Rückkehr nach St. Elwine
„Sondern einfach nur aus reinem Interesse heraus. Wer weiß schon, wozu man das später gebrauchen kann. Ich bin da für alles offen.“ Liz wrang den Lappen aus und klatschte ihn auf den Fußboden.
„ Ich hoffe“, fuhr sie im Plauderton einer besorgten Mutter fort.
„ Du hast dich gründlich abgetrocknet, mein Lieber. Sonst kriegst du deinen Schlüpfer nicht rasch genug hoch gezogen.“
Sie stieß ein kurzes hohes Kichern aus.
„ Kleiner Scherz, Verzeihung.“
Josh verkniff sich ein Lachen, während er tatsächlich unter einigen Schwierigkeiten, an seiner Unterhose zerren musste. Hastig sah er sich nach ihr um. Stellte jedoch zu seiner Erleichterung fest, dass nichts von ihr zu sehen war. Was allerdings nicht unbedingt etwas heißen musste. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ganz auf ihren Anstand zu verlassen.
Liz stieß, bei einem Schritt rückwärts, gegen den Wischeimer und das gesamte Wasser ergoss sich über den Fußboden.
„ So ein Mist, verdammter Bullshit. Jetzt komme ich wirklich zu spät und dann feuern sie mich auf der Stelle", fluchte sie.
„ Wo musst du denn hin?", fragte er nach.
„ Ich hab noch einen anderen Job. Oder hatte..."
„ Na, dann verschwinde schon! Ich wisch das hier für dich auf."
Josh stand ihr jetzt in Jeans und T-Shirt gegenüber.
Sie musterte ihn skeptisch und kaute dabei auf ihrer Unterlippe herum.
„ Los, ich mein´s ernst", forderte er sie ein weiteres Mal auf.
„ Hm... okay.“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Hier sind die Schlüssel. Bring sie mir nachher ins Drive - Inn! Die Eimer stell in die kleine Kammer, gleich neben den Duschräumen!"
Bevor er noch etwas fragen konnte, lief sie bereits zur Tür hinaus.
Noch am selben Abend, bevor die Dunkelheit anbrach, betrat Joshua, zusammen mit Marc, das Fastfood - Restaurant.
„ Was darf´s sein, Süßer?" Die Kaugummi kauende Bedienung mit dem gelben Basecap musterte ihn ganz unverhohlen.
„ Zwei Hamburger und zwei Coke“, bestellte er. „Wo finde ich Liz?"
„ Hinten in der Küche. Aber sie hat wenig Zeit."
„ Ja, ja, nur ganz kurz, bitte!" Er ließ sein charmantes Lächeln spielen.
„ Na schön, ich hole sie."
Die Frau öffnete die riesige Tür und Josh erhaschte einen Blick auf Liz, die ebenfalls ein gelbes Basecap trug und einen schweren Kanister Pflanzenöl zu den Fritteusen wuchtete.
„ Liebe Güte", murmelte er. Das ist doch viel zu schwer für sie.
„ Lizzy, dein Typ wird verlangt", brüllte die Lady vom Tresen.
Elizabeth sah auf und wischte sich die Hände an einem Tuch ab.
„ Da will jemand was von dir. Der hat ja unglaubliche Wimpern für einen Mann." Hörte sie ihre Kollegin leise zischen.
Liz verdrehte lediglich die Augen und ging nach draußen.
„ Hier die Schlüssel!" Er warf und Liz fing sie gekonnt auf.
„ Du hast das wirklich aufgewischt, Tanner?"
„ Meinst du, ich lass das alles so liegen bis zur nächsten Woche?"
„ Erstaunlich, dass du's hingekriegt hast. Ich dachte, du wüsstest gar nicht, dass es Besen auf dieser Welt gibt", stichelte sie bereits wieder.
„ Ach dieses Ding war also ein Besen? Man lernt doch immer wieder was dazu.“ Er trug eine dümmliche Miene zur Schau. „Ich dachte, die wären nur für verkleidete Hexen an Halloween da, oder etwa nicht?“, konterte er trocken.
Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, grapschte nach den Schlüsseln und verschwand bereits wieder in der Küche.
„ Das kleine Biest kann nicht mal danke sagen", brabbelte er.
Dafür verriet er ihr nicht, dass sie in ihrer Eile, vergessen hatte, ihren kleinen Rucksack aus der Sporthalle mitzunehmen.
Der lag jetzt sicher verwahrt in seinem Auto, bis er ihn ihr geben würde. Das würde auf jeden Fall nicht mehr heute Abend sein, entschied er gerade für sich.
Am nächsten Vormittag, ein Samstag, fuhr Josh ins Hafenviertel. Als er aus dem Wagen stieg, flitzte Liz gerade aus dem Haus und rannte um die Ecke in den verwilderten Garten. Er beschloss, ihr kurzerhand hinterher zu gehen und sah gerade noch, wie sie den Inhalt zweier Schnapsflaschen in das Unkraut entleerte.
„ Was treibst du da? Ist das etwa die neue Art zu düngen?"
Erschrocken schoss sie herum.
„ Und was geht's dich an? Hast du hier was verloren?", fragte Liz schnippisch.
„ Gott, wie freundlich. Das ist wirklich nicht nötig. Sei einfach du selbst!", konterte er trocken.
Josh hielt ihr den Rucksack vor die Nase. Dazu ließ er ihn an seinem Zeigefinger baumeln.
Liz blinzelte
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