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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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klärte Joshua die Beiden auf.
    Marc nutzte, einer spontanen Eingebung folgend, die Gelegenheit und zwang mit seinen Füßen unter dem Tisch, Elizabeths Beine auseinander. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie Josh mit ihrem zornigen Blick fixierte. Da er ihr direkt gegenüber saß, hatte sie angenommen, dass er es war, der sich da unter dem Tisch so anzüglich benahm.
    „ Na warte, Tanner!“
    Als sie ihn angiftete, sah er erstaunt auf. Im selben Moment musste sie ihren Fuß gehoben und zu getreten haben.
    Das Brötchen landete klatschend, mit der Marmeladenseite nach unten, auf der Tischplatte. Joshua erblasste und sein Oberkörper krümmte sich. Für einen Moment blieb ihm regelrecht die Luft weg. Schließlich beugte er sich vor, stützte den Kopf auf seine aufgestellten Arme und blieb mit geschlossenen Augen reglos sitzen. Am liebsten hätte er wohl bei ihrem Tritt aufgejault, doch er wollte unbedingt vermeiden, dass jemand der anderen darauf aufmerksam wurde. Vor Schmerz war er unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen, ansonsten wäre er längst nach draußen geflüchtet.
    Rachel musterte ihn verblüfft, ebenso Marc. Der verstand blitzartig, was passiert sein musste. Ihm klappte die Kinnlade herunter. Endlich hob Josh den Kopf.
    Er wandte sich an Liz. „Warum musste das jetzt sein? Hab ich irgendetwas getan, das dir das Recht gibt, mir wehzutun?“, zischte er mit zusammengepressten Zähnen.
    „ Tu nicht so! Du weißt verdammt gut...“, schoss Elizabeth zurück, doch Marc unterbrach sie mit scharfer Stimme.
    „ Nichts weiß er, Lizzy. Unter dem Tisch, das war ich, mein Gott. Verstehst du überhaupt keinen Spaß?“
    Rachel sah von einem zum anderen und begriff endlich.
    Joshua verstand ebenfalls, schob seinen Teller von sich und machte sich mit linkischen, vorsichtigen Schritten davon. Ihm war der Appetit gründlich vergangen.
    Elizabeths Wangen verfärbten sich. Am liebsten hätte sie sich auf Marc gestürzt.
    „ Du bist so ein gottverdammter Idiot. Woher zum Teufel sollte ich wissen, dass es nicht Josh war?“
    „ Langsam müsstest du ihn doch kennen. Merkst du denn gar nichts?“
    Wie immer, wenn er sich schuldig fühlte, spürte Marc Zorn in sich aufsteigen. „Tu bloß nicht immer so heilig! In Wahrheit bist du rattenscharf auf ihn. Gib es zu!“ Blitzschnell schoss ihre Hand vor und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Dann verschwand sie ebenfalls in Richtung Ausgang.
    „ Nicht gerade ungerechtfertigt, oder?“ Rachel funkelte ihn böse an und lief ihrer Freundin nach.
    Daher wusste Marc auch, was sich im Nachhinein abgespielt hatte:
    Liz fand Joshua auf einem Baumstamm kauernd. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen.
    „ Da bist du ja“, stellte sie überflüssigerweise fest.
    „ Verschwinde!“
    Seinen Einwand ignorierend legte sie ihre Hand kurz auf seine Wange. „Tut mir echt leid. Ich wusste ja nicht ... Also ...“
    „ Ist schon gut.“ Er wich ihrem Blick aus. „Ich hab’s ja überlebt, oder?“
    „ Hm.“ Sie grinste bereits wieder.
    „ Was gibt es da zu lachen?“, fragte er.
    „ Nichts.“
    „ Ich sehe dir doch an, dass dir was durch den Kopf geht“, sinnierte er weiter.
    „ Mein Vater sagt immer, was dich nicht umbringt, macht dich härter.“
    „ Na toll. Ich glaube nicht, dass das in diesem Fall zutrifft“, brabbelte er.
    Jetzt stieß sie ein Kichern aus und drehte sich zu Rachel um.
    Marc gesellte sich zögernd zu ihnen.
    Josh erhob sich. „Du bist ein Idiot.“
    „ Hat Lizzy mir bereits gesagt. Entschuldige! Ich hab doch nicht gedacht, dass...“ In einer hilflosen Geste hob er seine Hände. „Tut mir echt leid.“
    Josh presste seinen Mund fest zusammen und nickte nur. Damit war die Sache für ihn erledigt.
     
    Anscheinend lief es immer so ab. Marc stieß einen kurzen Laut aus. In seinem Zorn traf er stets die Falschen. Und zwar ausgerechnet die Menschen, die ihm am nächsten standen. Daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    Plötzlich trat Amy neben ihn. Der weiche Teppichboden hatte wohl ihre Schritte verschluckt, so dass er nichts gehört hatte.
    Barfuß, wie meistens und in einem kurzen Nachthemd hockte sie sich neben ihn. Er streckte beide Arme nach ihr aus und bereitwillig schmiegte sie sich an seinen festen muskulösen Körper.
    „ Es tut mir leid“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
    „ Ich weiß.“
    Ihre Hände fuhren durch sein Haar, er zog sie noch fester an sich und küsste sie.
    „ Komm, lass uns reingehen!“ Amy zog ihn

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