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Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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glauben. Wenn er das publik machte, würden Papas Kunden ihn fallen lassen. Noch schlimmer, Papas Kollegen könnten beginnen, ihn mit Argwohn zu beäugen. Und dann Lebewohl, ihr Hoffnungen auf finanzielle Förderung! Sein Projekt könnte auf unbestimmte Zeit verzögert werden. Ganz zu schweigen von der Gefahr, die Ana drohen würde. Der Leumund einer Debütantin war sehr fragil. Was würde Mr Pagetts Familie sagen, wenn jemand andeutete, dass ihr Vater in kriminelle Machenschaften verstrickt war?
    Sie trommelte nervös mit den Fingern auf dem Ladentisch herum. Dann legte sie die Hand flach darauf. »Sie werden mir den Rest der Sendung für Hartnett sofort zusenden, denn ich bin leider nicht mehr überzeugt davon, dass die Sachen hier sicher sind. Und in Zukunft werden nur Sie unsere Transporte abwickeln – vorausgesetzt natürlich, dass mein Vater sich entschließt, Ihre Dienste weiter in Anspruch zu nehmen.«
    Er seufzte schwer. »Jawohl, Miss. Es schmerzt mich, das zu hören, aber ich glaube, ich verstehe.«
    »Das will ich auch hoffen. Und nun werde ich meinem Vater wegen dieser Sache telegrafieren.« Der Gedanke daran gab ihr ein gewisses Maß an Gelassenheit. »Zweifellos ist einer seiner Arbeiter oder vielleicht auch ein Hafenarbeiter in Kairo für diesen Tausch verantwortlich. Was bedeutet, dass die echte Stele in diesem Moment auf irgendeinem Basar zum Verkauf steht – mit einem skandalösen Preisnachlass!«
    »Wie Sie meinen.«
    Sie sah ihn scharf an. »Sie klingen skeptisch, Sir.«
    Carnelly zuckte mit den Schultern. »Ich kenne Ihren Vater als rechtschaffenen Mann. Aber das ist eine üble Sache, Miss Boyce. Wirft auch ein schlechtes Licht auf mich.«
    Sie schlug mit der Hand auf den Ladentisch. »Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass mein Vater dabei eine Rolle gespielt hat!«
    »Natürlich nicht«, versicherte er ihr hastig.
    »Denn der Gedanke, dass er seinen Ruf durch den Handel mit … mit betrügerischem Gut aufs Spiel setzen würde, ist unerhört!«
    »Das nehme ich an«, murmelte Carnelly. »Ich entschuldige mich demütig, Miss. Es war nicht böse gemeint.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was Sie sonst damit gemeint haben könnten. Haben Sie daran gedacht, dass Sie hier von meinem Vater sprechen, und nicht von irgendeinem Grabräuber wie Overton und Colby? Henry Boyce ist ein Wissenschaftler. Er betreibt Handel, um seine Arbeit zu fördern und nicht sein Bankkonto. Und diese Arbeit bedeutet ihm alles! Bedenken Sie nur, die Trennung von seiner Familie, die er auf sich nehmen muss – manchmal jahrelang … « Sie fing sich wieder; sie war laut geworden. »Nun«, fuhr sie verlegen fort. »Ich entschuldige mich für meinen … Nachdruck. Aber es muss Ihnen klar sein, dass er für solch kriminelle Machenschaften niemals seinen Ruf oder sein Vermächtnis riskieren würde oder gar das Glück seiner Familie.«
    »Nein, Miss.« Carnelly zupfte unbehaglich an einer seiner roten Ringellocken. »Sie haben mich zur Einsicht gebracht. Mr Boyce ist ein guter Mensch, und das weiß ich auch.« Doch sein Gesicht verzog sich, als schmeckte ihm etwas nicht.
    »Was beunruhigt Sie dann? Sprechen Sie bitte offen zu mir.«
    »Nichts, nur … da ist immer noch das Problem mit seiner Lordschaft. Ich kann mir nicht recht vorstellen, was mit den Stücken passiert ist, die für ihn bestimmt waren. Sicher sitzt einer von Colbys Kunden darauf und lacht sich ins Fäustchen. Oh, zum Teufel mit Wilkins! Verzeihen Sie, Miss.«
    Sie wischte seine Ausdrucksweise mit einer Handbewegung weg. Hier bot sich ihr die Gelegenheit, die Sache mit Sanburne wieder ins Lot zu bringen und sein Schandmaul zum Schweigen zu bringen. »Geben Sie mir die Adresse des Viscount. Dann sorge ich dafür, dass seine Lordschaft für die Stele entschädigt wird.«
    Carnellys Miene heiterte sich auf. »Danke, Miss, das ist echt freundlich von Ihnen. Ich glaube, eine hübsche Frau auf seiner Türschwelle wird ihn ein bisschen fröhlicher stimmen.«
    Sie sah ihn finster an, um die freudige Erregung zu verbergen, die sein Lob in ihr hervorrief. Oh, Eitelkeit! Sie konnte nichts dafür. Sie bekam nicht viele Komplimente, doch Carnelly hatte stets ein freundliches Wort für sie übrig. Vermutlich hielt er es für eine gute Geschäftspraktik, ihr zu schmeicheln. Sie durfte ihn nicht zu ernst nehmen. »Danke«, sagte sie und tat so, als bezöge sie sich auf die hingekritzelte Adresse, die er ihr reichte. »Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn ich die Sache mit dem

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