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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Wunder bei dem Alkoholpegel. Er wollte aus der Klinik noch ein Langzeitantibiotikum mitbringen, damit er sicher sein konnte, dass sich Weezles Wunde nicht noch im Nachhinein entzündete. Das Projektil lag noch auf dem Tisch, Steven räumte es zusammen mit den blutigen Tüchern und dem restlichen Kram weg. Die Kugel bestand aus Silber. Er lachte trocken und warf sie in den Abfalleimer. Gut, dass Luchsare nicht wie Lycaner allergisch darauf reagierten.
    Der Schütze hatte Weezle abgepasst, als er zur Mittagspause von seinem Gebrauchtwagenladen zur Imbissbude nebenan gehen wollte. Auf einmal hatte er vor ihm gestanden, war aufgetaucht wie aus dem Nichts. Nur ein heller Lichtblitz, ein großer Schatten, dann hatte Weezle auch schon in den Lauf der Pistole gesehen und war gleichdarauf unter einem brennenden Schmerz zusammengebrochen. Da das Projektil stecken geblieben war, blutete die Wunde kaum. Er kam eine Stunde später zu sich, ohne Gefühl im Arm, dafür mit schmerzhafter Atmung. Er sah die Bescherung; wo die Kugel links zwischen seinen Rippen eingedrungen, war färbte Blut sein Hemd rot. Nicht so viel, dass er sich Sorgen machte, aber verbunden mit dem unangenehmen Gefühl in seinen Lungen genug, um zu begreifen, dass er Hilfe brauchte. Er entschied, zu Steven zu gehen. Das hatte ihm vermutlich das Leben gerettet.
    Steven zog die Tür hinter sich zu und entschloss sich, wieder mal das Bike zu nehmen. Mit dem Maverick brauchte er zu lange und seine Schicht lief schon seit über einer Stunde. Aus der Wohnung erklang das tiefe Schnarchen des Luchsars bis hinunter zur Straße. Ein Grinsen huschte über Stevens Gesicht, während er sich den Helm auf den Kopf setzte und die Maschine antrat.
    Der Verkehr war wie erwartet dicht, mit dem Bike konnte er Slalom zwischen den Autos fahren und kam gut voran. Die letzten Meter zur Klinik führten durch eine Allee, er drehte das Gas voll auf, bis das Vorderrad kurz abhob und genoss den kurzen Adrenalinkick, der auch die Anspannung wegblies, die ihn bei der unorthodoxen OP befallen und bis jetzt nicht losgelassen hatte.
    Im ersten Moment glaubte er, jemand hätte eine Radarfalle aufgestellt und er sich ein Ticket eingehandelt. Doch dann erfasste ihn ein Ruck, er verriss die Lenkung, Feuer rann seinen rechten Arm und Brustkorb hinunter. Das Bike geriet in Schräglage, die Reifen drehten durch und er schlitterte über den Asphalt, spürte, wie dieser sich durch die Jeans und die Haut fraß, wie der Beckenknochen brach. Er wusste nicht mehr, wo oben oder unten war, überschlug sich, reagierte noch schnell genug, sich unter der Maschine wegzuducken, die kreiselnd auf ihn zukam und ihm um ein Haar den Kopf von den Schultern getrennt hätte. Mit einem dumpfen Schlag prallte er gegen einen Baumstamm, hörte es knacken, als seine Wirbelsäule brach. Jegliches Gefühl wich aus seinen Gliedern, nur seine Gedanken blieben hellwach.
    Sekunden kamen ihm endlos vor. Wann spürte er wieder etwas? Konnte den Helm abstreifen und sich wieder auf die Beine kämpfen. Das Erste, was zurückkehrte, war der Schmerz. Als hätte jemand kochendes Gold in seine Adern gegossen. Es dauerte Minuten, bis Knochen und Nerven in seinem Rücken wieder zusammenheilten und er auf die Beine kam. Sofort drehte sich die Welt, ihm wurde schwarz vor Augen.
    Er musste zum Hintereingang der Klinik. Thomas hatte Dienst. Wenn er ihn anpiepen konnte … Steven biss die Zähne zusammen, ließ das Motorrad liegen und taumelte auf das Gebäude zu. Die Büsche, die den Eingangsbereich säumten, zerkratzen ihm die Arme, bissen in den blutenden Wunden an seinen Beinen. Er schaute nicht hin, spürte auch so, dass das Fleisch an einigen Stellen bis zum Knochen durch war, aber darum kümmerte sich bereits das dunkle Blut. Hoffentlich sah er nicht allzu schlimm aus.
    „Scheiße!“, erklang eine Männerstimme, als er in den Gang zum Hinterhof einbog. „Steven, was ist passiert?“
    Zum Glück war es Thomas, der gerade eine Zigarettenpause machte.
    „Keine Ahnung. Ich dachte ein Blitzer, aber dann hat irgendwas meine Schulter durchschlagen.“
    „Vergiss deine Schulter, Mann, dein Bein sieht viel schlimmer aus.“
    „Das war der Sturz. Bin ein Stück über die Straße gerutscht. Ist gleich wieder okay.“
    Thomas konnte sich das nicht vorstellen, aber bevor sie hier draußen weiter diskutierten, brachte er Steven lieber erst mal nach drinnen. Den Behandlungsraum lehnte Steven ab.
    „Du musst nachschauen, was in der Schulter steckt

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