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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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finden. Caryn ist verschwunden«, fügte Noah hinzu, als Mike ihn erstaunt ansah. »Keine ihrer Freundinnen weiß, wo sie ist, oder sie halten dicht. Sie hat ihre Sachen gepackt, ihre Kreditkarten überzogen und hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Wird sie nicht verfolgt, wie in >Auf der Flucht    Selbst ein gezwungenes Lachen fühlte sich gut an. »Richard Kimble war unschuldig.«
    »Zugegeben, aber immerhin.«
    »Es wurde keine Anklage erhoben. Wenn wir Beweise hätten, würden sie sich vermutlich an ihre Fersen heften. Aber so...« Noah zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls glaube ich nicht, daß sie uns so schnell wieder belästigt, zumindest nicht in absehbarer Zeit.«
    »Wenigstens etwas. Und jetzt, wo du weißt, daß ich den Anschlag überleben werde und die Wahnsinnige von der Bildfläche verschwunden ist, kannst du wieder an deine Arbeit gehen.«
    »Wer sagt dir, daß ich nicht gearbeitet habe?«
    »Deine Mutter.«
    »Was läuft da eigentlich zwischen dir und meiner Mutter?«
    »Ich wollte sie immer heiraten, hatte aber Angst, daß dein Vater mich erschießen würde. Dory weiß, daß sie nur zweite Wahl ist, aber es ist ihr egal, weil sie so verschossen in mich ist. Aber ich schweife ab«, fügte er grinsend hinzu. »Sie hat mir erzählt, daß du dich zur Zeit kaum um das Buch kümmerst, in der letzten Woche nur herumgetrödelt hast. Ich würde sagen, es ist höchste Zeit, daß du deinen faulen Arsch wieder in Bewegung setzt.«
    »Ich werde schon noch weitermachen.« Stirnrunzelnd wanderte Noah zum Fenster.
    »Um mich brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Mir geht es gut. Mit Ausnahme des kleinen Filmrisses bin ich wieder ganz normal.«
    »Du warst noch nie normal. Ich habe darüber nachgedacht, noch einmal mit Jamie Melbourne zu sprechen, und auch ihren Mann dazu zu bringen, mit mir zu reden. Außerdem muss ich den Idioten in Smiths Büro anrufen.«
    »Dann tu es.«
    »Ich warte auf mein Auto«, versuchte er sich herauszureden. »Die Leute von River's End lassen den Wagen nach L. A. bringen, er müsste morgen oder übermorgen eintreffen.«
    »Dann solltest du jetzt nach Hause gehen, deine Anrufe erledigen und die Interviews vereinbaren.«
    Noah blickte über die Schulter. »Wirfst du mich raus?«
    »Wofür hat man gute Freunde?«
    Was tat sie da nur? Worauf hatte sie sich in Gottes Namen eingelassen?
    Olivia saß im Auto, die Hände um das Lenkrad geklammert, und rang nach Luft. Wenn sie langsam und gleichmäßig durchatmete, würde das Herzklopfen aufhören. Sie hatte alles im Griff, konnte das laute Dröhnen ihres Pulses und die Angst überwinden.
    Olivia wollte sich nicht unterkriegen lassen.
    Aber ihre Hände am Steuer zitterten, Schweißperlen standen auf ihrer Stirn, heiße und kalte Wellen glitten abwechselnd über ihre Haut, durch ihren Bauch und ihren Hals entlang.
    Sie biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen plötzlichen Brechreiz, schluckte ihn hinunter, während eisige Schauer sie überwältigten. Sie wollte schreien, das Gefühl in ihrer Brust, das mit den scharfen Klauen eines Dämons an ihr zerrte, herauslassen. Aber ihr entfuhr nur ein Stöhnen, ein langes, verzweifeltes Geräusch, das ihren Kopf gegen den Sitz drückte, während sie sich am Lenkrad festklammerte.
    Fünf Sekunden lang, dann zehn. Zwanzig. Bis sie dazu imstande war, sich zu befreien.
    Ihr Atem beschleunigte sich, aber die größte Panik war überstanden. Sie befahl sich, langsam einen Muskel nach dem anderen zu entspannen, öffnete die Augen, starrte auf ihre Finger und bewegte sie vorsichtig.
    Beherrschung. Sie hatte sich unter Kontrolle. Sie war kein Opfer, beschwor sie sich immer wieder, würde nie ein Opfer sein, weder der Umstände noch ihrer eigenen Ängste.
    Mit einem letzten Schaudern lehnte sie sich zurück. Besser, dachte sie, so ist es schon viel besser. Es hatte sie einfach völlig überrascht. Immerhin waren über zwei Jahre vergangen, seit sie ihre letzte Panikattacke erlitten hatte.
    Vor zwei Jahren, erinnerte sie sich, hatte sie vorgehabt, ihre Tante und ihren Onkel in Los Angeles zu besuchen. Doch schon am Flughafen hatte sie es gespürt: den kalten Schweiß, das Zittern, das überwältigende Bedürfnis, hinauszulaufen, fort von den vielen Menschen.
    Sie hatte die Angst zunächst unterdrückt, das Flugzeug dann aber nicht betreten können, hatte den Gedanken, nach L. A. zu fliegen, nicht ertragen. Die Scham über ihre Niederlage hatte damals wochenlange Depressionen ausgelöst.
    Diesmal

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