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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vertrieb die schlimmste Anspannung aus ihrem Magen. Er zog seine Keycard aus der Tasche und öffnete die Tür. »Komm rein, dann kannst du mir sagen, was du aufschreiben wolltest.«
    »Ich hatte zwischen meinen Vorlesungen einen Augenblick Zeit.« Das war eine glatte Lüge. Zum ersten Mal während ihrer gesamten Collegezeit schwänzte sie. Aber wie sollte sie sich auch auf Naturschutz konzentrieren, wenn sie andauernd darüber nachdachte, wie sie ihn darum bitten konnte, mit ihr ins Bett zu gehen?
    O Gott, wie konnte sie ihm nur sagen, warum sie hergekommen war? Wo sollte sie anfangen?
    »Hast du Zeit für eine Tasse Kaffee?«
    »Ich... ja. Ich wollte dich sogar zum Essen einladen - zu mir nach Hause.«
    »Tatsächlich? Das hört sich gut an.« Noah dachte krampfhaft nach. In ihrer Wohnung konnte er vertrauter mit ihr sprechen, dort würde sie sich entspannter fühlen. Im Augenblick war sie ganz offensichtlich nervös, stand mit verschränkten Händen in seinem engen Hotelzimmer und warf verlegene Blicke auf sein Bett.
    Sie würden dieses Zimmer verlassen. Bis dahin brauchte er nur noch seine Hände bei sich zu behalten.
    »Ich muss nur kurz duschen«, informierte er sie.
    »Eh...« Er sah wunderbar aus, naßgeschwitzt vom Training, die Muskeln seiner Arme ausgeprägt und hart. Sie erinnerte sich daran, wie stark sie sich angefühlt hatten, als er sie umarmt hatte. »Ich muss noch ein paar Sachen einkaufen.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag: Lass mich schnell duschen, danach gehen wir zusammen einkaufen, und dann sehe ich dir beim Kochen zu.«
    »In Ordnung.«
    Er nahm seine Jeans von einem Stuhl, suchte ein Hemd. »Unter dem Fernseher findest du eine notdürftige Minibar. Bediene dich. Außerdem haben sie hier Kabel«, fügte er hinzu, während er eine Schublade nach Socken und Unterwäsche durchforstete. »Mach es dir bequem, in zehn Minuten bin ich fertig.«
    » Lass dir Zeit.« Sobald er die Badezimmertür hinter sich zugezogen hatte, ließ sie sich auf der Bettkante nieder. Ihre Knie zitterten.
    Guter Gott, wie sollte sie das überstehen, ohne sich völlig zum Narren zu machen? Einkaufen, sie gingen zusammen einkaufen! Am liebsten hätte sie hemmungslos gekichert. Sie kam direkt aus dem Drugstore, wo sie ihren ganzen Mut zusammengenommen hatte, um Kondome zu kaufen.
    Die nun bleischwer in ihrer Tasche lagen. Nicht wegen der Gewichtigkeit der Entscheidung, die sie getroffen hatte, sondern weil sie fürchtete, am Vorabend den Ausdruck in seinen Augen, den Geschmack seines Kusses falsch interpretiert zu haben.
    Dabei hatte sie sich alles so passend vorgestellt. Doch als sie dann geklopft und er nicht geantwortet hatte, war sie völlig verblüfft gewesen, und nun lief gar nichts mehr nach dem Plan, den sie sich so sorgfältig in ihrem Kopf zurechtgelegt hatte.
    Sie war gekommen, um sich ihm hinzugeben, ihm zu sagen, daß sie wollte, daß er der Erste war. Sie hatte sich vorgestellt, wie er ihr Gesicht mustern würde, forschend, intensiv, bis alles um sie herum verschwamm, und sein Mund sich auf ihren legte.
    Wie er sie hochheben und zum Bett tragen würde.
    Sie stieß den Atem aus und stand auf, lief unruhig hin und her. Natürlich hatte sie sich den Raum anders ausgemalt, größer, in schöneren Farben, eine weiche Tagesdecke auf dem Bett, einem Berg von Kissen.
    Sie hatte von Kerzenlicht geträumt.
    Der Raum war jedoch klein und in Grau und verblichenem Rosa dekoriert. Aber das machte ihr nichts aus. Sie schloss die Augen und hörte dem Plätschern des Wassers im Badezimmer zu.
    Was würde er tun, wenn sie sich leise auszog und zu ihm unter das dampfend heiße Wasser trat? Würden ihre Körper dann zusammenfinden, naß, heiß und füreinander bereit?
    Sie brachte den Mut dazu nicht auf. Seufzend ging sie zur Minibar, inspizierte das Angebot ohne großes Interesse, wanderte zu dem Schreibtisch, wo sein Computer stand, neben diversen Stapeln von Notizen.
    Sie würde warten, bis er aus dem Bad kam. Schließlich konnte sie mit allen Angelegenheiten, egal ob klein oder lebenswichtig, am besten von Angesicht zu Angesicht umgehen. Sie war keine verführerische Sirene und würde auch nie eine werden.
    Ob ihn das enttäuschte?
    Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. Wenn er wieder erschien, würde sie ihn ganz einfach wissen lassen, daß sie ihn wollte und abwarten, was als nächstes passierte.
    Ganz in Gedanken ordnete sie seine Notizen, legte sie sorgfältig aufeinander. Die Tatsache, daß er sich Arbeit mitgebracht

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