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Rückkehr nach Wedenbruck

Rückkehr nach Wedenbruck

Titel: Rückkehr nach Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Halle auf, ihnen gegenüber diejenigen , die Schulpferde reiten werden. Also? Ab die Post! In fünf Minuten treffen wir uns wieder hier.“
    Aufgeregt tuschelnd stob ein Teil der Bande nach draußen. Die größere Gruppe schlenderte die Reitbahn hinunter und versammelte sich - vorerst noch scheu - in einigem Abstand um Bille. Drei Minuten später betrat die erste Pferdebesitzerin die Halle. Es war das Mädchen mit dem Zopf, das sich erkundigt hatte, ob die neue Lehrerin wohl streng sei. Die hoch aufgeschossene magere Blonde sah Bille aus wasserhellen Augen unsicher an.
    Bille winkte den anderen näher zu kommen und auf ihrer rechten Seite Aufstellung zu nehmen.
    „Hört bitte alle gut zu, wenn ich mich mit einem eurer Klassenkameraden unterhalte“, begann sie. „Vielleicht erfahrt ihr etwas, das ihr noch nicht gewusst habt.“ Dann streckte sie dem Mädchen die Hand hin. „Sagst du mir deinen Namen?“
    „Rebekka. Rebekka Hausmann. Und das ist Usedom, er kommt aus Mecklenburg, genau wie ich. Er ist jetzt sieben Jahre alt.“ Rebekka streichelte dem braunen Wallach zart über die Nüstern. Man spürte, dass sie ihr Pferd über alles liebte. „Ich hab ihn noch nicht lange.“
    „Ein hübscher Kerl!“, lobte Bille den Braunen und fuhr prüfend mit den Fingerspitzen unterhalb des Mähnenkamms entlang. Als sie an eine Stelle oberhalb des Widerrists kam, zuckte der Wallach zusammen. „Oh! Da gibt es einiges zu tun für uns. Die Stelle tut ihm mächtig weh. Aber darüber reden wir später, Rebekka, okay? Stell dich jetzt mit Usedom bitte hier links auf, als Erste der Reihe.“
    Inzwischen betrat ein Reiter nach dem anderen mit seinem Pferd am Zügel die Halle. Von den achtzehn Internatlern und fünf Externen, die aus der näheren Umgebung kamen, besaßen acht ein eigenes Pferd. Zwei Haflinger und ein Isländer waren darunter. Der kleine Robert hatte sich unauffällig an Billes Seite geschoben. Ihn nahm Bille als Nächsten an die Reihe. Herzlich schüttelte sie dem Jungen die Hand.
    „Hallo, Robert, wir kennen uns ja schon ein bisschen, und ich habe festgestellt, dass du sehr gut reitest. Wo kommst du her?“
    „Aus Münster. Mein Patenonkel hat einen Hof und züchtet Pferde, da habe ich reiten gelernt.“
    „Offensichtlich ein guter Lehrer. Okay, danke, Robert.“
    Bille wandte sich wieder zur linken Seite. Neben Rebekka stand der große Junge mit dem Pferd namens Hektor . Er war ein Dunkelfuchs, der bei jeder Bewegung nervös zusammenzuckte und den Kopf hochriss . „Und du bist...?“
    „Otto. Otto Graf von Ochsenzell .“ Unmerklich schien er beim Nennen seines Namens zu wachsen, was seine Klassenkameraden allerdings nicht beeindruckte. Einige kicherten sogar.
    „Mein Vater hat ein Rheingut im Weinland ... äh, ein Weingut im Rheinland.“ Ganz so selbstsicher, wie er sich gab, war er anscheinend doch nicht. „Und wir züchten auch Pferde.“
    „Aha. Und das ist also Hektor .“ Bille trat an den hübschen Fuchs heran. Sofort flog sein Kopf hoch, und er stolperte rückwärts, was Otto mit einem schmerzhaften Ruck an der Trense bestrafte.
    „Sieht aus, als wäre er ein etwas problematisches Pferd. Wie alt ist er?“
    „Acht.“
    „Seit wann ist er denn so - zappelig?“, erkundigte Bille sich und streichelte dem Wallach beruhigend den Hals. „Ist ja gut, mein Kleiner, ich tu dir nichts“, murmelte sie und begann den Fuchs behutsam abzutasten. Das Pferd war vor Angst vollkommen verspannt, doch Bille spürte, dass es intelligent war, und es zeigte keine Anzeichen von Böswilligkeit. Sie hatte eher den Eindruck, dass dieser nach außen imponierend wirkende Hektor von den Zweibeinern bisher wenig Gutes erfahren hatte und ständig erwartete, gestraft zu werden.
    „Ist er schon früher so nervös gewesen?“, hakte Bille nach.
    Otto zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er hatte schon zwei Besitzer, aber die sind nicht mit ihm klargekommen. Erst hat ihn irgendjemand für seine Tochter gekauft, aber nachdem die dreimal runtergeflogen war, wollte sie ihn nicht mehr. Dann war er in so ’nem Ausbildungsstall. Mein Vater sagt, bei dem muss man nur hart durchgreifen, dann pariert er.“
    „So. Meint das dein Vater“, stellte Bille trocken fest. „Und das tust du vermutlich.“
    „Klar! Muss man doch!“ Otto sah seine neue Reitlehrerin fast mitleidig an.
    „Schlägst du ihn?“
    „Wenn er Zicken macht, kriegt er eins auf die Rübe!“, erklärte Otto selbstbewusst .
    „Heißt das, du schlägst mit

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