen guten Grund ausdenken, warum du dich nicht fünfzehn Minuten lang hinsetzen willst, nachdem du den ganzen Weg die Küste entlanggefahren bist.«
    »Meine Tante und mein Onkel erwarten mich.«
    »In dieser Sekunde?« fragte er aus der Küche.
    »Nein, aber...« »Na also. Möchtest du Chips dazu? Ich glaube, es sind noch welche da.«
    »Nein. Ich möchte nichts.« Doch da sie nun schon einmal hier war, konnte es nichts schaden, aus Höflichkeit ein Glas Wein anzunehmen.
    Sie

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