Rückkehr nach St. Elwine
Luft darüber. „Hm, keine Brandblasen zu sehen.“ Sie zog sehr nachdenklich die Stirn kraus.
„ Lass den Scheiß!“ Er entzog ihr rasch seine Arme und ließ etwas kaltes Wasser nachlaufen.
Unterdessen wuchtete Liz weitere Teller in die Schränke, hing die Handtücher zum Trocknen auf und meinte schließlich fröhlichen Herzens: „Den Rest schaffst du ja sicher allein. Lass die Töpfe einfach abtropfen!“
Schon war sie zur Tür hinaus und rannte zum Ufer des Sees hinunter, ohne auf Joshs protestierende Laute zu achten.
„ Wusste ich’s doch“, murmelte Marc und schaute ihr hinterher.
Kurz darauf kam auch Josh endlich aus der Küche.
„ Ich dachte, du bist längst weg?“
Marc zuckte nur mit den Schultern. Sie sahen sich unschlüssig um. Einige Jungen spielten etwas abseits Karten, andere saßen in den Ruderbooten mitten auf dem See und amüsierten sich scheinbar gut. Der dickliche Michael winkte und trottete ihnen entgegen.
„ Wo bleibt ihr denn?“, schnaufte er. „Wir haben einen Plan.“
„ Lass hören!“ Marc setzte sich zu ihm auf einen Baumstamm.
Besagter Plan bestand darin, nicht etwa die nackt badenden Mädchen zu beobachten, was ohnehin inmitten des dichten Schilfgürtels unmöglich schien, sondern ihnen die Klamotten zu entführen, die zwangsweise auf dem Trockenen, ein ganzes Stückchen weiter entfernt auf einem Grasfleckchen, abgelegt werden mussten.
„ Wir können dann in aller Seelenruhe abwarten, bis die Mädels splitternackt ins Camp marschiert kommen. Es bleibt ihnen schließlich nichts anderes übrig, nicht wahr“, schilderte Michael ihnen und die Vorstellung des Anblicks bescherte ihm zweifellos eine große Vorfreude.
Erik und Joe hasteten bereits an ihnen vorbei, um die Aufgabe auszuführen.
„ Ist das nicht ein bisschen zu krass?“, warf Josh vorsichtig ein.
„ Hey Junge, sei doch nicht so dumm!“
Marc sah ihn verständnislos an. „Mir ist heute Abend nach einer kleinen Showeinlage.“
Joe und Erik kamen zurück, die Arme voller Kleidungsstücke und Handtücher. Michael deutete auf die großen Sitzgruppen aus Baumstämmen. Dort hatten sich die anderen bereits versammelt und warteten gespannt. Von da aus hatten sie ungehinderte Sicht auf den Pfad und außerdem mussten die Mädchen notgedrungen an ihnen vorbei, um zu ihren Bungalows zu gelangen. Gleich nebenan auf einer Bank hatten Joe und Erik die Klamotten abgelegt.
„ Der See ist ziemlich tief.“ Michael grinste. „Tief und deshalb ganz schön kalt. Ich glaube, wir müssen nicht mehr allzu lange warten.“
Michael behielt recht. Mit Geschrei und wüsten Beschimpfungen näherten sich die Mädchen, während die Jungen scheinbar gelangweilt da saßen und sich unterhielten, um plötzlich erstaunt aufzustehen und sich umzuschauen.
Die Betreuer wurden auf den Lärm aufmerksam und unterbrachen ihre Feierabendstunde. Unter ihnen war auch Mrs. Hayden, ihre Klassenlehrerin. Sie und zwei weitere Frauen versuchten sofort, mit ihren Körpern die Mädchen vor weiteren Blicken zu schützen, was ihnen nicht sonderlich gut gelang.
Kreischend und dicht aneinander gedrängt, bewegte sich der Trupp in Richtung Mädchenbungalows.
„ Das hat Konsequenzen, meine Herren“, brüllte Mrs. Hayden zu ihnen herüber.
Marc beobachtete seinen Freund. Josh suchte mit den Augen das Gelände ab, doch Lizzy konnte er nirgends entdecken. Gottlob, war sie nicht bei den Mädchen gewesen. Möglicherweise schwamm sie noch eine Runde, da sie viel später zu ihnen gestoßen war. Das hieß, dass sie anschließend ganz allein und splitternackt hier aufkreuzen musste und dabei allen Blicken ausgesetzt war. Er schluckte, bei diesem unliebsamen Gedanken. Das konnte er nicht zulassen. Er wollte um jeden Preis verhindern, dass ein anderer sie so zu Gesicht bekam.
Als er sich langsam erhob, schaute Marc ihn fragend an. „Wo willst du jetzt hin?“
„ Nur für kleine Jungs.“ Manchmal musste man einfach nach einer Notlüge greifen und die kam Joshua ohne zu zögern über die Lippen.
Da Marc seinen Freund zu gut kannte, folgte er ihm in angemessenem Abstand.
Es wurde bereits schummrig und Josh schlug den Pfad ein, der zur besagten Badestelle führte. Jemand kam ihm entgegen und blieb dann scheinbar unschlüssig stehen. Jemand mit langem lockigem Haar und mit vor der nackten Brust verschränkten Armen.
Marc schob sich hinter einen Busch. Er bereute bereits, seinem Freund hinterher geschlichen zu sein. Ihm war natürlich klar, dass Joshua
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