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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Stillstand.
    „Armand!“
    Mir stockte der Atem. War er es diesmal wirklich? Oder nur eine weitere Tücke von Kaliste? Aber nein, diesmal erschien mir seine Essenz kein bisschen fremd, sondern so vertraut wie eh und je. Er war es – in Fleisch und Blut. Letzteres sickerte aus etlichen Wunden in seinem Körper, die aussahen, als habe ihn jemand oder etwas aufgespießt. Seine Füße waren nackt, die Kleidung zerrissen, seine Haut grau und fahl mit dunklen Schatten um die Augen, die tief in ihren Höhlen lagen.
    Dennoch strahlte er eine ungebrochene Kraft aus, stärker, als ich es je zuvor an ihm empfunden hatte. Da war eine Dunkelheit, die ihm vorher nicht innewohnte und die mich magisch anzog, mich regelrecht wie ein Sog erfasste. Das Grau seiner Augen glich kühlem Silber, auf seiner Haut lag ein überirdischer Schimmer und mit jedem Atemzug strömte die Essenz absoluter Unvergänglichkeit aus seinen Poren. Selbst Lucien wich instinktiv einen Schritt zurück. Was war mit meinem Liebsten geschehen, das ihn innerlich wie äußerlich so transformiert hatte? Er sah nicht anders aus als sonst, wenn man die Verletzungen beiseite ließ, und doch kam er mir völlig verändert vor. Von ihm ging etwas Unheilvolles aus, das sogar die Schwingungen des Tores nach Darkworld übertraf.
    Ich sehnte mich so sehr danach ihn zu berühren, nachdem wir so lange getrennt waren, doch diese Finsternis hielt mich davon ab, weil ich sie nicht verstand.
    Ich blinzelte ein paar Mal. Verdammt, es war Armand, mein Armand. Der Mann, den ich liebte, der mich liebte. Und egal, was man ihm angetan hatte oder was auch immer Teil von ihm geworden war, das jetzt so bedrohlich die Höhle durchflutete, es konnte nichts an dem ändern, was uns verband.
    Ich stolperte auf ihn zu, streckte meine Hand nach ihm aus, wagte aber noch immer nicht ihn zu berühren, diesmal aus Sorge, ihm wehzutun.
    „Ich hab … etwas für dich“, presste er mühsam hervor.
    Ein kleines Rinnsal von Blut floss aus seinem Mundwinkel. Göttin, er musste höllische Schmerzen haben. Dennoch stand er aufrecht und streckte mir seinen rechten Arm entgegen. Als er die Hand öffnete, lag darin mein Smaragdring, den mir der Gestaltwandler gestohlen hatte. Ich wollte ihn vorsichtig von seiner Handfläche nehmen, doch in dem Moment brach Armand zusammen.
    Ich schrie auf, stürzte auf ihn zu, um ihn aufzufangen und fiel mit ihm zu Boden. Der Ring rollte klirrend an mir vorbei zu Lucien, dessen Hand ich wegschlug, als er sich zu uns beugte. Ich kannte nur einen Gedanken: Armand.
    Zitternd drehte ich ihn auf den Rücken, riss mein Handgelenk auf und presste es an seine Lippen. Nie hatte es sich köstlicher angefühlt, als er zu saugen begann. Er würde leben, durch mein Blut würde er überleben. Alles wurde wieder gut.
    Bedächtig hob Lucien den Ring auf und drehte ihn in seiner Hand. „So viel Aufsehen wegen eines Schmuckstückes. Ein ganz gewöhnlicher Ring, könnte man meinen.“
    Auf ihn hatte er keine Wirkung, was mich erleichterte, obwohl ich nicht sagen konnte, warum.
    „Ich glaube jetzt brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, dass Kaliste hier aufkreuzen könnte. Sie weiß inzwischen mit Sicherheit, dass der Plan fehlgeschlagen ist.“
    Ich hoffte inständig, dass er recht behielt, aber im Moment wollte ich nicht darüber nachdenken. Nachdem Armand aufgehört hatte, an meinem Handgelenk zu saugen, bettete ich ihn in meinen Schoß und streichelte unablässig sein Gesicht, über das meine Tränen flossen, weil ich Angst hatte, dass er trotz des Blutes nicht mehr erwachte. Er fühlte sich ausgemergelt und schwach an.
    „Es gibt wirklich nichts, was euch beide entzweien könnte“, bemerkte Lucien mit beißendem Spott.
    Ich blickte zu ihm hoch, verstand seinen Widerwillen nicht, da er doch wusste, was Armand und mich verband.
    „Da trennt man euch für Monate und kaum stolpert ihr euch wieder in die Arme ist es, als ob ihr nie auseinander wart.“ Er schüttelte den Kopf und betrachtete Armand skeptisch. „Es soll mir gleich sein, wenn du schon wieder zu ihm zurück gehst, obwohl dich so viel mehr erwartet, wenn du bei mir bleibst. Du erkennst dein Potential noch immer nicht,
thalabi
. Nicht mal jetzt, wo sogar Kaliste und dieser Sougvenier dir gezeigt haben, wie bedeutungsvoll du bist. Es steckt so viel mehr in dir, als du wahrhaben willst. Aber sei es drum, ich habe mein Ziel erreicht. Du bist an Tizians Blut jetzt ebenso gebunden, wie an das seiner Schwester. Also war

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