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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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dann du. Das ist dir bestimmt. Du bist Tizians Hoffnung, das wissen beide. Darum bemühte sich Kaliste um dich, doch du warst zu stark für sie. Und du wirst es wieder sein.
Thalabi
, ob man es Schicksalskriegerin nennt, oder diesen antiquierten Begriff beiseitelässt, unser aller Schicksal ruht in dir. Nur das zählt.“
    „Warum bin ich, was ich bin?“, fragte ich verzweifelt. Ich war doch auch nur ein Mensch, der den Blutkuss empfangen hatte. Warum war ich so besonders?
    „Weil Tizian dich liebt“, sagte Lucien sanft und sah mich mit diesem unergründlichen Gesichtsausdruck an.
    Ich erschrak, meine Tränen versiegten. Hoffentlich stand mir nicht allzu deutlich ins Gesicht geschrieben, was vor wenigen Tagen geschehen war. Wie viel wusste Lucien bereits? Spürte er das Bruderblut in mir? Stärker als nach diesem einen Tropfen aus meiner Sterblichkeit oder meiner Affäre mit Steven?
    „Mir war es schon damals bewusst“, fuhr Lucien ungerührt fort, beobachtete mich genau. „Als du herkamst, halb Sterbliche, halb Vampir, mit der Hoffnung, ich könnte noch aufhalten, was seinen Weg genommen hatte. Lange, bevor du mir davon erzählt hast, dass er dir in New Orleans begegnet war, wusste ich, dass Tizian dich erwählt hat. Sein mächtiges Blut in dir war so präsent, dass es mich fast verbrannte. Dass ich fast nicht wagte, zu tun, was ich tat, aus Angst vor der Verbindung der beiden Blutdämonen. Doch in dir schlummerten sie bereits ohne eine Konsequenz.“
    „Es war nur ein Tropfen“, sagte ich, während mir das Herz bis zum Halse schlug und ich bangte, ob er es hörte.
    „Ein Tropfen“, wiederholte er, „und er schenkte dir die Macht der Welt. Deshalb bist du, was du bist. Er hat dich auserwählt und gezeichnet. Er wusste, dass du etwas Besonderes bist. Und du bist sein, auch wenn du ihm nie gehörst, dem Blut seiner Schwester entstammst und dein Herz an jemand anderen gabst. In dir fließen beide Linien in ihrer reinsten Form. Ohne jede Gefahr. Weil du noch sterblich warst, als er es dir gab. Als er bereits wusste, dass du in ihrem Blut in die Nacht geboren würdest. Es ist außergewöhnlich. Und das weiß jeder Vampir auf dieser Welt, wenn er dir begegnet.“
    Er klang ehrfurchtsvoll und das war bei Lucien selten. Umso mehr beunruhigte es mich.
    „Ich weiß“, begann er mit einem sardonischen Lächeln und seine Augen wurden schmal. Ich zuckte zusammen, erstarrte wie ein Kaninchen vor der Schlange. „Dass du nicht versagen wirst. Genauso sicher, wie Tizian es weiß. Also zweifle nicht an dir, wenn es jetzt beginnt. Es war nur eine Frage der Zeit, und ich ahne schon seit einer Weile, dass es nicht mehr lange auf sich warten lässt.“

     
    „Ah! Ist das nicht herrlich? Britischer Regen.“ Blue breitete die Arme aus und reckte das Gesicht gen Himmel.
    „Ganz traumhaft“, kam die mürrische Antwort seines Begleiters.
    Grinsend schielte Blue zu ihm hinüber, amüsierte sich über die Grimasse, die Cyron zog. Er war das wärmere Klima in den Staaten gewohnt, vorrangig in Miami, wo er die letzten Jahre lebte und agierte.
    „Meine Leute haben ein hübsches Quartier für Sie ausgesucht. Wird Ihnen gefallen. Vor allem trocken.“ Er lachte und klopfte Cyron aufmunternd auf die Schulter, der diesmal wie ein typischer Buchhalter aussah. Klein, schmächtig, verhärmte Züge und Brille auf der Nase. Dass seine Nervosität ihn ständig an dem Koffer in seiner Hand herumnesteln ließ, unterstrich das Bild noch. Blue hatte keine Ahnung, wo er die Inspiration zu dieser Tarnung herhatte, es interessierte ihn auch nicht. Aber an Unauffälligkeit war es kaum zu überbieten.
    „Sehen Sie’s positiv. Hier gibt es noch keine Anschläge auf den PU oder dessen Anhänger. Allemal sicherer als Miami, wo der Hexenkessel zu brodeln anfängt.“
    „Ja, ja, das haben Sie mir nun oft genug gesagt. Ich hab ja ohnehin keine Wahl, also lassen Sie uns nicht unnötig Zeit vertrödeln.“
    Blue sollte es recht sein, wenn der Gestaltwandler es eilig hatte. Länger als nötig musste er mit diesem mies gelaunten Kerl nicht zusammen sein. Er suchte ein Taxi aus, verstaute das Gepäck im Kofferraum und nannte dem Fahrer eine Adresse in den Randbezirken Londons. Dort angekommen entpuppte sich der neue Unterschlupf als Mittelklassehotel. Kein Luxus, aber um Längen besser als Cyrons selbst gewähltes Versteck in Miami in einem altenAbbruchhaus.
    „Behalten Sie hier besser Ihre Gestalt bei, sonst könnte es zu unangenehmen Fragen

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