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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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nackt im See badeten. Die Stunden nach dem Abendessen standen ihnen meist zur freien Verfügung. Ihre Betreuer machten es sich auf einer kleinen Liegewiese zwischen den Bungalows gemütlich. Einer der Rettungsschwimmer vom Camp hatte an dem Tag Geburtstag, so dass sie ihr Abendessen im Freien ausgedehnt hatten. Die Schüler zog es längst zu anderen Beschäftigungen. Gerade als Marc sich mit Joshua davonstehlen wollte, baute sich Lizzy wieder vor ihnen auf.
    „ Na los, Tanner! Du bist doch so scharf auf den Küchendienst. Der Abwasch wartet.“ Dabei schenkte sie Marc ein warmherziges Lächeln.
    Resigniert nahm Josh die Berge von schmutzigen Tellern, Gläsern und Bestecken wahr und schickte Marc schon mal zu den anderen vor.
    „ Falls du nach einer Geschirrspülmaschine suchst, es ist keine vorhanden“, informierte ihn Liz und klang fast ein wenig triumphierend.
    „ Dacht ich mir ’s doch“, antwortete er ungerührt.
    Sie begann bereits, das Durcheinander in der Küche nach einem gewissen System zu ordnen.
    „ Na los, mach dich nützlich! Am besten du entsorgst die Essensreste in den Abfalleimer da!“, forderte sie ihn nun leicht ungehalten auf. Sie wies auf eine Art Tonne, die gleich neben der Spüle stand.
    „ Igitt. Das ist ja widerlich.“
    Mit Märtyrermiene nahm er die ihm übertragene Aufgabe in Angriff.
    Elizabeth ließ bereits heißes Wasser in das Spülbecken laufen und begann zunächst die Gläser abzuwaschen. Als die große Abstellfläche aus Edelstahl keinen freien Platz mehr aufwies, griff Joshua von sich aus nach dem Abtrockentuch. Er öffnete sämtliche Türen der Hängeschränke.
    „ Da, die Gläser ganz rechts“, ordnete Lizzy an.
    Ihr Befehlston passte ihm überhaupt nicht, doch hielt er sich angesichts ihres triumphierenden Lächelns, zurück, wusste Marc. Scheinbar mühelos putzte sie das verschmutzte Besteck blitzsauber und wies mit ihrem Zeigefinger auf die Schubfächer, wo es anschließend von Josh eingeordnet werden sollte.
    Marc hatte kein Bedürfnis allein zu den anderen zu gehen und ebenso wenig verspürte er nicht die geringste Lust, den Küchendienst zu übernehmen. Also setzte er sich kurzerhand auf den umgestülpten Eimer, direkt unter dem Fenster des Küchentraktes.
    Lizzy hievte bereits Stapel von schmutzigen Tellern in das Spülbecken, wie er von seinem Platz aus beobachten konnte.
    „ Das Handtuch ist schon klatschnass“, brummelte Josh.
    „ Ach Gott - dann nimm dir einfach ein neues, Tanner!“
    Genervt verdrehte sie die Augen. „Eine Hitze ist das hier drin“, stöhnte er.
    „ Hör auf zu nörgeln! Wir können ja mal tauschen“, erwiderte sie spitz.
    Da es ihn ohnehin maßlos störte, dass er alles abtrocknen, fortstellen und zusätzlich noch in die Schränke stapeln musste und sie ihm damit das Gefühl vermittelte, er würde ihr alles hinterher räumen müssen, schnappte er zurück: „Liebend gern, Süße. Was du tust, ist nämlich nur ein simpler Arbeitsgang.“
    Sie war dabei den letzten Teller auf der Ablage abtropfen zu lassen und zog den Stöpsel heraus, um das Schmutzwasser abzulassen.
    „ Was für eine eklige Brühe.“ Josh zog schaudernd die Schultern hoch.
    „ Nur Mut, Tanner! Die Ansteckungsgefahr ist gar nicht so groß, wie du vielleicht glaubst.“
    Draußen konnte sich Marc kaum ein Kichern verkneifen.
    „ Aber ich lasse dir gleich sauberes Wasser ein. Es sind ja nur noch die Salatschüsseln und die Töpfe.“
    „ Die Töpfe?“ Irritiert sah er sich die großen verkrusteten Behälter an. „Das ist doch nicht dein Ernst?“
    „ Wer wollte denn tauschen?“
    Mit unschuldigem Gesichtsausdruck griff sie nach dem Geschirrhandtuch und blies sich eine verschwitzte Locke aus dem Gesicht. Nachdem sie einen Stapel Teller in den Schrank gewuchtet hatte, reinigte sie mit einem Lappen das Becken, um anschließend Spülmittel und frisches Wasser einlaufen zu lassen.
    „ Vielleicht solltest du die Töpfe erst einen Moment weichen lassen, dann kannst du sie leichter reinigen.“
    „ Danke für den Tipp, Miss Superhausfrau.“
    „ Gern geschehen.“
    „ Verdammte Scheiße.“ Josh stieß zischend den Atem aus. Er fuhr zurück, dabei schossen seine Hände aus dem Wasser. „Das ist ja kochend heiß.“
    „ Bei kaltem Wasser löst sich der Schmutz nicht. Wusstest du das nicht, mein Lieber? Nun, dann tut mir das leid. Zeig mir mal deine Hände!“ Sie nahm sie kurz, drehte sie herum, spitzte übertrieben die Lippen und pustete, plötzlich behutsam, etwas

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