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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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zufrieden ist“, antwortete Joshua wahrheitsgemäß.
    „ So, Lizzy behauptet das. Aber du scheinst da anderer Meinung zu sein. Macht er noch nicht, was du willst?“, fragte Marc völlig unverblümt.
    „ Ich hatte noch keine Gelegenheit“, kam prompt Joshs Antwort.
    „ Ach nein? Warst du nicht neulich erst mit Lizzy aus?“
    „ Ja genau, ich war mit ihr aus. Nur aus ! Weiter nichts. Liz und ich hatten noch nie etwas miteinander“, gab Josh seinem Freund zu verstehen.
    „ Das stimmt jetzt aber nicht ganz. Erinnere dich mal! Vor ungefähr 11 Jahren in einer kalten gruseligen Halloweennacht. Na fällt’s dir wieder ein?“, versuchte Marc seinem Freund auf die Sprünge zu helfen.
    „ Ich weiß schon, worauf du anspielst. Da war nichts.“
    „ Soll das heißen, sie hat dir damals einen Korb gegeben? Jetzt bin aber ehrlich verblüfft. Ich dachte immer...“
    Marc sah erstaunt auf.
    „ Ich weiß, was du dachtest. Wie alle anderen auch. Ich bin nicht besonders stolz auf diesen Abend.“
    „ Sie hat dich also tatsächlich abblitzen lassen, ja? Und neulich Abend auch wieder, schau an.“
    „ Sie ist etwas ganz besonderes, Marc. Ich habe nicht vor, ihre Gefühle zu verletzen.“
    „ Donnerwetter! Die Sache ist ja ernster als ich dachte. Du bist also noch immer verrückt nach ihr, hab ich Recht?“
    „ Sieht wohl so aus.“
    Bevor Josh dass nicht eingestand, würde sein Freund ja doch keine Ruhe geben.
     
    12. Kapitel
     
    Es war heiß und die Luftfeuchtigkeit bedenklich angestiegen.
    Josh fuhr zu einer Großbaustelle außerhalb der Stadt. Gestern hatte sich die Bauaufsicht bei ihm gemeldet, mit der Androhung eines Baustops. Angeblich tat seine Firma nicht genug für die Sicherheit ihrer Arbeiter. Josh fühlte sich stets persönlich für alle Belange der Firma verantwortlich. Er stand an der Spitze eines Teams. Jeder Angestellte hatte einen festen Funktionsplan, an den er sich zu halten hatte. In der Regel konnte er sich auf seine Mitarbeiter verlassen. Doch in letzter Zeit schlichen sich immer häufiger Fehler ein. Josh sah sich gezwungen, der Sache nachzugehen. Deshalb hatte er sich heute entschieden, seiner Baustellenleitung vor Ort unangemeldet einen Besuch abzustatten.
    Er trug verwaschene Jeans und ein Baumwollhemd, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte, sowie seine alten Stiefel. Den Maßanzug hatte er heute getrost im Schrank lassen können. Der schwarze Lamborghini lag wie ein Brett auf der Straße. Josh musste zugeben, dass er es liebte, mit diesem Wagen ziellos durch die Gegend zu fahren. Es lockerte seine innere Anspannung und er fühlte sich dann stets in die Jahre zurück versetzt, als alles noch einfach und unkompliziert für ihn gewesen war. In die Highschool-Zeit, in der es ihm damals schien, als läge ihm ganz St. Elwin zu Füßen.
    Doch jetzt war er schneller vor Ort als ihm lieb war. Für eine Entspannung reichte das bei weitem nicht aus. Jetzt, da er dem klimatisierten Sportwagen entstieg, spürte er die schneidende, heiße Feuchtigkeit der Luft doppelt so stark. Er schnappte sich den Bauhelm und ging zur Unterkunft seines Bauleiters.
    "Mr. Tanner, ich wusste gar nicht, dass sie heute herkommen wollten!" Der untersetzte Mann, war Ende vierzig, überlegte Josh gerade, und hatte schon unter seinem Vater für Tanner Building gearbeitet.
    Er musterte seinen jungen Boss und schien nicht sehr begeistert, was Josh durchaus verstehen konnte. Die Zigarette hing ihm lässig im Mundwinkel.
    "Nein, Mr. Louis. Die Bauaufsicht hängt mir ernsthaft im Nacken. Ich werde mich hier mal gründlich umsehen. Tun Sie einfach weiter ihre Arbeit und kümmern Sie sich nicht um mich!", erklärte Josh freundlich.
    "Wie lange bleiben Sie?"
    Josh spürte die unterschwellige Spannung in der Stimme des Bauleiters.
    „ Es ist nur, die Männer sind meistens nervös, wenn jemand von der Firmenleitung hier aufkreuzt“, gab der Mann zu Bedenken.
    "Ist das so?" Josh hob die Augenbrauen, und sein Blick riet John Louis, lediglich mit einer unbestimmten Geste zu antworten.
    Er war seit einigen Jahren der Boss, die meisten der Männer akzeptierten das. Doch für einige wenige war und blieb Peter Tanner der Big Boss. Josh hatte diese Tatsache bisher gelassen hingenommen. Es gab Wichtigeres für ihn zu tun, so lange die Leute spurten und das taten sie meistens. Doch für einen kurzen Augenblick fühlte er sich verunsichert. Da war dieser auffallende Trotz im Blick des Bauleiters. Mit dem gleichen Trotz war Lizzy ihm damals immer

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