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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrer lag.
    Er bestellte ein Bier, sie entschied sich für Mineralwasser. Als es der Kellnerin endlich gelungen war, sich mit den Getränken einen Weg zu ihnen zu bahnen, hatte sie sich entspannt.
    Die Musik war laut und nicht sonderlich gut, aber sie paßte zu dem Pochen unter ihrem Herzen. Eine Art primitives Echo ihrer eigenen Sehnsüchte.
    Da sie sich nicht auf ihre Gedanken konzentrieren konnte, vergaß sie sie und sah sich einfach um.
    Paarung. Balzen. Vermutlich hatte Noah recht. Anstelle der Federn waren in diesem Fall Leder und Jeans, bunte Farben oder schlichtes Schwarz getreten. Die sich wiederholenden Bewegungen signalisierten das Bedürfnis, beim anderen Geschlecht Aufmerksamkeit zu erregen, eine Aufforderung zur Paarung, die Bereitschaft zur Vereinigung. Augenkontakt, flirtende Blicke zum Objekt der Begierde.
    Olivia bemerkte, daß sie lächelte. Hatte sie dieses Ritual nicht schon in verschiedenen Variationen bei den unterschiedlichen Spezies beobachtet?
    Das erklärte sie Noah, sprach direkt in sein Ohr, damit er sie verstehen konnte, und fühlte sein glucksendes Lachen aufkeimen, bevor er ihr sein Gesicht zuwandte und sie anlächelte.
    Als ihr gerade bewusst wurde, wie lächerlich ihre Worte klangen, zog er sie auf die Füße.
    »Gehen wir?«
    »Nein, wir machen mit.«
    Jetzt keimte blanke Angst in ihr auf, breitete sich schnell und hart in ihrer Brust aus. »Nein, ich kann nicht.« Sie versuchte, ihre Hand zu befreien, doch er zog sie zur Tanzfläche. »Ich kann nicht tanzen.«
    »Jeder kann das.«
    »Nein, wirklich nicht.« Ihre Haut wurde heiß, schien von innen nach außen zu brennen. »Ich weiß nicht, wie man das macht.«
    Sie befanden sich am Rande der Tanzfläche, waren umzingelt, eingeschlossen, seine Hände lagen auf ihren Hüften, sein Gesicht befand sich dicht vor ihrem. »Beweg dich einfach.« Sein Körper drängte sich gegen sie und verwandelte die Panik in eine andere, tiefere, viel intimere Furcht. »Egal wie.«
    Die Musik war schnell, getrieben vom wilden Riff einer elektrischen Gitarre und der röhrenden Stimme des Sängers. Neben ihnen erklang ein lautes Lachen. Jemand stieß von hinten gegen Olivia und drückte sie gegen Noah, Rundungen gegen harte Konturen, ihr heißer Körper direkt an seinem.
    Nun griffen ihre Hände nach seinen Schultern. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Augen blickten dunkel und groß zu ihm auf, ihre Lippen waren leicht geöffnet.
    Trotz der vielen unterschiedlichen Gerüche - miteinander kollidierende Parfüms, Schweiß, vergossenes Bier - roch Noah nur sie. Frisch und natürlich, wie eine Waldwiese. »Olivia.« Sie konnte seine Stimme nicht hören, erkannte jedoch mit benommenem Staunen, daß seine Lippen ihren Namen formten. Das einzige, was sie spürte, war warmes, süßes Verlangen.
    »Zum Teufel...« Er musste sie haben, zumindest einen kleinen Vorgeschmack. Seine Arme legten sich fest um ihre Taille und zogen sie auf die Zehenspitzen. Er registrierte, daß sie schnell einatmete und dann erbebte. Und zögerte, den Moment hinauszögerte, die Gegenwart, den Schmerz und die Vorfreude, bis beiden der Kopf schwirrte.
    Dann streifte er mit den Lippen vorsichtig und weich ihren Mund. Drängte sich schließlich sanft an sie, als ob er schon immer dorthin gehört hätte.
    Durch das Rauschen seines eigenen Blutes hörte er ihr gedehntes, tiefes Stöhnen. Langsam, nur ja langsam, ermahnte er sich. Großer Gott. Sobald er ihren überraschend scharfen, verführerischen Geschmack kostete, wollte er eintauchen, sie verschlingen, mehr verlangen und immer mehr.
    Ihr schlanker, starker Körper presste sich gegen ihn. Sie hatte ihre Arme um seinen Nacken gelegt und hielt sich fest. Hielt ihn. Ihr Mund war voll, verriet jedoch ihre Unerfahren- heit.
    Um sie herum dröhnte die Musik, baute sich zu einem Gitarrenwirbel, einem ungezähmten Trommeldonner und einem kreischenden Strom von Stimmen auf.
    Und Olivia schwebte, ließ sich treiben, wurde getragen. Sie fühlte sich wie eine einzelne weiße Feder, die sich im sanften grünen Licht des Waldes langsam und leicht um die eigene Achse drehte. Ihr Herz schwoll an. Als sie mit ihren Fingern durch sein Haar fuhr und ihren Kopf ergeben zurücklehnte, hätte ihr die Erkenntnis beinahe Tränen in die Augen getrieben.
    Das, ging ihr durch den Kopf, das ist das Leben. Die Anfänge. Alles.
    »Olivia.« Noah wiederholte ihren Namen, beendete den Kuß, solange er noch dazu fähig war, legte ihren Kopf an seine Schulter.
    Die Band

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