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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fand sein Wohnzimmer spärlich eingerichtet, schnörkellos männlich, aber nicht ungemütlich. Dann fiel ihr ein, daß bei ihm eingebrochen worden war. Das erklärte vermutlich, warum die Möbel wie frisch aus dem Schaufenster wirkten.
    »Es freut mich, daß es deinem Freund wieder besser geht.«
    »Ein paar Tage lang stand es auf der Kippe.« Der Gedanke zog ihm immer noch den Magen zusammen. »Aber jetzt ist er wohlauf. Es geht ihm sogar sehr gut. Innerhalb von zwei Wochen hat er sich den Schädel gebrochen und sich obendrein verliebt und verlobt, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.«
    »Gut für ihn, zumindest in zwei von drei Punkten.«
    »Wir haben heute morgen den Ring ausgesucht.«
    »Wir?«
    »Er brauchte Unterstützung. Lass uns auf Mike anstoßen.«
    »Warum nicht?« Sie berührte den Rand seines Glases mit ihrem und nippte. Dann zog sie die Augenbrauen hoch. »Pouilly-Fuisse an einem Wochentag! Das hat Klasse.«
    Noah grinste. »Du kennst dich mit Wein aus.«
    » Muss wohl der italienische Einfluss meiner Großmutter sein.«
    »Und die MacBride-Seite steht auf Guinness?«
    »Vermutlich.« Es war ein Hauch zu behaglich, bei ihm zu sein, es roch verdächtig nach alten Verhaltensmustern. »Nun, wenn du das...«
    » Lass uns auf die Terrasse gehen.« Noah nahm ihre Hand, zog sie zur Schiebetür. Er wollte sich nicht so einfach abschütteln lassen. »Zu früh für den Sonnenuntergang«, fuhr er fort und ließ sie kurz los, um die Tür zu öffnen. »Du muss t noch einmal wiederkommen. Die Sonnenuntergänge hier sind ziemlich atemberaubend.«
    »Sonnenuntergänge habe ich schon öfter gesehen.«
    »Aber nicht von diesem Fleck aus.«
    Eine Brise wehte vom Ozean herüber und strich warm über ihr Gesicht. Das klare, blaue Wasser schlug gegen das Ufer und zog sich dann zum nächsten Angriff zurück. In der Luft lag der Duft von Salz und Hitze und ein Hauch von Sonnencreme.
    »Schöner Hinterhof.«
    »Dasselbe habe ich gedacht, als ich euren Wald sah.« Er lehnte sich mit dem Rücken zum Meer gegen das Geländer und sah sie an.
    »Du hast ein Händchen für Blumen.« Olivia strich mit einem Finger über Seifenkraut, wilde Stiefmütterchen und Edelraute, die sich in einem Steinbassin aneinanderschmiegten.
    »Das spiegelt meine sensible Seite.«
    »Es zeigt, daß du weißt, welche Blumen gut aussehen und wie man sich um sie kümmert.«
    »Im Grunde habe ich aus Mitleid und Ärger angefangen, mich dafür zu interessieren. Meine Mutter hat immer irgendwelche Blumen eingepflanzt und sie dann elendig verdursten lassen. Sobald sie das Gartencenter betrat, schrien und zitterten sämtlich Pflanzen. Ich schwöre, daß ich einmal erlebt habe, wie ein Mädchenauge kreischte: Nein, nein, nicht mich! Nimm die Margeriten! Ich konnte es nicht ertragen«, fuhr er fort, als Olivia lachte. »Nachts träumte ich, daß all die Blumen, die sie getötet hatte, wieder zum Leben erwachten und sich braun, vertrocknet und abgestorben zu einer Armee formierten, die mit ihren Wurzeln eine Dreckspur hinter sich herzog.«
    »Zombie-Zinnien.«
    »Genau.« Er strahlte, entzückt von ihr, fasziniert von der Art, wie ihr Gesicht aufleuchtete, wenn sie sich amüsierte und entspannte. »Vampir-Veilchen, Terror-Tagetes und Geister- Gardenien. Ich kann dir sagen, das war ziemlich beängstigend. Wenn ich nur daran denke, muss ich wieder loskreischen.«
    »Als Naturkundlerin kann ich dir garantieren, daß du nichts zu befürchten hast, solange du sie leben lässt .«
    »Das beruhigt mich ungemein.« Beiläufig ließ er einen Finger an ihrem Arm vom Ellenbogen zum Handgelenk entlanggleiten. Sie trat einen Schritt zurück.
    »Ich muss jetzt wirklich fahren. Ich habe Onkel David aus Santa Barbara angerufen, sie erwarten mich um diese Zeit.«
    »Wie lange bleibst du?«
    »Nur ein paar Tage.«
    »Geh mit mir essen, bevor du zurückfährst.«
    »Ich habe nicht viel Zeit.«
    »Geh mit mir essen, bevor du zurückfährst.« Als er seine Worte wiederholte, berührte er sie wieder, fuhr mit den Fingerspitzen an ihrem Kiefer entlang. »Ich sehe dich gern. Du wolltest von vorn beginnen. Gib mir eine Chance, Olivia.«
    Sie stellte sich vor, wie sie hier mit ihm stand, wie im Hintergrund die Sonne im Meer versank, ruhige Musik erklang. Und während der Himmel sich rot verfärbte und mit der See verschmolz, würde er sie so berühren wie gerade. Würde ihr Gesicht in die Hände nehmen. Würde sie küssen wie damals. Langsam, gekonnt und unwiderstehlich.
    Und

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