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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Mir schwant, da braut sich was zusammen, überlegte sie ruhig. Oder wie Floriane kürzlich bemerkte: „Nachtigall ick hör dir trapsen!“ Sie mochte ihre Freundin sehr gern. Doch Joshua mochte sie auch. Rachel hatte nie verstanden, warum Liz einen derart hartnäckigen Groll gegen ihn hegte. Sicher, er hatte sie während der Zeit in der Highschool gern aufgezogen. Aber das hatte ja wohl auf Gegenseitigkeit beruht. Für sie stand jedenfalls fest, was sich neckt, dass liebt sich.
    Schließlich antwortete sie: "Ich erwarte unbedingt deinen Besuch in der Schatztruhe. Du musst dich dort in aller Ruhe umsehen! Ich habe die herrlichsten Dinge in den Auslagen platziert. Die sollen gleich ins Auge stechen. Du weißt schon! Ich liebe diesen Laden. Es hat mich zwar viel Arbeit gekostet, mir meinen Traum zu erfüllen. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Ich umgebe mich gern mit schönen Dingen. Da sind zum Beispiel diese tollen Klamotten, aus Seide, Leinen oder Hanf. Dann dieser Schmuck. Extravaganter Modeschmuck- todschick, sag ich dir. Außerdem habe ich jetzt auch italienische Schuhe ins Angebot genommen. Die musst du dir einfach ansehen. Das Bein jeder Frau sieht damit königlich aus."
    Glaub nicht, dass mich so ein Firlefanz vom Hocker haut, dachte Liz, wollte ihrer Freundin aber nicht vor den Kopf stoßen.
    "Und erst dieser Nippes für die Wohnungseinrichtung", fuhr Rachel unbeirrt fort. "Hübsche Glaskerzenständer, große Zierkugeln, elegante Quasten. Ja, und dann die Gläser! Feinste Waterfordkristallflöten mit zauberhaftem Schliff." Rachel kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Sie lachte und redete bereits weiter.
    "Manchmal kann ich mich nur schwer von einem Stück trennen. Ist das nicht verrückt?“ Da sie keine Antwort erwartete, plapperte sie weiter. „Ach, ich hab ja ganz vergessen, die raffinierten Dessous zu erwähnen."
    Endlich hatte sie Liz` volle Aufmerksamkeit.
    "Soll ich dir was verraten?“, gestand diese freimütig. „Ich hege schon seit Jahren eine Schwäche für sündige Unterwäsche. Wenn ich auch sonst mehr für praktische Einfachheit plädiere. Bei Seidenhöschen mit Spitze, kann ich nicht widerstehen."
    "Dann", meinte Rachel lachend, "dann bist du bei mir genau an der richtigen Adresse."
    "Mommy!" Rachels jüngste Tochter, die dreijährige Mariah, rannte über den Rasen. Lachend stand ihre Mutter auf und breitete die Arme aus. "Da ist ja mein kleiner Goldschatz. Wie war dein Tag, Darling?"
    Mariah drückte ihrer Mommy einen Schmatzer auf den Mund. "Kate war mit uns schwimmen. Ich habe ganz viele Muscheln gesammelt. Aber Cleo behauptet, sie stinken."
    "Gar nicht wahr!"
    Die Älteste ihrer Töchter mit den kessen roten Locken, zog die Nase kraus.
    "Ha, und stinken tun sie ja doch. Super eklig", fügte sie mit einem Blick auf ihre kleine Schwester hinzu.
    "Hörst du Mommy? Sie hat`s gesagt, sie hat`s gesagt!“, wiederholte sie den Satz wie eine Beschwörungsformel. „Und alle meine Muscheln wieder ins Meer geworfen."
    "Weißt du?", versuchte Rachel den Streit zu schlichten. "Wir können doch bald neue sammeln. Was haltet ihr von einem Picknick am Strand? Am Samstagnachmittag. Wir alle zusammen mit Daddy."
    "Kommt Tante Lizzy auch mit?", wollte Mariah, die noch immer nicht ganz besänftigt war, wissen.
    "Hast du Zeit und Lust?" Rachel warf Elizabeth einen fragenden Blick zu.
    "Picknick und hinterher schwimmen im Meer?", wollte Liz wissen.
    Die Kinder und Rachel nickten wie auf ein stummes Kommando hin.
    "Na und ob ich Lust habe. Ich bin auf jeden Fall dabei", erklärte Elizabeth erfreut ihre Bereitschaft.
    Mariah und Cleo jubelten. Ihren Streit hatten die Beiden anscheinend schon wieder vergessen.
    "Was ist denn hier los?" Rachels Ehemann trat zu ihnen.
    "Robert, ich habe dich gar nicht bemerkt."
    "Ja, das ist mir klar", antwortete er grinsend. Er küsste seine Frau liebevoll.
    Liz gefiel die offensichtliche Geborgenheit und Wärme in dieser Familie. Das war etwas, was sie früher einmal nur zu gerngehabt hätte.
    "Hey Liz." Robert lächelte jetzt ihr zu.
    "Hallo! Nun, deine Damen haben mich gerade zu einem Picknick am Strand überredet", erzählte sie ihm.
    "So?"
    "Ja, Daddy." Mariah griff nach seiner Hand.
    "Düst du mich dann wie einen Propeller durch das Wasser?"
    „ Wer?" Er lachte verschmitzt.
    „ Du, natürlich“, antwortete seine Tochter prompt und trug dabei den gleichen Ausdruck im Gesicht.
    "Schön, dass ich so nett gefragt werde.

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