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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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spielte nun ein neues Stück und trieb die Menge auf einen fiebrigen Höhepunkt zu.
    Während sie sich zusammen in dem Gedränge wiegten, fragte sich Noah, was er jetzt verdammt noch einmal tun sollte.
    Später, vor ihrer Tür küsste er sie noch einmal, und diesmal spürte sie, wie kleine, heiße Flammen von ihm auszugehen schienen, kurze Wellen der Frustration, die sie seltsam erregend empfand. Dann schloss er hastig die Tür zwischen ihnen, und Olivia blieb zurück und starrte verdutzt auf das Holz.
    Sie presste eine Hand auf ihre Brust. Das Herz schlug schnell, und es fühlte sich wundervoll an. So war einem also zumute, wenn man geliebt und begehrt wurde. Sie schloss die
    Augen, um das Gefühl zu genießen. Doch dann öffneten sich ihre Lider abrupt.
    Sie hätte ihn hereinbitten sollen. Was war nur in sie gefahren? Warum benahm sie sich derart idiotisch? Er wollte sie, da war sie sich sicher, und sie wollte ihn. Endlich hatte jemand ihre Gefühle geweckt.
    Sie öffnete die Tür, rannte die Treppe hinunter und stürzte nach draußen. Hilflos musste sie jedoch zusehen, wie die roten Rücklichter in der Ferne verschwanden, und sie fragte sich, warum es ihr nie gelingen wollte, ihr Timing mit dem anderer Menschen in Einklang zu bringen.
    Noah arbeitete den ganzen Vormittag. Und dachte ein Dutzend Mal daran, sie anzurufen. Dann klappte er seinen Laptop zusammen und zog seine Shorts an. Das Boxtraining, das er sich im Fitneßraum des Hotels auferlegte, half ihm dabei, sich von einigen seiner Schuldgefühle und Frustrationen zu befreien.
    Ich muss eine andere Richtung einschlagen, dachte er, während er die dritte Runde von Curls mit freien Gewichten anging. Niemals hätte er mit Olivia so weit gehen dürfen.
    Er stieß kurze Atemzüge aus und wiederholte die Übungen, während der Schweiß in befriedigenden Strömen seinen Rücken hinunterrann.
    Er hätte sein Jahresgehalt darauf gewettet, daß sie noch Jungfrau war. Er hatte kein Recht, sie zu berühren. Trotz ihrer schrecklichen Kindheitserlebnisse hatte sie die ersten neunzehn Jahre ihres Lebens sehr behütet gelebt, wie die Prinzessin im Zauberwald aus dem Märchen. Er war nicht nur tatsächlich sechs Jahre älter, sondern aufgrund seiner Erfahrung auch sehr viel reifer, und er hatte kein Recht, diese Überlegenheit auszunutzen.
    Als er auf Flys umstieg, erinnerte ihn jedoch Stimme in seinem Kopf daran, daß sie klug war, stark und kompetent. Sie war ehrgeizig, und ihre Augen so weise wie die einer Göttin. Diese Charakterzüge sprachen ihn genauso an wie die Schüchternheit, die sie zu verbergen suchte.
    Außerdem hatte er sie nicht ausgenutzt. Sie hatte reagiert, sie war verdammt noch mal beinahe dahingeschmolzen! Sie musste seine Gefühle gespürt haben. Diese Vertrautheit, die Verbindung zwischen ihnen, die Aufrichtigkeit...
    Doch dann drehten sich seine Gedanken wieder im Kreis, und er machte sich Vorwürfe, weil er seinen Hormonen erlaubt hatte, die Oberhand zu gewinnen.
    Das musste dringend aufhören. Er würde sie anrufen und fragen, ob sie sich später zu einer Tasse Kaffee verabreden konnten. Nichts Besonderes. Dann würde er ihr die Sache mit dem Buch beichten. Er würde ihr alles vorsichtig erklären und ihr erzählen, daß er mit allen Menschen, die mit dem Fall zu tun hatten, Kontakt aufnehmen wollte. Daß er bei ihr angefangen hatte, weil sie diesen Plan in seinem Kopf ausgelöst hatte.
    Noah legte die Gewichte zur Seite und trocknete sich mit einem Handtuch das Gesicht ab. Er würde sie von seinem Zimmer aus anrufen, sobald er geduscht und sich umgezogen hatte.
    Er fühlte sich besser, entspannter, und ging am Lift vorbei, um die Treppe in den neunten Stock zu erklimmen.
    Überrascht blieb er stehen, als er sie vor seiner Tür dabei entdeckte, wie sie in einer übergroßen Tasche wühlte.
    »Liv?«
    »Gott!« Sie taumelte zurück und starrte ihn an. »Du hast mich erschreckt!« Ihre Hände blieben in der Tasche vergraben, bis sie sich sicher war, daß sie nicht mehr zitterten. »Ich wollte dir gerade eine Nachricht schreiben und unter deiner Tür durchschieben.«
    Sie lächelte ihn an. Als er nicht reagierte, trat sie unsicher von einem Fuß auf den anderen. »Ich hoffe, es ist dir recht, daß ich hergekommen bin.«
    »Aber sicher, tut mir leid.« Er konnte nicht zulassen, daß sie ihn wieder durcheinanderbrachte. »Ich hatte dich nur nicht erwartet. Ich war im Fitnessraum .«
    »Tatsächlich? Das hätte ich nie erraten.«
    Sein schnelles Grinsen

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