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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Rücken gekehrt hatte. Dieses Treffen schmeckte nach Überprüfung, was ihm gründlich die Laune verdarb.
    „Wie kommen Sie in den anderen Dingen voran?“
    Abrupte Themenwechsel hasste er noch mehr. „Es läuft. Hab alles im Griff.“
    Donald Rybing spülte einen Bissen Fleisch mit einem Schluck Wasser hinunter. „Sie haben also alles im Griff, Blue?“
    „Meistens.“
    Klirrend fiel das Besteck auf den Teller. Sein Gegenüber deutete mit dem Zeigefinger auf ihn und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Halten Sie mich nicht zum Narren! Wissen Sie, wer Ihrem Kontaktmann auf den Fersen war?“
    Jetzt musste Blue lachen. „Sie regen sich doch nicht etwa wegen dieser kleinen Rothaarigen so auf. Keine Ahnung, wer das war, aber wegen dieser Anfängerin brauchen Sie sich nun wirklich keine Sorgen zu machen.“ Der Gesichtsausdruck des Sangui genügte, damit auch Blue das Lachen im Halse stecken blieb. Offenbar war er hier auf dem falschen Dampfer. „Hey, kommen Sie. Die hat immer noch keine Ahnung, wo Cyron sich aufhält und ihre Tarnung war auch nicht grade professionell.“
    Das Lächeln seines Vorgesetzten fiel kalt aus. „Wenn sie bislang den Unterschlupf noch nicht kennt, beruhigt mich das. Aber nicht genug, um meine Sorge auszugleichen, dass Sie Melissa Ravenwood als Anfängerin bezeichnen. Sie haben offenbar weder gemerkt was noch wer sie ist. Ihre ‚Kleine’ ist eine der besten Mitarbeiterinnen des Ashera-Ordens und eine Bluttrinkerin.“
    Jetzt wurde er blass. Dazu fiel auch ihm kein passender Spruch ein, mit dem er die Situation entschärften konnte. Abgesehen davon, dass sie ziemlich bleich aussah und in einem Treffpunkt für den Paranormalen Untergrund war, hatte er nichts Auffälliges an ihr feststellen können. Vampire waren Menschen zu ähnlich, um sie rein optisch zu unterscheiden, solange sie ihre Fänge nicht ausfuhren.
    „Was ist? Vergeht Ihnen das Lachen? Mir ist es bereits vergangen.“ Rybing nahm sein Besteck wieder auf und aß weiter.
    Ravenwood? Blue pfiff leise durch die Zähne, ohne sich darum zu kümmern, dass Rybing das Gesicht verzog. Das war also diese Superwoman, die verhindert hatte, dass man Darkworld öffnete? Die einen Sougvenier außer Gefechtgesetzt und die Vampirkönigin in die Flucht geschlagen hatte? Puh! Jetzt war ihm klar, warum Rybing so aufgebracht war. Wenn er geahnt hätte, wer ihm da in der Gasse gegenüberstand. Da konnte er wohl von Glück reden, dass er nicht mehr getan hatte, als sie zu küssen. Andererseits war es verdammt schade, denn die Kleine war wirklich reizvoll.
    „Sie werden mit Cyron unverzüglich nach London aufbrechen. Dort ist er sicherer. Sein Quartier ist mittlerweile auch vorbereitet.“
    Im Prinzip hatte Blue nichts dagegen, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Wenn da nur nicht der Deal mit Kaliste wäre. Aber für die waren Entfernungen ein Klacks. Das würde sich schon machen lassen.
    „Weiß dieser Smithers über mich Bescheid?“
    „Ich werde ihn bei meinem Eintreffen informieren.“ Rybing beendete seine Mahlzeit und tupfte sich mit der Serviette die Lippen sauber. Immer noch britischer Gentleman, obwohl er schon seit Jahren in Italien lebte. Blue vermutete auch darin sein Faible für steife Anzüge. „Gegenüber Mr. Smithers haben wir bereits den Verdacht geäußert, dass Miss Ravenwood ihre eigenen Kontakte pflegt und nicht mehr so loyal im Orden steht, wie sie sollte. Wenn sie vernünftig ist, bleibt sie hier, bis wir unsere Mission beendet haben. Falls nicht, ist es Ihre Aufgabe, etwas zu finden, womit wir sie kaltstellen oder ausschalten können. Erschleichen Sie sich das Vertrauen der jungen Dame. Mit Ihrem Charme sollte dies doch ein Leichtes sein.“
    Sein boshaftes Grinsen hätte jedem Dämon Ehre gemacht. Blue sollte also etwas finden. Oder so hinbiegen, dass es danach aussah. Gerissener Fuchs. „Sie können sich wie immer auf mich verlassen, Donald“, sagte er und rang sich ein Lächeln ab.
    „Danke Blue. Das weiß ich sehr zu schätzen.“ Er winkte dem Ober für die Dessert-Karte. Dabei machte er ein Gesicht, als hätte er den Sahnetopf bereits ausgeschleckt.
    „Na, dann gehe ich wohl mal die Koffer packen.“

     
    Donald Rybing sah dem großen, breitschultrigen Mann nach, den er erst vor einigen Monaten für die Lux Sangui rekrutiert hatte. Etwas an ihm beunruhigte ihn immer noch. Er rieb sich nachdenklich übers Kinn. Blue verschwand in der Menschenmenge. Wie ein Phantom. Das sagte er von sich selbst und

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