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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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umso schwerer. Wie gesagt, sein Verschwinden hat ne Menge Staub aufgewirbelt.“ Vor allem musste er vermeiden, dass der Gestaltwandler noch mehr quatschte. Dann brachte er ihn lieber selbst um die Ecke.
    Kaliste schüttelte in gespieltem Bedauern den Kopf. „Ich fürchte, das wird nicht gehen. Sie sehen ja selbst, dass es ihm nicht gut geht. Am Ende überlebt er den beschwerlichen Weg zurück in die Zivilisation nicht. Aber ich verspreche Ihnen, ich werde mich gut um ihn kümmern. Und da wir alte Freunde sind, haben wir uns bestimmt noch viel zu erzählen.“
    Blue wusste, wann er ein Spiel verloren hatte. Und das um Cyron konnte er nicht mehr gewinnen. Blieb nur zu hoffen, dass die Vampiress keine Ahnung von dem Gegenmittel hatte und Cyron so oder so bald ins Gras biss.
    „Nein“, meldete der sich panisch zu Wort. „Ich will mit ihm gehen. Bitte!“ Er rutschte kraftlos auf den Knien zu Kaliste hinüber und umklammerte ihre Beine. „Ich hab doch alles gemacht. Alles gesagt. Bitte! Ich will nicht hierbleiben.“
    Blue versuchte es ein letztes Mal. „Für Ihre Pläne wäre es besser. Mir ist der Kerl ja egal, aber den Sangui nicht.“
    Ihr Misstrauen war greifbar. Würde sie die versprochene Ware nicht so heiß begehren, er wusste nicht, wie dieses Treffen ausgegangen wäre. Sie wollte die Kontrolle behalten, was er verstehen konnte. Mit Sicherheit hatte Cyron ihr schon eine Menge erzählt, um seinen Hals zu retten, aber bisher war er nicht gefoltert worden. Sie spürte, dass er noch nicht alles gesagt hatte. Was war ihr jetzt wichtiger? Der Deal oder Cyrons Kopf? Das Pendel schwang in der Luft, eine messerscharfe Schneide. Er durfte nicht zu lange stehen bleiben, die Forderung nicht zu deutlich stellen, aber irgendetwas hinderte ihn daran, zu gehen. Blue stand bewegungslos, ließ Kaliste nicht aus den Augen, lauschte auf das gleichmäßige Klingeln der Schlüssel, die ihm verrieten, wo ihr Handlager stand. Geh! Geh!, rief eine innere Stimme, doch seine Muskeln gehorchten dem stummen Befehl nicht.
    Schließlich fauchte Kaliste und machte eine unwirsche Geste mit der Hand. Kleine Blitze umzuckten ihren Ring. „Nehmen Sie den Versager mit. Dann muss ich ihn nicht länger ertragen. Aber ich warne Sie, treiben Sie es nicht zu weit. Ich brauche ihn nicht, um über Sie Bescheid zu wissen. Meine Spitzel sind überall.“
    Blue packte Cyron wortlos am Kragen, ohne Kaliste aus den Augen zu lassen. Rückwärts ging er zur Tür, starrte Kaliste noch an, als sein Führer sich bereits anschickte, den Raum wieder zu verschließen. Sie tat es ihm gleich. Zwei ebenbürtige Gegner. Diesmal hatte er gewonnen. Beim nächsten Mal … daran wollte er lieber nicht denken.
    Die Hälfte des Weges schleifte er den Körper des Gestaltwandlers hinter sich her. Besonders schwierig wurde es, ihn die Feuerleiter hochzuhieven. Den Rest ließ er ihn allein gehen, wobei er sicher war, dass ihn mehrere Augenpaare beobachteten.
    „Ich sollte dir den Kopf abreißen“, knurrte er und zwang sich, geradeaus zu schauen. „Oder ich hätte dich dalassen sollen, statt deinen Arsch zu retten, nachdem du versucht hast, mich in die Scheiße zu reiten. Dafür schuldest du mir was.“
    Cyron gab keinen Ton von sich.
    Statt die Bahn zu nehmen, brachte Blue den Gestaltwandler zu den Toiletten, ignorierte die Blicke der beiden anderen Männer, als er ihn in eine Kabine schob und hinter sich abschloss.
    „Ich weiß, das werde ich noch bereuen“, meinte er und holte das kleine Fläschchen aus seiner Jackentasche, schnippte den Verschluss mit dem Daumen weg und schüttete Cyron den Inhalt in den Rachen. Hustend und würgend schluckte er die sämige Flüssigkeit. In einer Viertelstunde würde es ihm besser gehen. Dann konnten sie halbwegs unauffällig hier raus.
    „Ich will genau wissen, was du ihr gesagt hast. Und ich will, dass du mir auf deine Eier schwörst, nicht noch mal den Versuch zu starten, dich aus dem Staub zu machen.“
    Die Aspirin von heute Morgen hätte er sich sparen können, stellte Blue fest und rieb sich über die Stirn, hinter der es schlimmer pochte als zuvor. Erst mal ein Versteck für Cyron finden, damit er ein paar Dinge erledigen konnte. Und dann durfte Mr. Großkotz den Gang nach Canossa antreten, oder er würde sich wünschen, lieber doch bei Kaliste geblieben zu sein.

     
    Unruhig wälzte sich Franklin in seinem Bett von einer Seite auf die andere. Die Gedanken jagten sich hinter seiner Stirn. Mel hatte zwar relativ schnell das

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