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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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völlige Unterwerfung der menschlichen Rasse. Ich wollte gern glauben, dass Milliarden Lebensformen nicht mir nichts, dir nichts auszulöschen oder in eine neue Daseinsform zu pressen waren. Dass es irgendwo einen Plan B der Weltmächte geben musste, wie man ohne computergesteuerte Prozesse existieren konnte. Aber die Wahrheit drängte sich uns bereits in den nächsten Tagen deutlich auf. Es gab keinen Plan B. Und wir hatten Domenikos Anhänger in ihrer Macht und Anzahl unterschätzt, wie uns in den ersten vierundzwanzig Stunden klar wurde. Er hatte sich Wesen Untertan gemacht, von denen selbst mir jede Vorstellung fehlte. Wenn wir Glück hatten, hörte es bei Fenris und der Midgard auf. Doch auch das war schlimm genug. Darüber hinaus machten Waheelas, wie der, dem Eloin nur mit knapper Not und Saphyros Hilfe entkommen war, die Städte unsicher. Gefs und Bajangs sowie eine Menge Gestaltwandler sabotierten die letzten Überbleibsel an Notsystemen und lockten Menschen, die auf der Suche nach Erklärungen und Hilfe waren, in die Falle.
    Das Vorgehen war systematisch. Mit Polizei und Rettungskräften fing es an. Institutionen, auf die Menschen in Not ihre Hoffnung setzen. Nachdem die erst mal in Domenikos Hand lagen, hatte er überall leichtes Spiel.
    Domeniko fürchtete nichts und niemanden. Noch weniger als Kaliste und Sylion, die versucht hatten, Yrioneth zu befreien. Was über uns hereinbrach, lehrte auch mich, dass eine Vampirkönigin einen Lycanerfürsten zwar töten konnte, dafür aber erst einmal seiner habhaft werden musste. Und da auch Domeniko über dieses Wissen verfügte, dürfte dies ein schwieriges Unterfangen werden. Er trat nie in Erscheinung. Darin zumindest hatte ich mich in ihm getäuscht, weil ich anfangs davon ausgegangen war, dass er es sich nicht nehmen lassen würde, seinen Triumph an der Spitze seiner Leute auszukosten. Aber in all seiner Arroganz war er dennoch nicht dumm.
    Endlich kam Blue zusammen mit ein paar anderen Dolmenwächtern. Darunter auch eine Frau, die sich sofort vor mir auf die Knie warf und unter Tränen beteuerte, dass sie das alles nie gewollt habe. Ich wollte wütend auf sie sein, weil erst ihr Handeln Domeniko in die Position gebracht hatte, in der er sich jetzt suhlte. Aber sie tat mir leid. Und auch ich hatte mich schließlich mehr als einmal in meinem Leben von schönen Worten einwickeln lassen und Fehlentscheidungen getroffen.
    „Es ist nicht mehr zu ändern, Nasri. Wir müssen uns darauf konzentrieren, Domeniko zu stoppen. Wenn du uns dabei hilfst, kannst du alles wiedergutmachen.“
    „Ein paar von uns sind bereits dabei, die Sternenwölfe einzufangen. Es ist schließlich unsere Aufgabe, sie im Zaum zu halten.“
    Er warf einen Blick zu Armand, der ihm mit merklich weniger Ablehnung begegnete als bei unserem ersten Wiedersehen.
    „Ich habe ihr nichts gesagt. Weil ich nicht daran glaube.“
    „Woran?“, verlangte ich zu wissen und sah mit hochgezogenen Brauen zwischen den beiden Männern hin und her.
    „Der Legende nach heißt es, dass Hati und Skalli Sonne und Mond verschlingen werden.“
    Diese mythologische Geschichte war mir bekannt.
    „Schwachsinn“, blaffte Dracon. „Und wenn sie alles fressen, was hier rumkreucht, werden sie nicht groß genug, um einen Planeten zu schlucken. Mann, wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo man dachte, die Sonne wäre nicht größer als ein Käseleib.“
    Ich war hin- und hergerissen. Einerseits hielt ich das auch für eher unwahrscheinlich, andererseits konnte man nie wissen.
    „Vielleicht ist etwas anderes damit gemeint. Sinnbildlich. Etwas, das dieselbe Bedeutung hat wie Sonne und Mond. Wir sollten es jedenfalls nicht außer Acht lassen.“
    Blue brachte weitere schlechte Nachrichten mit. Zum einen konnten die Dolmenwächter bestätigen, dass das, was in England passiert war, auf die ganze Welt zutraf und die Menschen tatsächlich kurz davorstanden, wieder mit Feuersteinen und Holzspeeren hantieren zu müssen. Zum anderen gab es einen einzigen Ort, wo noch ein stabiles Notsystem lief.
    „Das Ding ist bewacht wie Fort Knox. Es liegt an der Küste Chinas. Dorthin hat sich auch die Midgard zurückgezogen und der Fenriswolf läuft regelmäßig dort Spalier, nachdem er sich den Bauch mit Politikern vollgeschlagen hat. Die beiden machen den Bau mit seinen hohen Mauern und Alarmanlagen uneinnehmbar.“
    „Dann können wir wohl davon ausgehen, dass Domeniko dort seine Hauptzentrale hat. Ist er ebenfalls da?“
    Blue

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