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Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Sie bekommen noch Gelegenheit Ihr letztes Hemd zu verspielen“, gab Lucien zurück. Er wartete, bis alle Spieler gesetzt hatten ehe er einen Stapel 500-Dollar-Chips auf die Dreizehn legte.
    „Rien ne vas plus – nichts geht mehr!“
    Alle schauten gespannt auf die kleine Kugel, die sich im Kessel drehte und drehte. Shannon fing wieder an zu schwitzen. Er hatte fünftausend Dollar auf die vierzehn gesetzt. Mehr Jetons hatte er nicht an diesem Abend.
    Mrs. Fitzgerald, eine betagte Milliardärswitwe mit einem jungen, südländischen Liebhaber an ihrer Seite, wedelte sich mit ihrem Spitzenfächer Luft zu. Ihr konnte es egal sein, wie viel sie gewann oder verlor. Das Vermögen ihres verblichenen Gatten war so hoch, dass sie es in diesem Leben nicht mehr schaffen würde, alles zu verspielen.
    „Achtundzwanzig schwarz“, sagte der Croupier.
    Kein Jeton lag auf dem Zahlenfeld. Der Gewinn ging an die Bank. Shannon war damit raus aus dem Spiel. Er hatte mehr verloren, als er sich leisten konnte. Fluchend kippte er seinen Whisky runter und stand auf. Die asiatische Schönheit hakte sich bei ihm unter, als sie den Raum verließen. Auf die eine oder andere Weise würde sie ihn ganz sicher über den finanziellen Verlust hinwegtrösten.
    „Tja, ein Rivale weniger“, bemerkte einer der anderen, ein Profispieler namens Jake. Seinen Nachnamen gab er nicht preis. Lucien wusste um den Grund und um all die vielen dunklen Geheimnisse hinter der schönen Fassade des Lebemannes.
    Nachdem Shannon den Raum verlassen hatte, ging das Spiel weiter. An diesem Tisch wurden normalerweise Pleins, Cheval oder Carré gesetzt. Kolonnen und Annoncen waren erst erlaubt, wenn nur noch zwei Spieler übrig blieben. Eine weitere besondere Regel. Lucien setzte so gut wie nie etwas anderes als Pleins. Immer die Dreizehn neben einer weiteren Zahl. Niemand sagte etwas dazu, wenn die Dreizehn an Abenden seiner Anwesenheit übermäßig häufig gewann.
    Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal. Der Empfangschef geleitete einen jungen Mann und dessen Begleiter herein. Kyle Cyfer war ebenfalls ein Mitglied dieser elitären Roulettgemeinschaft. Er wirkte jünger als er war, geschlechtslos und irgendwie verwirrend. Ein feingliedriger Körper mit geschmeidigen Bewegungen. Erotisch, durchaus. Begehrenswert. Aber immer in Begleitung vonRacél. Einem Jungen von ebenso androgyner Schönheit, wie sein Gönner, der für gewöhnlich den ganzen Abend kaum ein Wort sprach und nicht von Kyles Seite wich. Sie hätten Brüder sein können, mit identischen maßgeschneiderten weißen Anzügen, seidigschwarzen, im Nacken zusammengebundenen Haaren und onyxschwarzen Augen. Was keiner im Raum, außer Lucien, wusste, die beiden waren ebenfalls Vampire. Saphyro und Ramael. Genau wie er an die fünftausend Jahre alt. Saphyro war ein Lord. Ramael sein erster Gefährte – sein Favorit, gleichgültig wie viele andere er zu sich in die Nacht holte. Der Junge behielt immer seine Sonderstellung. Die drei begrüßten sich stumm.
    Zusammen mit den Vampiren war noch ein junger Mann herein geschlüpft. Kastanienbraune Locken, ein schlanker, durchtrainierter Körper. Recht hübsch. Offenbar ein Edelcallboy, wie es einige hier im Casino gab, die auf ein wenig Aufmerksamkeit von den gut betuchten Gästen hofften. Mr. Ramirez wollte ihn gerade wieder energisch nach draußen befördern, da er hier nichts verloren habe, als Lucien ihm Einhalt gebot.
    „Lassen Sie ihn hier, Ramirez. Ich glaube, ich hätte doch sehr gern ein wenig Gesellschaft.“
    Sofort zog sich der Empfangschef mit einer Verbeugung zurück. Der junge Mann nahm sich mit einem breiten Grinsen einen Drink von dem Servierwagen, auf dem Erfrischungen für die Spieler bereit standen. Er hatte sein Ziel erreicht. Lucien blickte ihn aufmerksam an, während er erneut auf die Dreizehn setzte. Er beobachtete, wie er an dem Drink nippte. Der Blick wurde ohne Scheu erwidert. Ein erster sinnlicher Schauer durchlief den wohlgeformten Körper. Langsam schlenderte er um den Tisch herum. Lucien ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen.
    „Dreizehn, schwarz!“, verkündete der Croupier in dem Moment, als der Junge neben Lucien stand.
    „Sie haben Glück heute Abend, Sir.“
    Lucien sah ihn an, leckte sich über die Lippen. Eine Geste, die den Jungen erneut erschauern ließ. „Ja“, sagte er gedehnt. „Sieht ganz so aus.“
    Saphyro beobachtete die Szene amüsiert. ‚Vorsicht, Sian. Glück im Spiel, Pech in der Liebe.’
    Lucien hatte die

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