Rücksichtslos
herzhaft in ein Käsebrot gebissen hatte, nickte mit vollem Mund.
„ Super. Ich habe das jetzt echt gebraucht. Du musst das auch mal probieren.“
„ Habe ich schon“, meinte er abwinkend.
„ Ja. Aber nicht regelmäßig genug. Da ist es kein Wunder, wenn du Muskelkater bekommst.“
Philipp grinste verschmitzt.
„ Woran denkst du?“, fragte Katharina neugierig und Philipps Lächeln vertiefte sich.
„ Das, mein Schatz, ist mein Geheimnis.“ Ein Lächeln umspielte seinen Mund und seine dunkelblauen Augen blitzten auf.
„ Aha.“ Sie musste sofort an das bevorstehende Weihnachts fest denken. Am kommenden Samstag hatte sie den Termin beim Foto grafen, und nun wurde auch ihr Gesicht von einem Grinsen überzogen. Ihr Lebensgefährte warf ihr einen erstaunten Blick zu, doch in dem Moment, als er seinen Mund öffnete, kam sie ihm zuvor.
„ Auch ich habe meine Geheimnisse . “
*
Noch immer stand Kira wie angewurzelt in dem kleinen Unter suchungsraum. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Gynä kologenstuhl abwenden.
„ Soll ich Karl wieder hereinbitten?“, fragte der große Vermummte mit seiner tiefen eintönigen Stimme.
Rasch schüttelte sie den Kopf. Sie starrte auf seine großen gebräunten Hände, da seine kalten Augen ihr Angst einflößten. Dann drehte sie sich von ihm weg. Ihr Blick wanderte suchend durch den Raum, doch einen Vorhang, hinter dem sie sich ausziehen konnte, suchte sie vergebens. Nervös nestelte sie am Reißverschluss ihrer Jeanshose. Den Knopf bekam sie schon seit zwei Wochen nicht mehr zu. Zittrig zog sie die Hose aus und legte sie an der Wand auf den Boden. Ihre Unterhose folgte. Ihr Herz schlug bis zum Hals, und sie meinte, seine harten Blicke zu spüren, die sich wie Pfeile in ihren Rücken bohrten. Als sie sich jedoch umdrehte, saß er an dem kleinen Schreibtisch im hinteren Bereich des Zimmers und wandte ihr seine Rückseite zu. Kira zog das T-Shirt, soweit es ging, nach unten. Sie schämte sich fürchterlich, und ihre Angst hatte noch weiter zugenommen. Mit kleinen zögernden Schritten ging sie auf den Untersuchungsstuhl zu. Blieb jedoch daneben stehen. Sie konnte sich nicht überwinden, darauf Platz zu nehmen, um diesem Mann einen Blick auf ihre intimste Stelle zu gewähren. Als er sich auf seinem quietschenden Bürostuhl umdrehte, begann sie am ganzen Körper zu zittern.
„ Ich nehme an, Sie haben meine Anweisung nicht verstan den.“ Seine leise tonlose Stimme verursachte bei ihr augenblicklich Gänsehaut. „Setzen Sie sich hier hin. Und merken Sie sich eins: Ich habe die Angewohnheit, Dinge nur ein einziges Mal zu sagen. Haben Sie das verstanden?“
Kira schluckte und nickte. Mit schlottrigen Beinen setzte sie sich auf den Stuhl. Unter seinen scharfen Blicken legte sie zuerst das linke, dann das rechte Bein in die dafür vorgesehenen Schalen und lehnte sich anschließend langsam zurück. Dabei wandte sie keine Sekunde den Blick von dem Vermummten. Eigentlich hatte sie das Bedürfnis, ihre Augen zu schließen, da sie sich so nackt fühlte. Aber sie musste Gewissheit haben, wo der Kerl sich befand.
„ Rutschen Sie noch ein Stück nach unten“, sagte er, während er sich auf einen Drehhocker setzte, der sich am Fußende des Untersuchungsstuhls befand.
Augenblicklich gehorchte sie ihm. Ihre Hände krallten sich in ihr T-Shirt, als er sich Latexhandschuhe überstreifte. Seine grauen Augen glitten völlig emotionslos über ihren von hellrotem Haar umgebenen Schambereich. Anschließend steckte er erst einen, dann den zweiten gynäkologischen Spiegel in ihre Scheide und spreizte sie. Sie waren, anders als sie es von ihrem eigenen Frauenarzt gewöhnt war, eiskalt und nicht vorgewärmt. Kira hätte sich am liebsten in einem Erdloch verkrochen. Ein bisher nicht gekanntes Gefühl von Ekel überflutete sie, das sich zu dem permanent vorhandenen Angstgefühl gesellte. Was will dieser widerliche Kerl von mir? Panik kroch in ihr hoch, während er ein Wattestäbchen nach dem anderen in ihre Scheide steckte und Abstriche entnahm. Nach einer halben Ewigkeit entfernte er die Spiegel und Kira atmete innerlich auf. Laut zu atmen hätte sie sich nicht getraut. Doch die Erleichterung dauerte nur kurz. Denn nun steckte er einen seiner behandschuhten Finger in ihre Scheide. Mit der anderen Hand tastete er über ihren leicht gewölbten Bauch. Für den Bruchteil einer Sekunde kreuzten sich ihre Blicke, und in dem seinen blitzte kurz etwas auf, das Kira an eine Mischung aus Gier,
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