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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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sollte das überhaupt möglich sein.
    „ Hab ich doch richtig gehört“, sagte er liebe voll. „Guten Abend, mein Schatz. “ Er nahm sie in die Arme und küsste sie lange und ausgiebig. Katharina erwiderte den Kuss und drückte sich fest an ihn. Ihre Hände kraulten sanft seinen Hals. Schließlich lösten sie sich widerstrebend voneinander. Philipp blickte sie zärtlich an und strich ihr eine hellblonde Strähne aus dem Gesicht.
    „ Du siehst müde aus. War’s anstrengend?“
    „ Ja. Heute Morgen wurde eine Tote an der Griesheimer Staustufe gefunden.“ Sie lehnte sich wieder bei ihm an und legte den Kopf an seine Brust. Er streichelte über ihren Rücken, und sie lauschte seinem beruhigenden Herzschlag. Katharina wusste, dass er sie nichts weiter fragen würde, es sei denn, sie fing von sich aus an zu erzählen. Es tat ihr gut, dass er einfach nur da war. Zwar konnte sie mit ihrem Freund und Arbeitskollegen Thomas auch über alles reden. Aber das war etwas völlig anderes. Früher war sie nach solchen Tagen allein in ihrer Wohnung in Niederursel gewesen. Jetzt hatte sie Philipp.
    „ Hast du schon gegessen?“, fragte sie nach ein paar Minuten leise.
    „ Nein. Ich habe auf dich gewartet. Willst du vespern oder warm essen?“
    „ Vesper reicht, aber ich gehe noch für eine halbe Stunde in den Keller. Ich muss mich noch abreagieren.“
    „ Gut. Ich richte inzwischen alles.“
    Während Philipp in der Küche werkelte, ging sie ins Schlafzimmer, das sie über einen kleinen Flur rechts neben der Küche erreichte. Rasch schlüpfte sie in eine Jogginghose, zog sich ihre Hausturn schuhe an und lief in den Keller. Dort setzte sie sich auf das Heimfahrrad und begann sofort langsam zu treten. Aus den Ohrstöpseln ihres MP3-Players erklang der Soundtrack des „Highlanders“. Sie hatte die Stücke so aufgespielt, dass die lang samen zuerst erklangen. Nach dem ersten Lied steigerte sie das Tempo. Sie übersprang die nächsten Stücke bis sie bei Gimme the Prize angelangt war. Nun radelte sie im Takt der Musik und stellte von Minute zu Minute den Tretwiderstand höher ein. Anschließend steigerte sie das Tempo, bis sie doppelt so schnell in die Pedale trat. Nach einem Tag wie diesem musste sie sich körperlich auspowern. Und wenn der Abend schon so weit fortgeschritten war, musste sie ihren Körper binnen kürzester Zeit bis an die absolute Grenze bringen. Nach ihrem Einzug bei Philipp hatte er ihr eine komplette Fitnessausrüstung geschenkt. Früher hatte sie ein Mal die Woche ein Fitnesscenter besucht. Aber wenn sie berufsbedingt erst spät heim kam, hatte sie oft keine Lust mehr gehabt, nochmal wegzugehen, wenn sie die Sportkleidung nicht bereits mit zur Arbeit genommen hatte. Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn und unter den Achseln. Ihr Atem ging schneller und tiefer. Katharina umkrallte mit schweißnassen Händen den Lenker des Fahrrads und trieb sich im Takt der Musik weiter an. Nach einer Viertelstunde hatte sie ihren Puls auf einhundertachtzig Schläge pro Minute hochgejagt. Sie hielt das hohe Tempo noch ungefähr fünf Minuten aufrecht bevor sie es zu Who wants to live forever reduzierte. Ihr keuchender Atem beruhigte sich rasch. So durchtrainiert wie sie war, erholte sich ihr Körper nach einer derartigen Anstrengung innerhalb kürzester Zeit.
    Wer will schon ewig leben? Kaum jemand. Aber so früh aus dem Leben gerissen zu werden, wie diese junge Frau ist fürchterlich. Sie stieg vom Fahrrad, dehnte ihre Beinmuskulatur und hüpfte anschließend schwungvoll die Kellertreppe hinauf bis ins Erd geschoss.
    „ Ich bin gleich fertig“, rief sie Philipp zu und ging ins Bad. Dort stellte sie sich sofort unter die Dusche und ließ lauwarmes Wasser über ihren Körper fließen. Anschließend war ihr noch immer sehr warm und sie schwitzte noch leicht. Aber sie hatte sich extra beeilt, um Philipp nicht zu lange warten zu lassen. Sie schlüpfte in ihren dünnen seidenen Bademantel und ging ins Wohnzimmer. Der leichte Stoff war angenehm kühl. Auf dem Esszimmertisch stand ein Korb mit Brot sowie verschiedene Sorten Wurst und Käse, ein grüner Salat und Karottenstifte.
    „ Da hast du dich wieder selbst übertroffen“, lobte sie ihn.
    Philipp grinste sie an. Sein Blick glitt bewundernd über ihren Körper. Der dünne schwarze Bademantel klebte an ihrer noch feuchten Haut und ließ seiner erotischen Fantasie Spielraum.
    „ Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte er mit belegter Stimme. Katharina, die gerade

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