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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Baeumer
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einsetzen?“
    „ Ich habe nicht die geringste Ahnung“, behauptete Cornelius sehr schmallippig.
    „ Haben Sie eine Käfer-Sammlung oder kennen Sie jemanden, der eine hat?“
    Genau in diesem Moment stöhnte Erdmute von Bergen laut auf. Sie fasste sich mit Daumen und Zeigefinger an die Schläfen und verdrehte die Augen auf eine Art, bei der man weder ein Weiser noch ein Kriminalbiologe sein musste, um zu erkennen, dass dies nicht gesund sein konnte.
    Erdmute von Bergen murmelte ein paar unverständliche Silben vor sich hin und schlug mit beiden Händen auf die Fotos.
    Dann schloss sie die Augen.
    „ Sie hat Kontakt!“, informierte sie Cornelius flüsternd.
    Als Erdmute anschließend die Augen wieder aufriss, stieß sie hervor: „Niemand wird diese Männer lebend wiedersehen! Niemand! Ich spüre es ganz deutlich!“

    ***

    Eine Stunde später saßen die drei „Detektive“ im Kutter 4. Während George und Jensen sich auf ihre frisch zubereiteten Fischgerichte freuten, hatte Benecke den bunten Salatteller – allerdings ohne Zwiebelringe – bestellt.
    Lydia war ebenfalls dazugestoßen. Benecke hatte kurz mit ihr telefoniert, und sie freute sich, das Abendessen gemeinsam mit ihrem Ehemann zu verbringen. Dass sie dabei ganz nebenbei auch über den Stand der Ermittlungen informiert wurde, fand sie sogar durchaus interessant.
    „ Solche Spinner!“, meinte Jensen, als er die Begegnung mit den von Bergens Revue passieren ließ. „Mit diesen Aussagen können wir doch nichts anfangen. Und das Absurdeste war ja diese Show, die Frau von Bergen da abgeliefert hat!“
    „ Bühnenreif“, grinste George.
    „ Bühnenreif?“, echote Jensen. „Das reichte noch nicht einmal für die Laienbühne!“
    Benecke sah sich unterdessen auf seiner Digitalkamera nochmals das Foto an, das er von sich und Cornelius geschossen hatte. „Ein Mann mit Bart und einem Handwagen“, stellte er fest und starrte überlegend aus dem Fenster.
    „ Sie denken, die von Bergens haben was mit der Sache zu tun?“, fragte Jensen interessiert.
    „ Ja“, nickte Benecke. „Fragt sich nur was. Überprüfen Sie doch mal, ob der Reifenabstand bei diesem Handwagen den Spuren entspricht, die wir in der Nähe des Opfersteins gefunden haben, Herr Jensen. Wenn das zutrifft, könnten Ihre Leute den Wagen mal genauer unter die Lupe nehmen und vor allem das Profil der Vollgummireifen vergleichen.“
    „ Sie müssten doch eigentlich wissen, dass Laborzeit nicht umsonst ist und man nicht nach Lust und Laune alles Mögliche untersuchen kann“, maulte Jensen, der eigentlich langsam keine Lust mehr auf diese ständigen Bevormundungen hatte. Aber er griff dann doch zum Hörer, um kurz in seinem Büro anzurufen und diesen Punkt abzuklären.
    Ein Kellner kam und brachte ihnen die Karte.
    „ Upps!“, stieß Benecke hervor. „Ich wusste gar nicht, dass man Fisch auf so vielfältige Weise zubereiten kann.“
    „ Mehr als dreißig Gerichte hat unsere Karte“, betonte der Kellner und Stolz schwang in seiner Stimme mit. „Natürlich legen wir großen Wert auf Regionaltypisches. Hier gefangen, hier verzehrt – wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    „ Also nichts mit Fischstäbchen aus der Tiefkühltruhe“, meinte George, während er verschmitzt lächelte.
    „ Aber mal im Ernst: Bei der schönen Aussicht auf das Hafenpanorama würde ich selbst Fischstäbchen gerne akzeptieren.“
    „ Also ich mag Fischstäbchen“, sagte Lydia ungerührt, die im Gegensatz zu ihrem Mann gerne Fleisch und Fisch aß.
    „ Mit Verlaub, nach dem Genuss unserer Fischgerichte werden Sie Ihre Meinung ändern. Wer einmal fangfrischen Fisch bekommen hat, der will nichts anderes mehr!“, erwiderte der Kellner.
    „ Das Risiko gehe ich ein“, lachte Lydia Benecke.
    „ Haben Sie sich schon angesehen, woher der Fisch kommt?“, fragte der junge Mann, der sie bediente, nun freundlich nach.
    Benecke sah auf. „Nein.“
    „ Hier ganz in der Nähe finden Sie den Rügenmarkt und die Fischhalle. Da kommen unsere Produkte an.“
    „ Mal sehen. Wir sind eigentlich zum Arbeiten hier …“, murmelte Benecke.
    „ Wie bitte?“, fragte Lydia. „Habe ich mich nur verhört oder hat sich da gerade der Akzent verschoben? Erst war es Urlaub mit ein bisschen Arbeit und jetzt ist es Arbeit mit ein bisschen Urlaub?“
    Während sie auf das Essen warteten, nahm Benecke das MacBook hervor.
    „ Du rechnest doch nicht damit, dass die Zubereitung des Essens länger dauert?“, meinte Lydia und sah ihn

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