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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine
Autoren: Britta Orlowski
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ansonsten lag er still in seinem Bett und litt vor sich hin. Nicht mal das liebevoll an sein Bett gebrachte Mittagessen konnte ihn aufheitern. Er grübelte darüber nach, wie das mit dem Baseballschläger überhaupt hatte passieren können. Die Erinnerung an den gewaltigen Schlag ließ augenblicklich Übelkeit in ihm aufsteigen. So hatte er den Teller wieder von sich geschoben.
    Er fuhr aus dem Schlaf, als es an der Tür klopfte. "Ja?!"
    Billy Martin und seine Mutter kamen herein. "Mensch Josh. Wie geht's? Starker Abgang gestern." Der Junge plauderte ungeniert.
    "Kann ich mir vorstellen." Josh verdrehte die Augen.
    "Wie geht's deinen Eiern, Coach?"
    "Billy!"
    Mrs. Martin knuffte ihren Sohn mit einem entsetzten Keuchen in die Seite.
    "Eh, 'tschuldigung, deinen Hoden", verbesserte sich der Junge unschuldig.
    "Es reicht Billy!"
    Alarmierend richtete sich seine Mutter zu ihrer vollen Größe von einem Meter und siebenundfünfzig auf. Ihr Blick jedoch schien todbringende Blitze herauszuschleudern.
    Der Dreizehnjährige zog den Kopf ein und hielt vorsichtshalber den Mund.
    Josh wurde abwechselnd rot und dann wieder blass. Er sah keinem seiner beiden Besucher ins Gesicht.
    "Mr. Tanner, ich hoffe wirklich, dass es Ihnen wieder besser geht." Ein nervöses Lächeln huschte über das Gesicht der Frau.
    "Danke der Nachfrage", murmelte Josh ein wenig undeutlich, während sein Blick sie nur flüchtig streifte.
    Sie stellte rasch die mitgebrachten Blumen in die Vase.
    Billy schien unbefangener und trat näher an das Bett heran.
    "Wir wollten nur wissen, wie es dir geht. Die Jungs machen sich wirklich Sorgen, Coach. Stuart hängt den ganzen Tag rum. Er macht ein ganz mieses Gesicht dabei. Patrick hat sogar behauptet, er hat gesehen, wie Stuart heulte."
    "Warum das denn?" Josh hob fragend die Augenbrauen.
    "Na, weil er doch zugeschlagen hat", antwortete Billy in einem Tonfall, der deutlich machte, dass das ja wohl auf der Hand lag.
    "Oh.“ Josh machte eine kurze Pause. „Sag ihm bitte, dass ich Stuart das nicht übel nehme! Sicher darf ich bald nach Hause."
    "Wirklich?" Das Gesicht des Jungen strahlte plötzlich.
    Dann jedoch schien ihm etwas eingefallen zu sein und er betrachtete seinen Trainer aufmerksam. "Siehst aber nicht so aus", sagte er eher skeptisch.
    "Oh, das täuscht. Ehrlich", brummte Josh im tiefsten Ton der Überzeugung.
    "Toll." Billys Gesicht heiterte sich bereits wieder auf. "Dann gehe ich jetzt und sag's den anderen. Sie warten draußen auf dem Parkplatz. Alle durften schließlich nicht zu dir rein."
    "Klar, verstehe. Grüß sie von mir!" Josh fand es irgendwie rührend, dass sich die Kinder seinetwegen Gedanken machten.
    "Tschüß dann, Coach!", rief der Junge von der Tür her.
    "Tschüß!"
     
    Ein erneutes Klopfen ließ Josh aufblicken.
    Marc Cumberland, sein Geschäftspartner und langjähriger Freund, schritt rasch zum Bett. "Mensch, du siehst echt Scheiße aus. Von was bist du denn überrollt worden?"
    "Danke, sehr freundlich. Hab ich gerade schon mal gehört", antwortete Josh finster.
    Marc überspielte, dass ihn Joshuas Aussehen sehr erschreckte. "Der halbwüchsige Kumpel eben. War das nicht einer von deinen Baseballspielern? Woher wissen die denn, dass du hier bist? Die veranstalten ein mittleres Chaos auf dem Parkplatz."
    "Kann ich mir gut vorstellen." Josh grinste ihn an.
    "Nun sag endlich! Was ist passiert?", fragte Marc gespannt.
    "Kleiner Unfall beim Baseball. Hab mich idiotischer Weise dem Schläger entgegengestellt. Ich hätte wissen müssen, dass ich den Kürzeren ziehe."
    "Das hört sich übel an. Wo bist du verletzt? Ich kann da nichts feststellen." Marc musterte ihn aufmerksam, wie bereits zuvor der Junge.
    "Nun, ja. Unterhalb meines Bauchnabels", gab Josh leise zu.
    "Aua." Marc zuckte nicht nur wegen der Solidarität unter Männern zusammen. Doch er wollte es schon ein wenig genauer wissen und fuhr deshalb fort: "Du willst doch nicht sagen, dass es das ist, was ich denke, dass es ist?" Es war halb eine Frage, halb ein Ausruf.
    Er musterte erneut Joshs blasses Gesicht, um nach einem Anhaltspunkt zu suchen und begriff plötzlich. "Ach du Scheiße!"
    "Du sagst es, mein Freund." Josh seufzte. "Gib lieber die Mappe her, dass ich unterschreiben kann! Ich mag jetzt an etwas anderes denken."
    Die Köpfe der Männer fuhren herum, als sich die Tür öffnete. "Ich wollte nur mal nachschauen, ob noch alles in Ordnung ist." Liz kam herein und schien plötzlich zu zögern. "Oh! Ich wusste nicht, dass du
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