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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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verwirrt. „Mann, den hab ich schon überall gesucht. Da ist unser letzter ... Hm ... Da ist mein Einkaufsgeld drin und so. Wo hast du ihn gefunden?"
    Sie schnappte danach und die riesengroße Erleichterung, die sich in ihrem Gesicht widerspiegelte, ließ in ihm ein kurzes, aber heftiges, Schuldgefühl aufblitzen.
    „ Du hast ihn in der Sporthalle vergessen", erklärte er ihr wahrheitsgemäß.
    „ Soll das heißen, du hattest ihn gestern Abend, als du mir die Schlüssel brachtest, bereits bei dir?", fauchte sie ihn an.
    Er räusperte sich etwas verlegen und meinte dann möglichst beiläufig: „Du hast nicht danach gefragt und bist wieder so schnell in der Küche verschwunden. Ich hatte gar keine Gelegenheit..."
    Sie unterbrach ihn, indem sie ihm ihren Zeigefinger so fest gegen die Brust stieß, als würde sie ihn aufspießen wollen.
    „ Verflixt, was soll das?" Ärgerlich rieb er sich die schmerzende Stelle.
    „ Ich hab schon überall danach gesucht. Ich musste unbedingt noch einkaufen und das Geld war weg. Wir hatten nichts Essbares mehr im Haus. Und das alles nur, wegen deiner Trödelei beim Duschen", versetzte sie wütend.
    „ Jetzt mach aber mal 'nen Punkt, Baby!", verteidigte er sich.
    Josh hatte langsam genug von ihren Launen und wollte ihr gerade entschieden die Leviten lesen, als er plötzlich von hinten gepackt und gegen die Hauswand gepresst wurde. Zwischen seinen Beinen spürte er etwas Kaltes und sehr Bedrohliches. Es fühlte sich an, wie ein langes Rohr. Er sah an sich hinunter und erstarrte. Der Lauf einer Schrotflinte war auf sein empfindlichstes Körperteil gerichtet.
    „ Lass die Finger von meinem Mädchen! Oder ich schieße dir deinen Schwanz weg, Freundchen. Wie heißt du?" Frederick Crane sah nicht im Entferntesten danach aus, als würde er scherzen.
    „ Tanner ..., Joshua Tanner …, Sir ...", stotterte er und starrte dabei entsetzt zwischen Liz Vater und dem Lauf der Flinte hin und her.
    „ Dad, was machst du da?", schaltete sich jetzt auch Elizabeth ein. Sie war zunächst vor Schreck wie gelähmt gewesen, da sie den Jähzorn ihres Vaters kannte, wenn dieser erst zu viel getrunken hatte. Der schien sie gar nicht zu hören, da es ihn seine gesamte, vom jahrelangen Suff beeinträchtigte, Kraft kostete, sich auf den Burschen unmittelbar vor seiner Nase zu konzentrieren.
    „ Tanner?", brüllte er auch bereits aufgebracht und seine kreischende Stimme schien sich dabei fast zu überschlagen.
    „ Tanner von Tanner House?“, fuhr er unbeirrt weiter, während das Weiß in seinen Augen eine mehr als ungesunde Farbe annahm.
    „ Denen hier die halbe Gegend gehört?"
    Josh beeilte sich damit, rasch zu nicken. Selbst hier draußen konnte man die starke Alkoholfahne, die von Frederick ausging, riechen.
    „ Dann hat dein alter Herr Schuld daran, dass ich meinen Job verlor und alles den Bach runter ging. Wie gefällt dir das, he?" Das Gesicht des Mannes färbte sich zusehends dunkler. An seiner Schläfe bemerkte Josh eine pochende Ader.
    „ Das tut mir leid", krächzte er rasch. Langsam wurde ihm ganz übel, bedachte er, dass dieser volltrunkene Kerl aus Versehen abdrücken könnte. Er warf Liz einen Hilfe suchenden Blick zu.
    „ Daddy", bellte Liz daraufhin in einem scharfen Ton, der jedem Kasernenhofbefehl alle Ehre gemacht hätte.
    „ Der Junge hat meinen Rucksack mit dem Einkaufsgeld gefunden und hat ihn mir netterweise sofort gebracht. Du solltest dich lieber bei ihm bedanken! Wo sind deine Manieren? Was sollen denn unsere Nachbarn denken?"
    Ach was?, dachte Josh, der lieber nicht intensiver darüber nachgrübeln wollte, warum er sich bei dem Wort Junge leicht beleidigt fühlte.
    Verwirrt blickte Frederick Crane zu seiner Tochter und dann wieder zu Josh. Endlich ließ er die Schrotflinte sinken, stellte sie gegen die Hauswand und brabbelte: „Das ist natürlich was anderes. Kann man ja nicht wissen. Dann kannste jetzt ja einkaufen gehen, Lizzy, Mädchen."
    Als wäre es die alltäglichste Sache der Welt, jemanden mit einer Schrotflinte zwischen den Beinen zu drohen, drehte er sich um und verschwand wieder schlurfend im Haus.
    Liz zitterte noch immer am ganzen Leib, besann sich aber rasch und straffte ihre Schultern. Die Situation hätte allzu leicht eskalieren können. Nicht auszudenken, was dann passiert wäre.
    „ Gütiger Gott, meine Knie geben gleich nach", murmelte Josh erleichtert.
    „ Jetzt bloß nicht schlapp machen, Tanner!"
    Sie klopfte ihm kameradschaftlich fest auf die

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