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Ruf der verlorenen Seelen

Ruf der verlorenen Seelen

Titel: Ruf der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derting Kimberly
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Aber Violet bekam nie ein Gratis-Dessert oder
die Erlaubnis, während der Unterrichtszeit in der Schule herumzulaufen.
    Es war also keine große Überraschung, dass sich heute Abend
einige Mädchen nach Jay umdrehten. Violet hatte allerdings
nicht damit gerechnet, was für eine Wirkung die beiden Jungs
zusammen haben würden. Mehr als doppelt so viele Mädchen
wie sonst schienen sie anzustarren. Selbst für die Leute im Java
Hut, die sie kannten, wurden Violet und Chelsea sofort unsichtbar.
    Die Mädchen schauten die beiden Jungs nicht nur an, sie
kicherten hinter vorgehaltener Hand und winkten ihnen verstohlen
zu.
    Jay merkte entweder nichts oder beschloss, das Theater zu
ignorieren. Mike verhielt sich genau umgekehrt. Erstens bemerkte
er das Interesse der Mädchen und zweitens genoss er es.
    Violet begriff sofort, dass Mike ebenso süchtig nach Aufmerksamkeit
war wie Chelsea.
    Violet hatte damit kein Problem, Chelsea schon eher.
    Violet ließ sich von Jay durch die Menge ziehen, die sich am
Eingang staute. Sie genoss es, dass er zu ihr gehörte, während
die neidvollen Blicke der anderen Mädchen sie begleiteten.
    Â»Ich glaub, Chelsea ist nicht die Einzige, die auf Mike steht«,
flüsterte Violet, während Jay sie zur Theke führte.
    Jay schaute zu Chelsea, die am Rand einer Gruppe von drei
Mädchen aus der Schule stand, die angeregt mit Mike plauderten.
    Â»Ja, es läuft nicht so gut für sie, was?«, sagte Jay.
    Â»Ich hätte gedacht, er würde ihr längst aus der Hand fressen
«, sagte Violet leicht besorgt.
    Â»Du meinst so wie ich dir?«
    Violet lächelte und stieß ihn dann mit der Schulter an. »Ja,
genau so.«
    Chelsea merkte, dass sie von den beiden beobachtet wurde,
und Violet lächelte ihr entschuldigend zu. Chelsea verdrehte
die Augen. Schmollend kam sie zu ihnen an die Theke.
    Â»Bestell mir mal 'ne Pommes.« Ihr Ton hatte etwas Beruhigendes.
Sie war immer noch die Alte. Auch wenn sie niedergeschlagen
war, konnte sie andere herumkommandieren.
    Â»Gibst du schon auf?«, fragte Jay sie, nachdem das Mädchen
an der Theke seine Bestellung aufgenommen hatte.
    Chelsea zuckte die Schultern. »Nee, ich mach nur mal 'ne
Pause. Am Ende krieg ich ihn schon – es dauert nur länger, als
ich dachte.«
    Â»Da!«, rief Violet und stieß Jay an. »Siehst du? So was meine
ich!« Sie zeigte auf das Mädchen, das ihm die Pommes machte.
Offenbar hatte sie nicht verstanden, dass sie für Chelsea waren.
»Du hast eine kleine Portion Pommes bestellt und sie macht
dir eine große. Wahrscheinlich berechnet sie dir die nicht mal.«
    Jay schüttelte den Kopf. »Sie ist nur durcheinander, weiter
nichts. Wenn es dich beruhigt, werd ich drauf achten, dass ich
eine große bezahle.«
    Â»Mann! Ich geb's auf. Darum geht es doch gar nicht. Sie
macht das nur, weil sie dich scharf findet!«
    Â»Du spinnst.« Jay lachte Violet aus, und das Mädchen hinter
der Theke stimmte in sein Lachen ein, als sie ihm den überquellenden
Teller mit Pommes hinstellte. Es war ausgeschlossen,
dass sie etwas von dem Gespräch mitbekommen hatte.
    Â»Möchtest du noch was anderes?« Sie legte den Kopf schräg
und lächelte Jay an. Sie sah aus wie eine Cheerleaderin.
    Â»Nein, danke«, sagte Jay und reichte ihr einen Zwanziger.
    In Zeitlupe gab sie ihm das Wechselgeld heraus. Und da war
sie wieder, die extralange Berührung der Hände.
    Violet grinste innerlich, blieb jedoch ganz gelassen. Sie hatte
es ja gewusst.
    Â»Sonst sag einfach Bescheid«, sagte das Mädchen hoffnungsvoll.
    Jay reichte Chelsea die Pommes und Violet nahm seinen
Milchshake.
    Â»Verfolgt der dich oder was?«, fragte Chelsea und schob sich
mehrere Pommes auf einmal in den Mund.
    Violet drehte sich zu Jay um. Wer verfolgte ihn?
    Aber Jay war gar nicht mehr da, er holte Mike, damit sie sich
einen Tisch suchen konnten. Violet war mit Chelsea allein.
    Violet schaute ihre Freundin verdutzt an. »Manchmal bist
du echt schräg. Wovon redest du?«
    Chelsea sah ebenso verwirrt wie Violet aus. »Hallo? Da am
Tisch vorne rechts in der Ecke? Der Typ von neulich.«
    Violet drehte sich um. Zahllose Gesichter schwirrten um sie
herum, aber sie konnte niemanden entdecken, der ihr bekannt
vorkam.
    Sie drehte sich wieder zu Chelsea um. »Wer denn?«
    Â»Als du nach der Schule mit dieser Frau gesprochen hast.«
Und dann fügte sie genervt

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