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Rückkehr von den Sternen

Rückkehr von den Sternen

Titel: Rückkehr von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem
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drei Tage lang aus beruflichen Gründen wegfahren müsse und daß das Wasser im Schwimmbecken, trotz der Sonne, nicht so warm sei, wie es sein könnte. Dieses Gespräch riß bald ab, und obwohl ich mir die größte Mühe gab, konnte ich kein weiteres Thema finden. Ich saß und aß nur, die beiden gegensätzlichen Gestalten mir gegenüber. Ich merkte, daß Olaf sie ansah, aber nur, wenn ich mit ihr sprach und sie mich anschaute.
    Sein Gesicht war ganz ausdruckslos, als dächte er die ganze Zeit an etwas anderes.
    Zum Schluß des Mittagessens kam der weiße Roboter und sagte, das Wasser im Schwimmbecken würde für den Abend gewärmt sein, wie Frau Marger es sich gewünscht hatte. Frau Marger dankte und ging nach oben. Wir blieben zu zweit. Olaf sah mich an, und wieder wurde ich schrecklich rot.
    Â»Wie ist denn das bloß«, meinte Olaf, indem er sich die von mir angebotene Zigarette in den Mund steckt, »daß ein Kerl, der fähig war, in dieses stinkende Loch auf Kerenea einzusteigen, ein alter Gaul – nein, nein, kein Gaul! –, ein altes Nashorn vielmehr, von einhundertfünfzig Jahren, auf einmal anfängt…«
    Â»Bitte, laß das sein«, brummte ich. »Wenn du es genau wissen willst: ich würde da noch einmal hineinsteigen, aber…« Ich beendete den Satz nicht.
    Â»Gut. Werde nichts mehr sagen. Ehrenwort. Aber weißt du, Hal, verstehen kann ich dich. Und würde wetten, daß du nicht weißt, warum …«
    Mit dem Kopf deutete er in die Richtung, in der sie verschwunden war.
    Â»Warum?«
    Â»Ja. Weißt du es?«
    Â»Nein. Du aber auch nicht.«
    Â»Doch. Soll ich’s sagen?«
    Â»Bitte. Nur keine Schweinereien dabei.«
    Â»Du bist wohl wirklich verrückt«, entrüstete sich Olaf. »Die Sache ist doch ganz einfach. Du hattest nämlich schon immer diesen Fehler – was unter deiner Nase war, hast du nicht gesehen, nur immer dort, weit in der Ferne, alle diese Cantoren, Korybasileen …«
    Â»Mach kein Theater.«
    Â»Ich weiß, es ist Pennälerstil, aber wir wurden doch in unserer Entwicklung gehemmt, als man hinter uns die sechshundertachtzig Schrauben fest angezogen hat. Weißt du das?«
    Â»Ja. Und weiter?«
    Â»Sie ist ganz wie die Mädchen aus unserer Zeit. Hat kein so ekelhaftes rotes Zeug in der Nase, auch keine Teller an den Ohren, auch keine leuchtenden Zotteln auf dem Kopf, starrt nicht vor Gold. Ein Mädchen, das du auch in Ceberto oder in Apprenous treffen konntest. Kann mich an genau solche gut erinnern. Das ist alles.«
    Â»Hol mich der Teufel«, sagte ich leise. »Mag schon stimmen. Ja. Aber einen Unterschied gibt es doch.«
    Â»Na?«
    Â»Das, was ich dir bereits gesagt habe. Gleich am Anfang. Damals habe ich mich nicht so benommen. Und um die Wahrheit zu sagen, konnte ich mir auch kaum vorstellen … ich hielt mich eben für ein ruhiges, stilles Wässerchen.«
    Â»Hat sich was. Schade, daß ich kein Bild von dir gemacht habe, damals, als du aus diesem Loch auf Kerenea gekrochen bist. Da hättest du schon was vom stillen Wässerchen gemerkt. Mensch, ich dachte … ach!«
    Â»Hol doch der Kuckuck Kerenea mitsamt allen ihren Höhlen und dem ganzen Rest«, schlug ich vor. »Weißt du, Olaf, ehe ich herkam, war ich bei einem Doktor. Juffon heißt er. Netter Kerl. Bereits über achtzig, aber…«
    Â»Das ist unser Los«, meinte Olaf ruhig. Er atmete den Rauch aus, sah zu, wie er über eine zartlila Blume, die an eine Hyazinthe erinnerte, zerfloß, und setzte dann fort: »Am wohlsten fühlen wir uns unter solchen Greisen. Mit einem sooo langen Bart. Wenn ich daran denke, bekomme ich die Krätze. Weißt du was? Wir sollten uns eine Menge Hühner anschaffen. Denen können wir dann die Hälse umdrehen.«
    Â»Hör auf mit dem Blödsinn. Also, dieser Doktor, weißt du, hat mir einige gescheite Dinge gesagt. Daß wir keine – gleichaltrigen – Freunde haben können, natürlich haben wir auch keine Angehörigen mehr, und es bleiben uns nur die Frauen. Aber eine Frau sei jetzt viel schwerer zu finden als mehrere. Und recht hat er. Davon habe ich mich schon überzeugt.«
    Â»Hal, ich weiß, daß du klüger bist als ich. Du hast ja immer so – so unmögliche Sachen gemocht. Die ungeheuer schwer sein mußten, die du auf Anhieb nicht schaffen

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