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Ruf der verlorenen Seelen

Ruf der verlorenen Seelen

Titel: Ruf der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derting Kimberly
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zu sehen, Violet. Es freut mich, dass Sie sich entschließen konnten zu kommen. Soll ich Sie einmal herumführen?
«
    Violet befürchtete, dass Sara sie einwickeln wollte, dass sie
den Grund für ihr Kommen missverstanden hatte. Sie schüttelte
den Kopf. »Nein, danke. Ich dachte, wir könnten uns einfach
unterhalten.« Auf einmal war sie furchtbar nervös.
    Sara nickte. »Selbstverständlich.« Dann machte sie eine
Kopfbewegung zu Rafe, der immer noch bei ihnen stand. Er
kapierte und verschwand wortlos.
    Violet schaute ihm nach, wie er in die Küche ging und sich
mit einer Dose Cola auf ein Sofa setzte. Er versank fast in den
Polstern.
    Er nahm eine Fernbedienung und zappte durch die Programme
mehrerer Flachbildschirm-Fernseher, die an den
Wänden hingen. Violet wunderte sich, als er bei den Nachrichtensendern
hängen blieb, CNN, MSNBC, FOX News. So
etwas Ernsthaftes hätte sie ihm nicht zugetraut. Er stellte die
Füße mit den Turnschuhen auf den Tisch und machte es sich
gemütlich.
    Â»Und, was sagen Sie?«, fragte Sara. Jetzt merkte Violet, dass
sie die ganze Zeit über Rafe angestarrt hatte. Verlegen schaute
sie weg und tat so, als würde sie sich im Raum umschauen.
    Violet konnte nur eine weitere Person entdecken, ein Mädchen,
kaum älter als Rafe und sie, die an einem Computer saß
und still vor sich hin arbeitete. Sie blickte nicht auf, so als sei
Violets Kommen nichts Besonderes. Die Frau mit der lauten
Stimme war nirgends zu entdecken.
    Â»Es ist …« Violet wusste nicht recht, was sie sagen sollte.
    Â»Es ist groß. Und beeindruckend.«
    Sie hatte eher ein kleines Büro erwartet, einen Ort, an dem Sara ihrer ungewöhnlichen Tätigkeit im Verborgenen nachgehen
konnte. Ganz bestimmt nicht so eine Oase mitten im
Industriegebiet.
    Â»Das bekommen wir oft zu hören«, sagte Sara. Sie wirkte
etwas lockerer als sonst. »Hier kann man leicht unbemerkt herkommen.
Für uns ist es wichtig, möglichst nicht aufzufallen.
    Unseren Klienten ist es lieber so. Diskretion ist das A und O.«
    Sie führte Violet weiter weg von Rafe und dem Mädchen, damit
niemand sie hören konnte. »Setzen Sie sich doch.«
    Violet nahm auf einem Sofa Platz und versuchte, nicht zu tief
einzusacken. In den dicken, weichen Polstern konnte sie sich
nur mit Mühe vorbeugen.
    Sara setzte sich ganz vorn auf einen Sessel und schaffte es,
selbst in dieser lässigen Umgebung steif und formell auszusehen.
    Â»Sie wissen ja, dass wir hier einige erstaunliche Sachen machen.
Mein Team ist eines der besten, das es in den USA gibt.
Viele meiner Mitarbeiter fühlen sich verpflichtet, ihre besonderen
Talente einzusetzen, um anderen zu helfen.« Sie lächelte
immer noch ihr Verkaufslächeln, und Violet fühlte sich schon
wieder unbehaglich in ihrer Haut. »Womit wir zu der Frage
kommen, ob Sie sich mal die Akten angeschaut haben, die ich
Ihnen mitgegeben habe.«
    Violet merkte, wie ihre Handflächen feucht wurden.
    Sie hatte sich die Akten angeschaut, ja, aber mehr konnte sie
nicht tun. Sie nickte.
    Sara wartete, ob noch mehr kam, dann sagte sie: »Und,
nichts weiter?«
    Halb zuckte Violet die Achseln, halb nickte sie. Sie war gefährlich
nah dran, die Grenze zu überschreiten, mehr zuzugeben, als sie wollte, aber sie brauchte wirklich Hilfe. Und Sara
war im Moment die beste Adresse.
    Â»Es ist schon in Ordnung. Sie sollen wissen, dass Sie mir vertrauen
können, Violet. Das, was Sie mit mir besprechen wollen,
bleibt unter uns.«
    Jetzt, dachte Violet. »Ich brauche Ihre Hilfe«, platzte sie heraus.
»Jedenfalls hoffe ich, dass ich Sie darum bitten kann.«
    Violet beobachtete Sara und wunderte sich darüber, dass sie
keine Reaktion zeigte. Entweder überraschte es sie nicht, dass
Violet sie um einen Gefallen bat, oder sie hatte das perfekte
Pokerface. Violet setzte auf letzteres.
    Â»Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Violet rutschte auf dem Sofa ein Stück vor. »Ich hab ein
Problem. Zu Hause. Na ja, eigentlich nicht zu Hause. Mit
einer Person, die anscheinend was gegen mich hat.« Auf einmal
kamen ihr alle Worte unangemessen vor. »Jemand hat mir
Botschaften hinterlassen. Und anonyme Anrufe.« Sie hielt kurz
inne, bevor sie hinzufügte: »Und eine tote Katze.«
    Das Pokerface bekam einen kleinen Riss.
    Â»Sind Sie sich sicher, dass die Katze für Sie bestimmt war?
    Woher wissen Sie, dass Sie sie nicht

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