Rückkehr von den Sternen
ich die Tür. Als ich sie auf riÃ, flammte ein kleines Licht auf.
Nun tat ich alles mit zielbewuÃter und konzentrierter Eile, als wollte oder müÃte ich irgendwohin fahren.
Der Motor brummte. Ich bewegte das Lenkrad und fuhr im Licht der Scheinwerfer auf die Fahrbahn. Meine Hände zitterten etwas, also faÃte ich das Lenkrad fester. Plötzlich erinnerte ich mich an den kleinen schwarzen Kasten, bremste so schnell, daà ich an den Fahrbahnrand schleuderte, sprang heraus, hob die Kühlerhaube und fing fieberhaft zu suchen an. Vielleicht ganz vorne? Kabel. Ein GuÃeisenblock. Eine Kassette. Irgend etwas Unbekanntes, Viereckiges â ja, das wird es sein. Werkzeuge her. Ich arbeite stürmisch, aber aufmerksam, so daà meine Hände kaum bluteten. Endlich hob ich mit beiden Händen diesen schweren, fast wie aus einem Stück bestehenden schwarzen Kubus und warf ihn ins nahe Gebüsch. Ich war frei. Ich schlug die Tür zu und fuhr los. Der Fahrtwind wurde stärker. Die Geschwindigkeit stieg. Der Motor heulte, die Reifen zischten dumpf, durchdringend. Eine Kurve. Ich nahm sie, ohne das Tempo zu verlangsamen, schnitt sie von links an, kam wieder heraus. Eine zweite, schärfere. Ich fühlte, wie eine Riesenkraft mich mitsamt dem Wagen aus der Kurve drückte. Aber es war mir immer noch zu wenig. Die nächste Kurve. In Apprenous gab es Spezialwagen für die Piloten. Wir übten darauf halsbrecherische Kunststücke, wobei es um den Reflex ging. Eine ausgezeichnete Ãbung. Auch für das Gleichgewicht. Zum Beispiel: in einer Kurve den Wagen auf die zwei äuÃeren Räder zu werfen und einige Zeit so zu fahren. Früher konnte ich das. Und machte es jetzt auf der leeren Fahrbahn, auf der ich in einer von den Scheinwerfern zerschnittenen Finsternis dahinraste. Nicht daà ich mich töten wollte. Es ging mir um überhaupt nichts. Wenn ich den anderen gegenüber rücksichtslos sein konnte, muÃte ich es auch mir selbst gegenüber sein. Ich zog den Wagen in die Kurve und hob ihn hoch, so daà er kurz seitlich auf irrsinnig quietschenden Reifen lief, warf ihn dann wieder herum, auf die entgegengesetzte Seite, knallte mit dem Heck gegen etwas Dunkles â einen Baum? Jetzt gab es nichts mehr, nur das Dröhnen des Motors, die blassen Spiegelbilder der Armaturen in der Scheibe und einen böse pfeifenden Wind. Urplötzlich sah ich mir gegenüber einen Glider, der mir auszuweichen versuchte, indem er bis an den Wegrand glitt. Eine kleine Drehung des Lenkrads, ich flog an ihm vorbei, die schwere Maschine wirbelte herum wie ein Kreisel, ein dumpfer Aufschlag, ein Krachen und Kreischen von auf gerissenem Blech â und dann Finsternis. Die Scheinwerfer waren zersplittert, der Motor blieb stehen.
Ich sog tief die Luft ein. Mir war nichts passiert, ich war kaum angeschlagen. Ich versuchte die Scheinwerfer einzuschalten: nichts. Dann die Standlichter: das linke brannte. In seinem schwachen Schein lieà ich den Motor wieder an. Röchelnd und stotternd kam der Wagen auf die Fahrbahn zurück. Es war doch wirklich ein guter Wagen, der mir noch gehorchte, nach all dem, was ich mit ihm angestellt hatte. Zurück fuhr ich ihn nun langsamer. Aber mein Fuà drückte das Gaspedal, schon wieder ritt mich der Teufel, sobald ich eine Kurve sah. Und wieder holte ich aus dem Motor seine ganze Kraft heraus, bis ich mit pfeifenden Reifen, durch das Bremsen nach vorn geworfen, direkt vor der Hecke hielt. Ich steuerte den Wagen ins Dickicht. Er stieà das Gebüsch auseinander und wurde von einem Baumstamm aufgehalten. Ich wollte nicht, daà man sah, was ich aus ihm gemacht hatte, rià also Zweige ab und bedeckte damit den Kühler mit den ausgeschlagenen Scheinwerfern, nur vorn war alles kaputt, am Heck eine kleine Beule von der ersten Karambolage mit einem Baum oder was es sonst dort im Dunkeln gegeben hatte.
Dann horchte ich. Das Haus blieb dunkel. Ãberall Schweigen. Die groÃe Nachtstille stieg empor zu den Sternen. Ich wollte nicht ins Haus zurück. Ich ging von dem zerstörten Wagen fort, und als Grashalme, hohe, feuchte Grashalme meine Knie berührten, fiel ich lang hin und blieb liegen, bis mir die Augen zugingen und ich einschlief.
Geweckt wurde ich von einem Lachen. Ich kannte es. Noch ehe ich die Augen öffnete, sofort wach, wuÃte ich bereits, wer das war.
Ich war durch und durch naÃ, alles rundum tropfte vom Tau â die
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