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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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er seine Mahlzeit und schob ihr eine Zeitung hin. Auf ihren fragenden Blick nickte er aufmunternd.
    „Nur zu, ist kein toter Fisch. Ehrenwort.“
    Sie schob zwei Finger zwischen das Papier und hob es vorsichtig an. Darin befand sich eine Waffe, die nur minimal von den üblichen Pistolen abwich, die man bei jedem Polizisten oder Bundesagenten fand.
    „Woher weiß ich, dass Sie mich nicht linken?“
    „Hey, ich bin Geschäftsmann. Ich lebe von meiner guten Reputation und dem Vertrauen meiner Kunden. Da kann man es sich nicht leisten, mangelhafte Ware anzubieten. Aber wenn Sie wollen, können Sie ja einen von Ihren Nachkommen als Testobjekt benutzen. Ich warte sogar hier, denn ich vertraue Ihnen.“ Er setzte wieder sein charmantes Lächeln auf und schob ein kleines Kästchen nach, in dem sich drei Kugeln befanden. „Spezielle Munition. Ich denke, Sie haben ein Gefühl dafür, welche ich meine.“
    Sie spürte das Kribbeln, schon bevor die Kugeln in ihre Hand glitten. Es löste augenblicklich einen leichten Krampf in ihren Muskeln aus, doch sie schaffte es, die Waffe zu laden.
    „Nicht so offensichtlich“, zischte er und warf misstrauische Blicke in die Runde. „Muss ja nicht gleich jedersehen.“
    Kaliste schnaubte abfällig. „Ich dachte, jemand in Ihrem Job hätte bessere Nerven“, konterte sie. Eine kleine Brünette erhob sich und verließ das Restaurant. Sie sah ihr hinterher und lächelte diabolisch. „Bin gleich zurück.“
    Er winkte ab und zog sich ihren Teller heran, um den Fisch zu essen, während sie ihr neues Spielzeug ausprobierte. Sie kaufte nicht die Katze im Sack, aber wenn das Ding funktionierte, hatte er einen Großabnehmer gefunden. Es würden sich schon ein paar Jungvampire finden lassen, die für ihre Gunst bereit waren, in den eigenen Reihen etwas aufzuräumen. Loyalität wurde bei den Neugeborenen bei Weitem nicht mehr so groß geschrieben wie früher.
    Die Kleine war ahnungslos, schlenderte die Straße hinunter und hielt in der Menge Ausschau nach einem potenziellen Gefährten für die Nacht, der ihr wohl auch einen kleinen Trunk gewähren würde. Die neue Art zu jagen widerte sie fast noch mehr an als der rohe Fisch. Dieses Streben nach Unauffälligkeit, nach Anpassung und Integration. Was waren Menschen schon im Vergleich zu Ihresgleichen?
    Das Mädchen schlug den Weg Richtung Strand ein, kürzte durch ein paar Seitenstraßen ab. Eine günstige Gelegenheit. Kaliste schnitt ihr den Weg ab und ging vom anderen Ende einer Häuserflucht auf sie zu. Die Waffe im Anschlag wartete sie, bis ihr Ziel nahe genug war, um dem Mörder ins Auge zu sehen.
    „Hallo, Kleines“, säuselte sie. Die junge Vampirin stockte, auf ihrem Gesicht malten sich Argwohn und Furcht ab. Sie spürte, dass sie einer deutlich älteren Artgenossin gegenüberstand, auch wenn sie nicht ahnte, mit wem sie es zu tun hatte. Kaliste war versucht, sie aufzuklären, doch wofür, wo es ihr nichts mehr nutzen würde. Kurz entschlossen zog sie den Abzug. Der Schalldämpfer arbeitete perfekt, es war kaum etwas zu hören. Die Brünette zuckte nur kurz, ihre Augen verdrehten sich nach oben, wo die Kugel knapp über der Nasenwurzel eingedrungen war. Mit gewöhnlicher Munition zwar schmerzhaft, aber nicht tödlich für einen Vampir. In Sekunden würde der Dämon den Fremdkörper abstoßen und das Blut seine Arbeit tun, um Hirnmasse, Knochen und Haut wieder zu heilen. Nicht so hier. Das Mädchen fiel zu Boden, ein dunkler zäher Strom floss aus dem Einschussloch. Kaliste betrachtete es höchst interessiert. Das Gesicht quoll langsam auf, mit einem Knack gab der Schädelknochen nach und klaffte ein Stück auseinander, was ihre Züge verzerrte. Als Nächstes lösten sich die Augen auf und sickerten als milchige Flüssigkeit aus den Höhlen, gefolgt von noch mehr zersetzter Hirnmasse. Kein schöner Anblick. Und erst recht nichts, was man den Behörden servieren sollte. Kaliste blickte sich um. Nicht weit von ihr stand ein Hotelkomplex mit fünfundzwanzig Stockwerken. Sie steckte die Waffe in ihr Dekolleté, schulterte den Leichnam und sprang mit wenigen Sätzen über ein paar Häuserdächer bis zum Hotel, wo sie ihre Last ablegte. Der unangenehmste Teil war das Entfernen der Kugel aus dieser glibberigen Masse, die einmal ein Kopf gewesen war, aber jetzt kaum noch Ähnlichkeit aufwies.
    „Wenn man weiß, wo man die Kugel platziert, ist das Ergebnis immer wieder überraschend.“
    Erneut verwenden konnte man das Projektil nicht, aber

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