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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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sie Partei ergreifen würde! Hugues wollte schon darauf hinweisen, dass sein Vater und er inzwischen eher selten einer Meinung waren. Er beschloss aber, der Schwester mit einer solch zynischen Bemerkung nicht den Spaß zu verderben.
    „Wann begegnen wir denn dem Glückspilz, der dir dein Herz gestohlen hat?“, fragte er stattdessen, während seine Schwester vor ihm her zum Portal tänzelte.
    „Er kommt heute Abend zur Herrentafel“, raunte sie verschwörerisch.
    Hugues war entsetzt. „Justine! Du hast ihn doch nicht etwa zum Abendmahl eingeladen? Obwohl unser Vater seinen Antrag entschieden ablehnt?“
    Justine verzog das Gesicht zu einer rebellischen Miene, die Hugues nur allzu bekannt vorkam. Als sie ihren Bruder anschaute, nahm ihr Blick einen harten Ausdruck an. „Ich weiß sehr wohl, was ich will“, zürnte sie verärgert, das Kinn trotzig gereckt. „Und keiner wird mich daran hindern, es mir zu nehmen. Nicht einmal Papa!“ Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte wutentbrannt voraus in den Rittersaal.
    Ihr Benehmen war Hugues ausgesprochen peinlich. Er wusste aber nicht, was er Sophie gegenüber als Entschuldigung anführen sollte. Begeistert war sie offenkundig nicht, wie ihr langes Schweigen bewies.
    Schließlich murmelte sie: „Mir scheint, man sagt sich auf Pontesse wohl ziemlich unverblümt die Meinung.“
    Mit verlegenem Gesicht wandte Hugues sich zu ihr um. „Mein alter Herr hat Justine nach Strich und Faden verwöhnt“, brummte er.
    Die Art, wie Sophie darauf die Brauen hob, war nur zu beredt. „Darauf wäre ich gar nicht gekommen“, flachste sie, wobei sie sich ein Schmunzeln verkneifen musste.
    Hugues lachte. „Auch dieser Sturm wird vorübergehen“, versprach er. „Mein Vater konnte sich noch nie gegen Justine durchsetzen, wenn die auf ihrem Standpunkt beharrte.“
    „Was ich mir unschwer vorstellen kann.“
    Als sie den Herrensaal betraten, drückte Hugues ihr liebevoll die Hand. Seine Anspannung stieg, während er sich vorzustellen versuchte, wie ihr sein Heim wohl gefallen mochte. Ob es in ihren Augen im Vergleich zu Schloss Fontaine schlechter abschnitt? Sie verlangsamte den Schritt, ließ die Fingerkuppen über die akkurat gemauerte Steinwand gleiten und schaute sich voller Staunen um.
    Würde ihr sein Heim wohl zusagen? Die Halle, die bald ihr Zuhause werden sollte? Er drehte sich um und ließ nun selbst den Blick in die Runde schweifen, bestrebt, den Burgsaal mit den Augen eines Fremden zu sehen, ganz so, als bekäme er ihn zum ersten Mal zu Gesicht. Er sah das Banner derer zu Pontesse über der Feuerstelle, grün-weiß mit dem Einhorn als Wappentier; er sah die geschnitzten Deckenbalken hoch droben auf den steinernen Mauern. Als er Sophie wieder anblickte, spielte ein Lächeln um ihre Lippen, worauf sein Herz dumpf zu pochen anhob.
    „Es ist wunderschön, Hugues“, wisperte sie, offenbar über die Maßen ergriffen.
    Erleichtert atmete er auf. „Schöner noch als Fontaine?“, wollte er wissen.
    Ihre Augen funkelten fröhlich; sie umfasste seinen Ellbogen und schmiegte sich an ihn. „So ein wackliger Neubau ist’s jedenfalls nicht“, scherzte sie.
    Bei ihren Worten wurde Hugues ganz warm. „Dass es so alt ist, das ist für mich ja gerade der Reiz“, erklärte er, als müsse er sich entschuldigen, aber Sophie drückte ihm nur liebevoll den Arm.
    „Genau, es ist besser so“, betonte sie aus tiefstem Herzen. „Schloss Pontesse ist stark verwurzelt, das kann man nur bewundern.“ Dass sie so genau seine Gedanken ausdrückte, war für Hugues die Bestätigung, dass er mit ihr eine kluge Verbindung einging. Auf einmal konnte er es kaum noch erwarten.
    „Ich möchte, dass du meinen Vater kennenlernst“, sagte er eindringlich.
    Rasch schüttelte sie den Kopf. „Nein, sprich du lieber zuerst mit ihm“, bat sie zögernd, was Hugues einigermaßen erheiternd fand.
    „Ein solches Schreckgespenst ist er auch wieder nicht“, bekundete er scherzhaft, worauf Sophie zu seiner Freude lächelte.
    „Zuerst müsst ihr doch familiäre Angelegenheiten erörtern“, mahnte sie leise, was er mit einem zögerlichen Nicken quittierte. Sie hatte ja recht. Die Sache mit Justine bedurfte der Regelung, denn auf die Heiratspläne der Tochter war sein alter Herr mit Sicherheit nicht gut zu sprechen.
    „Außerdem möchte ich, dass du dir sicher bist“, fügte sie noch hinzu und erinnerte ihn mit ihren Worten daran, dass sie verrückterweise annahm, sie könne keine Kinder

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