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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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frohlockte zwar Sophies Herz, aber sie durfte nicht so tun, als sei das alles bereits beschlossene Sache. Auch durfte sie nicht den Eindruck erwecken, sie sei sicher, dass sich alles schon einrenken werde. Dieses sonderbare Gefühl der Verlassenheit wollte ihr nicht behagen, ebenso wie die neu gewonnene Überzeugung, dass Melusine die Wahrheit gesagt hatte. Daher war Sophie klar, dass sie sich ihre Wahl lange Zeit durch den Kopf gehen lassen musste, ehe sie Hugues das Jawort geben konnte.
    Falls er sie überhaupt wollte.
    „Ich weiß nicht, was geschehen wird“, begann sie, doch Louise legte ihr den Finger auf die Lippen, sodass sie verstummte.
    „Das weiß ohnehin niemand“, gab sie lapidar zurück. „Versprich mir nur eines: Dass du mein Kind unterweisen wirst, sobald die Zeit dafür reif ist.“ Die beiden Frauen schauten sich lange in die Augen, und Sophie erkannte, wie sehr die Mutter sich um den „kleinsten Engel“ sorgte.
    „Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass ich mein Bestes tun würde“, gelobte sie, worauf Louises Augen tränenfeucht wurden. Dann schloss sie Sophie noch einmal in die Arme.
    Beim Druck der Umarmung wurde das Kleine offenbar wach und quäkte, sodass die beiden sich vorsichtshalber voneinander lösten. Stolz küsste Louise ihr Kind auf die Wange und trug es zurück zur Wiege. Wie von selbst ließ Sophie die Hand in die Tasche ihres Gewandes gleiten und befühlte die Silberfigur, die sie dort verbarg. Und während sie bang auf die Unterlippe biss, dachte sie über jenes Vermächtnis nach, das sie gewonnen hatte.
    Hugues tollte gerade mit seinem kleinen Neffen im Burgsaal herum, als er Sophie unschlüssig am Fuß der Treppe stehen sah. Sogleich setzte er den jungen Springinsfeld auf die Füße und stand auf, und als Sophies Blick zu ihm herüberschweifte, fuhr er sich lächelnd mit der Hand durchs Haar. Sie erwiderte zwar sein Lächeln, doch irgendwie wirkte sie traurig, ungeachtet des neuen Gewandes, das ihrer Hautfarbe schmeichelte. Mit Wohlgefallen stellte Hugues fest, dass sie den langen Zopf nicht gewunden oder bedeckt trug, sodass er schon beinahe versucht war, die Flechten zu lösen und dieses glänzende Gold über ihre Schultern zu fächern.
    „Geht es Luc nicht gut?“, fragte er aufs Geratewohl, während er näher kam.
    Sie verneinte. „Nicht doch, er ist wohlauf“, betonte sie mit ungewöhnlich niedergeschlagener Stimme.
    Hugues, der sich nicht denken konnte, was ihr sonst wohl auf dem Herzen liegen mochte, war besorgt. „Was ist dir denn dann?“, forschte er sanft und merkte, wie sie mit den Tränen kämpfte. Sie wandte den Blick ab, aber Hugues legte ihr den Finger unter das Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen. „Sage es mir“, betonte er eindringlich, denn er wollte ja nur, dass alles in ihrer Welt recht sei.
    „Es geht um Kinder“, sagte sie stockend und sichtlich nach Worten ringend. Für einen kurzen Moment begegneten sich beider Blicke, und als sie die Augen niederschlug, hoffte Hugues, seine eigene Miene möge ein wenig aufmunternd wirken.
    Leise fügte Sophie hinzu: „Ich fürchte, ich kann keine Kinder gebären.“
    Bei diesen Worten war Hugues wie vor den Kopf geschlagen. Beinahe hätte er gesagt, er könne ihr doch dabei helfen, doch angesichts Sophies Niedergeschlagenheit verkniff er sich diese scherzhafte Bemerkung. Der Gedanke, der ihn gequält hatte, schoss ihm auf einmal wieder durch den Kopf. Spontan entschied er, ihr jetzt und auf der Stelle seine Sicht der Dinge darzulegen, denn die Aussicht auf Erfolg erschien ihm außerordentlich gut.
    „Wenn du dir keinen Gemahl nimmst, wirst du auch wohl keine Gelegenheit dazu erhalten“, bekundete er freimütig, indem er ihre kleine Hand in die seine nahm und Sophie zwang, ihm in die Augen zu blicken. Als es so aussah, als halte sie gespannt den Atem an, betrachtete Hugues das als gutes Zeichen.
    „Wie dir bekannt sein dürfte, darf ich mir erst dann eine Gattin nehmen, wenn ich mein Erbe angetreten habe“, sagte er hastig. „Dessen ungeachtet wünsche ich mir, dass du dir meinen Antrag einmal durch den Kopf gehen lässt.“ Zu seiner Bestürzung brach Sophie in Tränen aus, die ihnen auf die verschränkten Hände tropften. „Was fehlt dir denn?“, fragte er betroffen. „So schrecklich kann mein Angebot doch nicht sein.“
    „Nein, nein!“ Rasch schüttelte Sophie den Kopf und schaute einmal mehr zu Hugues hoch. „Ich könnte mir gar nichts Schöneres wünschen.“ Bei diesem Geständnis

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