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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bern
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äußerst genervt. „Hören Sie, ich …“
    Ein grauer Schleier erschien hinter Robert Dornfeldt und Joshua stockte.
    Der Profiler erschauerte unmerklich. „Was soll ich hören?“, hakte er unbeirrt nach.
    Hinter dem Polizisten formte sich das Bild einer Frau. Ihr Gesicht wirkte faltig und streng. Sie beobachtete Dornfeldt. Der Profiler ließ sich außer einem Wangenz ucken nichts anmerken.
    Unmerklich schüttelte Joshua den Kopf und sagte: „Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Und ich will auch ehrlich mit Ihnen sein. Aber ich habe kein Kindheitstrauma erli tten und in der Nacht, als die Frau ermordet wurde, war ich mit Lea zusammen.“
    Für einen Moment sah Robert Dornfeldt ihn verwirrt an.
    „Frau Schmidt?“
    Joshua bejahte das.
    „Sie wird das bestätigen?“
    „Na, das will ich doch wohl hoffen.“
    Mit einem Seufzen lehnte sich der Mann im Stuhl z urück. „Eigentlich bestätigt das mein Profil. Sie passen nicht hinein. Aber was soll dieser Geisterunfug? Was versprechen Sie sich davon?“
    Nun reichte es Joshua. Er fixierte den Geist hinter R obert und konzentrierte sich auf ihn. Sofort begriff er die Verbindung der beiden. Er sah einen jungen Robert Dornfeldt unsicher an ihrem Krankenbett stehen.
    Du siehst mich! , sagte sie mit harter Stimme.
    Nur tief in seinem Inneren vernahm Joshua ihre Worte.
    Er antwortete auf die gleiche Weise. Zeig mir etwas, womit ich ihn überzeugen kann.
    Warum sollte ich das tun?
    Weil es hier um ermordete Frauen geht und er glaubt mir nicht!
    Sag ihm, ich weiß, dass er mein Geschirr weggeworfen hat! Der Tonfall dieses Satzes wirkte wie mit unterdrücktem Zorn herausgepresst.
    Mit einem tiefen Atemzug starrte er den Profiler an. „Sie weiß es“, flüsterte Joshua. „Sie weiß, dass Sie ihr Geschirr entsorgt haben.“
    Für einen Augenblick entglitten Robert jegliche Gesichtszüge.
     
    Es wurde dunkel um Joshua und er befand sich plötzlich in einer Küche, die scheinbar seit den Siebzigern nicht mehr renoviert worden war. Trotzdem wirkte alles penibel sauber.
    Ein Junge saß eingeschüchtert am Tisch. Zierliches Porzellangeschirr stand vor ihm. Eine ältere Frau befand sich in seiner Nähe und putzte den Herd.
    „Nun mach schon! Die Tassen und Teller werden nicht von allein poliert. Und wehe du zerbrichst etwas!“
    Bei dem drohenden Unterton duckte sich der Junge in stinktiv. Sein Blick fiel auf einen Rohrstock, der in der Ecke neben dem Kühlschrank stand …
     
    Joshua versuchte, die Bilder zu vertreiben. Verschwinde aus meinem Kopf!
    Schlagartig saß er wieder in dem schlichten Büroraum. Ein wenig verschreckt betrachtete er den Profiler. „Sie hat Sie wegen dieses Geschirrs geschlagen?“
    „HÖREN SIE AUF, BENNING!“ Roberts Faust fuhr auf den Tisch.
    Dornfeldt war aufgestanden und sah ihn wutentbrannt an. Joshua zuckte zusammen.
    „Es tut mir leid! Aber Sie haben es drauf angelegt!“
    „Meine Privatsachen gehen Sie nichts an!“
    „Aber verstehen Sie nun, dass diese Fähigkeit keine swegs Unfug ist?!“
    Die nachfolgende Stille war erdrückend und barg etwas Gefährliches. Robert atmete mehrmals tief durch und setzte sich dann wieder. Er bestätigte Joshuas Aussage mit keinem Wort.
    „Mit Ihrer Großmutter kann ich Ihnen nicht helfen. Solange Sie nicht die Kraft finden, Sie loszulassen und fortzuschicken, werden Sie von ihr verfolgt werden. Aber hier, bei diesen verfluchten Morden, kann ich helfen! Ich konnte das Gesicht nicht sehen, aber die Stimme … ich kannte sie. Aber ich weiß nicht woher. Sie wirkte anders, entstellt und bösartig.“
    „Sie erkannten die Stimme?“
    „Ich kann sie nicht einordnen. Aber ein befreundetes Medium vermutet, dass der Mörder in irgendeiner Verbindung mit mir steht. Deshalb kann ich ihn nicht wie sonst erkennen.“
    „Weil ihr Unterbewusstsein die Wahrheit nicht erke nnen will.“
    „Ja …“
    „Bitte listen Sie mir alle auf, denen Sie auch nur im Entferntesten so etwas zutrauen würden.“
    „Robert, wenn ich auch nur ahnen würde, wer so etwas tun könnte, würde ich es Ihnen sagen. Ich habe schon hin und her überlegt. Sicher kenne ich durch die Straßenkids eine Menge gequälter Kinder, aber dieser Mann wirkte älter.“
    „Bitte geben Sie mir trotzdem einige Namen, sodass ich Sie überprüfen kann. Ich möchte sie gerne mit meinem Profil abgleichen. Es können auch ältere ›Kinder‹ sein, die Ihnen bereits entwachsen sind.“
    Als Joshua den Stift ergriff und begann einige Namen aufzulisten,

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