Rückkehr nach St. Elwine
habe ohnehin nichts anderes vor", antwortete Josh.
Marc konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Gut, ich dachte schon, du hast die Nase voll von Baseball."
Beleidigt knurrte Josh: "Ruf lieber den Pizzaservice an! Ich habe nichts Vernünftiges zu essen im Haus. Aber du zahlst!"
Während sie auf die Pizza warteten, trommelte Marc nervös auf seiner Bierdose herum. Josh musterte seinen Freund aufmerksam. „Hör mal, mein untrüglicher Instinkt sagt mir, dass du nicht nur wegen Pizza und einem Bier vorbei schaust. Was ist los? Du hast doch was. Komm, spuck’s aus!“
Marc war klar, dass er nicht lange um den heißen Brei herumzureden brauchte. Sie beide waren bereits seit einer Ewigkeit miteinander befreundet. Ein gutes Gefühl, jemanden zu haben, der einen verstand. Egal, was auch passieren mochte, sein Freund würde immer an seiner Seite stehen. „Hier, lies das!“ Marc reichte ihm ein Kuvert.
Josh überflog die Zeilen. „Oh Mann, dein Dad will wieder heiraten. Aber damit musstest du doch rechnen. Er ist schließlich noch kein Greis.“
„ Du verstehst nicht“, brachte Marc aufgebracht hervor. „Jenny, seine Braut, ist gerade mal 25 Jahre alt. Sie ist jünger als ich. Meine Mutter wird am Boden zerstört sein. Wieso tut er das? Dad hat immer verrücktere Ideen, um meine Mutter zu verletzen.“
„ Vielleicht liebt er diese Jenny ja wirklich“, gab Josh zu bedenken.
„ Ph... !“ Marc schnaubte. „Das ist doch nicht etwa dein Ernst. Nach allem was ich so vom Verheiratetsein gehört habe. Denk nur an deine eigene Ehe! Das Mädel wird’s ihm einfach irre gut besorgen“, warf Marc ein.
„ Ich wüsste nicht, was es dagegen einzuwenden gibt.“ Josh klang ein wenig amüsiert und grinste schief.
Doch Marcs Miene verfinsterte sich nur noch mehr.
„ Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass du dich mit ihm aussprichst“, lenkte Josh daher ein. „Ihr solltet euer Problem einfach aus der Welt schaffen. Versöhn dich mit ihm! Es hat doch keinen Zweck, so weiter zu machen wie bisher.“
Marc sah schweigend auf das Meer hinaus. Dann sagte er leise: „Ich kann das nicht, Josh. Du weißt, wie oft ich darüber bereits nachgedacht habe. Er hat meine Mutter ständig betrogen. Das Schlimmste war, dass damals nahezu jeder in St. Elwin es gewusst hat. Man flüsterte es hinter vorgehaltener Hand. Selbst ich wusste davon. Noch bevor meine Mutter es erfahren hat. Ich hatte nie den Mut ihr etwas zu sagen. Nicht mal ein klitzekleines Wort. Nur so viel, dass sie ein wenig vorbereitet sein würde, wenn .... Warum nur war der Kerl nicht diskreter vorgegangen?“
„ Dann hätte es an der Tatsache auch nichts geändert“, stellte Josh ruhig fest.
„ Nein, das wohl nicht.“
„ Geh zu dieser Hochzeit, Marc! Er hätte dir doch keine Einladung geschickt, wenn du ihm gleichgültig wärst. Meinst du nicht?“
„ Vielleicht hast du Recht. Damit komme ich auf den Punkt. Würdest du mich zu dieser verdammten Hochzeit begleiten?“
„ Ich?“ Josh spürte, wie der Schmerz in seinem Unterleib wieder zu neuem Leben erwachte. Er verzog das Gesicht - verflixt. Warum musste sich diese Sache so in die Länge ziehen?
„ Ja, du.“
Marc schien nichts davon zu bemerken, dass sein Freund begann, unruhig auf dem Stuhl herum zu rutschen. „Warum nimmst du nicht Amy mit?“, schlug Josh vor.
„ Amy? Nein, das ist keine so gute Idee, fürchte ich. Sie versteht sowieso nicht, warum mein Vater für mich ein Problem ist. Sie meint, sie sei ebenfalls ein Scheidungskind und hat das prima überwunden, ohne irgendwelche Schaden zu nehmen.“
„ Na schön, wenn du unbedingt willst.“ Josh gab sich geschlagen. „Ich werde dich begleiten.“
„ Danke. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann.“
Als Marc gegangen war, beschloss Josh, sich ins Bett zu legen. Er duschte und kroch unter die Decke. Jetzt, wo er zur Ruhe kam, schickte sich der nun fast schon vertraute, sich stets im Hintergrund haltende Schmerz an, erneut ordentlich aufzubegehren und sandte gezielt, seine fiesen, unermüdlichen Pfeilspitzen auf ihn ab.
Teufel noch mal .
Er biss die Zähne zusammen und wälzte sich herum. Er war drauf und dran, Lizzy anzurufen und sie auf Knien zu bitten, ihm eine dieser unglückseligen Spritzen zu geben, die er doch so sehr verabscheute. Aber das ewige Toben in seinen empfindlichsten Körperteilen, verabscheute er noch viel mehr. Da fiel ihm ein, sie hatte ihm ein Röhrchen Tabletten in die Hand gedrückt. Wo lag es nur? Josh
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