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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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und sie war sehr daran interessiert, mit ihm ins Geschäft zu kommen.
    Es dauerte eben nie lange, bis sich Abtrünnige in einer Gemeinschaft fanden, die begehrte Einzelstücke auf dem Schwarzmarkt anboten. Das war überall gleich. Loyalität war eine unbeständige Tugend. Der Kerl, den Cyron angeschleppt hatte, musste einen direkten Draht zu jemandem bei den Lux Sangui haben. Vielleicht war er sogar einer von ihnen. Er verkaufte an den Meistbietenden, aber wie fast alle, hatte er eine besondere Vorliebe, was die Währung anging. Und da nur wenige über diese Art von Zahlungsmitteln verfügten, ließ er sich schnell für ihre Pläne gewinnen. Ärgerlich hingegen, dass er sich nicht gänzlich ihren Wünschen fügte, sondern alles nach seinenVorstellungen abzulaufen hatte. Weder zeitlich noch örtlich ließ er sich auf irgendetwas festnageln. Entweder sie akzeptierte seine Bedingungen oder es gab keinen Deal. Und bislang war es ihr noch nicht gelungen, in Erfahrung zu bringen, wo sein wunder Punkt lag, um ein Druckmittel zu besitzen. Ihre Spione fanden keine Spur von ihm. Ein Schatten, ein Phantom. Keine Vergangenheit, kein Hintergrund, nicht einmal ein festes Umfeld, an dem man sich orientieren konnte. Er tauchte auf, wo und wann es ihm passte und verschwand ebenso schnell wieder. Ihn zu verfolgen grenzte an das Unmögliche.
    Ein Fest war allerdings die Nachricht, dass Luciens Bar Ziel eines Anschlages geworden war. Diese Dämonenjäger kamen hierfür nicht infrage, denn die hätten mit jedem in dem Laden kurzen Prozess gemacht. Ihr neuer Geschäftspartner steckte aber auch nicht dahinter. Zumindest nicht direkt. Wer war also noch im Besitz dieser neuen Waffen und auf welchen Wegen? Sie schätzte es nicht, wenn man ihr ein Monopol streitig machte. Verkaufte dieser Kerl sein Diebesgut auch noch anderswo? War jemand schneller gewesen als sie oder zahlte einen besseren Preis?
    Es konnte natürlich sein, dass es noch mehr Anbieter gab. Dann sollte sie schleunigst in Erfahrung bringen, wer das war und sehen, ob sich ein besserer Handel machen ließ. So wäre sie auch auf Cyrons Mann nicht mehr angewiesen und in einer besseren Verhandlungsposition.
    Wieder ging sie ein Stück in das Labyrinth hinein und lauschte, ob einer ihrer Spione zurück war. Doch alles blieb still, bis auf die monotonen Laute der Ghanagouls, die in den Gängen Wache schoben. Sie fauchte wie eine Wildkatze und ließ sich mürrisch auf ihren Diwan sinken. Kaliste musste sich selbst ermahnen, nicht zu undankbar zu sein. Es hatte schon schlechter gestanden. Ein paar Monate war ihre Hoffnung gegen null gesunken, mit Melissa Ravenwood und ihren Freunden fertig zu werden. Sie streckte den Arm aus und betrachtete ihre missgestaltete Hand, an der ein Finger fehlte. Armand, Melissas große Liebe, hatte ihn ihr ausgerissen. Mitsamt dem Smaragdring der Nacht, den sie erst kurz zuvor von Cyron erhalten hatte. Dem Gestaltwandler war es leicht gefallen, ihn Melissa abzunehmen, indem er sich für ihren Liebsten ausgab. Doch gebracht hatte es ihr nichts. Wie gewonnen so zerronnen. Wer konnte auch ahnen, dass der Kerl so zäh war und die Festung ohne Wiederkehr überlebte. Ja, sogar noch mit genug Kraft und Kampfgeist, um sie zu besiegen. Zwei Mal!
    Sie ergriff einen Kelch, der neben ihr stand, und schleuderte ihn gegen die Wand. Das Kristall zerbarst und sein Inhalt malte rote Schlieren auf den Fels.
    Nun schöpfte Kaliste durch diese neue Waffe wieder Hoffnung. Sie musste dem Wahnsinn ein Ende setzen, ehe ihr weichherziger Bruder eine Dummheit beging und alles verloren war. Am besten ließ sie ihn gleich mit aus dem Weg räumen. Wenn da nur der Crawlerfürst nicht wäre, der ihn beschützte. Dieser Mistkerl hätte schon vor Jahren zu Staub zerfallen sollen. Was hatte sie nicht alles getan, um Melissa auf ihn anzusetzen. Sie hatte dieser Göre so viel gegeben und womit bekam sie es gedankt? Verfluchter Edelmut. Vampire mit Gewissen taugten einfach nichts.
    Sie hätte alles von ihr haben können. Kaliste war sogar bereit gewesen, sie wie eine Tochter anzunehmen, hatte sie von ihrem Blut trinken lassen. Aber Melissa war stark und sturköpfig und entschied sich für die falsche Seite.
    Einer ihrer Spitzel kam zurück. Ein Gef. Mit seiner wieselartigen Gestalt fiel er nirgendwo auf. Das und die Fähigkeit, jede Sprache innerhalb kürzester Zeit zu erlernen, machte diese Gattung als Spione perfekt. Er verneigte sich ehrerbietig vor Kaliste, strich ihr demütig um die Beine,

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