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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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bekommen.
    „Das bin ich ohnehin“, beteuerte er energisch, denn er hatte sich vorgenommen, sich nicht durch irgendwelchen Unsinn von seinem Entschluss abbringen zu lassen. Gleichzeitig musste er allerdings einräumen, dass man Sophie nicht drängen durfte. „Solltest du indes noch Zweifel hegen, so warten wir eben weiter ab.“
    Sie gab keine Antwort darauf, und deshalb küsste er sie schnell und winkte dann seinen Burgverwalter herbei. Dem trug er auf, in seiner Abwesenheit bestens für seine zukünftige Braut zu sorgen.
    Schon auf der Treppe hörte Hugues seinen Vater husten und verzog das Gesicht bei dem Röcheln, mit dem der Alte den im Hals steckenden Auswurf loszuwerden versuchte. Kurz vor der Kemenate verlangsamte Hugues seinen Schritt, den Blick auf die geschlossene Tür gerichtet. Wie sollte er den Anblick von Krankheit in ihrer schlimmsten Form bloß aushalten?
    Er schaute zurück zu Sophie, wenngleich er nicht recht wusste, warum. Erleichtert sah er, das sie sein Zögern bemerkt hatte und sogleich zum Fuß der Stiege eilte.
    „Was ist denn?“, fragte sie.
    Hugues fuchtelte hilflos mit einer Hand. „Mein Vater …“, begann er, wurde jedoch von einem erneuten Hustenausbruch unterbrochen, der alles übertönte, was er noch hätte sagen können.
    Jetzt verstand Sophie und hielt die Hand hoch. „Gedulde dich noch einen Augenblick. Ich gebe dir etwas, das du mit zu ihm nehmen kannst“, erklärte sie eindringlich. Hugues willigte ein, war er doch heilfroh über diese Verzögerung.
    „Habt Ihr echten Alant?“, erkundigte sie sich beim Kastellan.
    Der nickte eifrig. „Jawohl, aber er ist kandiert.“
    Diese Nebensächlichkeit wischte Sophie beiseite. „Das wird schon gehen“, versicherte sie. „Dazu benötige ich heißes Wasser, etwas Honig, ein Messer und … habt Ihr vielleicht auch Anis?“
    „Aber selbstredend, Verehrteste“, gab Eduard munter zurück. Offenbar kam ihm Sophies zupackende Art sehr entgegen. Amüsiert beobachtete Hugues, wie die zwei geschäftig davoneilten.
    „Hier auf Pontesse erfreuen wir uns einer gut bestückten Küche“, hörte er Eduard noch schwärmen. „Verlasst Euch darauf, denn der Hausherr hat einen sehr verwöhnten Gaumen. Bevor sie starb, bestand seine Gemahlin noch darauf, dass einzig das Beste gut genug sei. Seitdem habe ich mich stets bemüht, ihrem Wunsch zu entsprechen.“
    Kurz darauf hielt Hugues einen Becher mit einem dampfenden Gebräu in der Hand. Als er daran roch, musste er selbst hüsteln. Das Aroma, das ihm in die Nase stieg, erinnerte ihn an etwas Bestimmtes, das er indes nicht recht einzuordnen vermochte. Stirnrunzelnd versuchte er sich zu entsinnen, aber es wollte ihm nicht einfallen, woher er den Duft kannte.
    „Er soll es trinken, solange es heiß ist“, mahnte Sophie, als wieder das Husten und Röcheln durch die Holztür drang und Hugues erneut zögernd innehielt.
    „Willst du es ihm nicht lieber selbst bringen?“, fragte Hugues hoffnungsfroh.
    Lächelnd versetzte sie ihm einen aufmunternden Klaps. „So schlimm wird es schon nicht werden“, versprach sie.
    Widerstrebend musste er zugeben, dass sie vermutlich recht hatte. Wahrscheinlich war sein Vater gar nicht in der Verfassung, sich als das erwartete Scheusal aufzuführen. Nachdem er also tief Luft geholt hatte, bedachte er Sophie mit einem letzten Blick und stapfte mit seiner Arznei die Treppe hinauf.
    Hugues klopfte an die Tür und trat nach dem herrischen „Herein!“ genau in dem Moment in die Kammer, als sein Vater gerade einen Schleimklumpen in Richtung seines Nachttopfs spuckte. Bei diesem Anblick krampfte sich alles in Hugues vor Abscheu zusammen, doch der Alte gluckste nur zufrieden, als das Geschoss genau in den Kübel klatschte.
    „Was bringst du da?“, wollte er wissen, als er den Sohn erblickte.
    Hugues trug das Gebräu zum Bett. „Einen heißen Trunk, der dir Linderung verschafft“, erwiderte er. So in unmittelbarer Nähe eines Schwerkranken fühlte er sich außerordentlich unwohl.
    Sein Vater schnupperte prüfend und verzog das Gesicht. „Riecht aber nicht wie eine von Eduards Tinkturen“, bemerkte er säuerlich und musterte den Sohn misstrauisch. „Hast es wohl selbst übernommen, mir den Garaus zu machen, wie?“
    „Ach was!“, blaffte Hugues erzürnt bei dieser nur zu gewohnten Anklage. Alles was recht war – mangelnde Beständigkeit konnte man dem alten Griesgram wahrlich nicht nachsagen. „Im Haus weilt eine Heilerin.“
    „So? Woher denn?“, fragte

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