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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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abgegeben, was ihm in der Festung ohne Wiederkehr zuteilgeworden war.
    In den folgenden Tagen wurde ich ruhiger, selbst Osira veränderte sich. Wir bereiteten uns beide vor. Am deutlichsten zeigte sich das, als Alwynn und Rugo Armand und mich einige Nächte später baten, gemeinsam in den Club zu kommen. Armand wollte lieber allein gehen, aber diesmal bestand ich darauf, dass er mich mitnahm. Wir würden vorsichtig sein und Alwynn bürgte für meine Sicherheit. Jemand wollte mit mir reden, sagte er, und es war gefährlicher, unser neues Versteck preiszugeben, als sich hinauszuwagen.
    Blue machte sich rar. In den letzten Tagen hatten wir ihn nicht zu Gesicht bekommen. Ich wollte gar nicht wissen, weswegen. Bei Alwynn jedoch wartete eine Überraschung auf uns.
    „Raphael? Was machst du denn hier?“
    Der Crawler-Fürst hatte seit Ewigkeiten kein Lebenszeichen von sich gegeben. Seit es uns gelungen war, die Ammit zu besiegen. Kaliste war es damals gelungen, mich auf eine falsche Fährte zu hetzen, sodass ich wie ein Todesengel unter den niederen Crawlern wütete. Raphaels Brut mit einer Truppe aus Halbstarken – junge Vampire, die geil auf Blut und Morden waren – aufrieb, sie in ihren Verstecken angriff, und gnadenlos vernichtete. Osira und ich waren nicht wir selbst gewesen. Wenn Raphael mich nicht aufgehalten und mir die Wahrheit gesagt hätte … Auch das verdankte ich Dracon.
    Meine Gedanken überschlugen sich, mir wurde schwindelig. Erst Raphaels Hand auf meiner Schulter – stark und warm – zerriss den Nebel der Vergangenheit.
    „Tizian schickt mich. Er wäre selbst gekommen, doch im Augenblick ist es zu gefährlich für ihn.“ Er musste es nicht näher erklären. Kaliste ahnte sicher, was wir im Schilde führten und würde kaum untätig abwarten. „Seine Schwester hat ihre Spione überall. An Orten, wie sie keiner von uns vermuten würde und so gut getarnt, dass wir sie nicht bemerken. Arian ist es gelungen, einen zu schnappen, den wir verhören konnten.“
    „Ihr habt einen Ghanagoul erwischt?“, entfuhr es mir.
    Lachend schüttelte Rafe den Kopf. „Oh, Mel. Die würden in den Städten der Menschen doch sehr auffallen, oder nicht? Nein, ihre Wache braucht sie nur zu ihrem Schutz. Für Spionage greift sie auf Gefs zurück.“
    Kleine Dämonen, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit Wieseln aufwiesen, und so weder in der Stadt noch auf dem Land ungewöhnlich erschienen. Sogar im Garten von Gorlem Manor gab es diese kleinen Raubtiere. Der Gedanke, dass eins oder mehrere davon in Wahrheit Gef-Spione der Vampirkönigin waren, bereitete mir eine Gänsehaut. Armand und ich sahen uns an. Wir mussten meinen Vater sofort warnen.
    „Was habt ihr aus ihm herausbekommen?“
    „Nicht so viel, wie wir wollten. Sie setzt jede Menge davon ein, sodass der Einzelne immer nur seine Aufgabe kennt. Ein paar von denen unterhalten Kontakte zueinander, übermitteln Nachrichten. Sie ist über alles im Bilde, was hier draußen vorgeht. Die Angriffe, den PU, das Einschreiten der Lux Sangui. Und natürlich das Nahen der Entscheidung.“
    Ich schluckte, mir wurde bang ums Herz. „Heißt das … sie weiß, dass Tizian …“
    Rafael nickte.
    „Dann läuft mir die Zeit davon. Wenn ich zu lange warte, kann sie jede nötige Vorkehrung treffen, während ich blind in den Kampf gehe.“
    „Umso wichtiger ist es, dass du nicht vorschnell handelst. Wir wissen von dem Gef wenigstens schon mal, wo sie sich versteckt.“
    Kaliste hasste die moderne Welt der Menschen, darum waren ihre Rückzugspunkte immer fernab der Zivilisation. Eine Eishöhle am Pol, ein alter Tempel im Dschungel. Diesmal hatte sie sich in ein Felsenlabyrinth in Skandinavien zurückgezogen, war also relativ nahe.
    „Ich muss zu Magotar. Eine andere Wahl hab ich nicht. Bis ich herausgefunden habe, wie ich Kaliste die Stirn bieten kann, ist Tizian vielleicht tot. Ihr Vater wird es wissen. Das ist unsere einzige Chance.“
    „Das ist sehr gefährlich“, warnte Raphael.
    Darüber war ich mir im Klaren. Da ich mich weder von Armand, noch von Rafe überzeugen ließ, dass es einen anderen Weg geben musste, stimmte der Crawler schließlich zu.
    „Also gut, aber du gehst nicht allein.“
    „Ich wüsste im Moment noch nicht einmal, wohin.“ Die Unterwelt hatte viele Tore in unsere. Ich konnte also würfeln, in welcher Reihenfolge ich sie ausprobieren wollte.
    „Ich denke, ich kenne jemanden, der dir sagen kann, wo der Versuch am vielversprechendsten ist. Und der dich

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