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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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unabhängig voneinander bewegten. Er war nicht leicht einzuschüchtern, und wie sie an dem Vieh vorbeikommen sollten, war ihm schleierhaft.
    „Blue!“
    Er bemühte sich, an der breiten Brust des Tieres vorbeizuschauen, ohne seine Deckung hinter der Säule aufzugeben und entdeckte Lavant auf der anderen Seite des Hofes.
    „Schön zu sehen, dass du noch lebst, Brüderchen.“
    „Er ist nicht allein.“
    „Was?“
    „Er ist…“
    „Ja, schon gut, ich hab’s verstanden. Willst du etwa sagen, hier läuft noch so ein Köter rum?“
    „Er ist kleiner.“
    „Na toll. Dann haben wir ja keine Probleme.“
    Er überlegte fieberhaft, wie sie an zwei von diesen Biestern vorbeikommen sollten. Noch dazu mit einem Menschen. Doch ein Tor direkt in den Zentralraum? Unwahrscheinlich, dass die Lycaner noch nicht alarmiert waren, also wäre die Feinddichte dort verdammt hoch. Er verwarf die Idee. Weglocken kam auch nicht infrage. Angesichts des gigantischen Mauls brauchte dieser Wolf – Blue tippte grob auf Garm – Sekunden, um ein potentielles Opfer zu fressen. Und je weniger sie waren, desto geringer ihre Chancen, Dusty in die Steuerzentrale zu bringen. Zu allem Überfluss braute sich ein Gewitter über ihnen zusammen und binnen Sekunden fielen Sturzbäche vom Himmel. Der Totenwolf ließ sich nicht ablenken. Er fixierte seine Beute, lauerte darauf, dass einer von ihnen die Deckung verließ.
    „Wunderbar“, brüllte Blue gegen die Naturgewalten an. „Irgendwelche Ideen? Jemand zufällig einen Kurs in Hundeerziehung absolviert? Wär echt cool.“
    Hoffentlich blieb Dusty im Versteck.
    Nebelfetzen waberten durch den Innenhof, wurden rasch dichter. Das auch noch. „Moment mal!“ Blue fiel etwas ein. „Wie kann bei strömendem Regen Nebel aufziehen?“
    Bevor er sich weiter darüber wundern konnte, sirrte etwas so hell durch die Luft, dass er und die anderen Dolmenwächter sich die Ohren zuhielten. Ein Schatten landete im Hof neben Garm. Riesige Schwingen senkten sich herab, entpuppten sich als Umhang, als sie eine hochgewachsene Gestalt umflossen. Im Gegenlicht eines Blitzes spiegelte sich ein Schwert mit gezackter Klinge. Der Mann, der es führte, stand Hels Totenwolf unerschrocken gegenüber, verzog keine Miene, als sich das Tier mit aufgerissenem Rachen zu ihm umwandte. Kam es von dem Regenguss oder war der Kerl tatsächlich aus Metall? Im nächsten Blitz erkannte Blue das Gesicht mit dem kahlen Schädel und den spitzen Fangzähnen.
    „Schattenjäger!“
    Dieser dreimal verfluchte Kopfgeldjäger aus der Unterwelt. Was für ein Kerl. Der hatte echt vor gar nichts Angst.
    „Bleibt in Deckung. Wir erledigen das“, rief der Söldner gegen das tosende Unwetter, ohne Garm nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Während der Wolf ihn lauernd umkreiste, bewegte sich der Krieger keinen Zentimeter. Er umfasste den Griff seines Schwertes mit beiden Händen und wartete breitbeinig auf einen Angriff. Als der kam, reagierte er so schnell, dass Blue mit den Augen kaum folgen konnte. Er kapierte erst in dem Moment, was passiert war, als der Kopf des Totenwolfes vor seine Füße rollte.
    „Was … wie …“
    „Assall“, rief Schattenjäger mit triumphierend nach oben gereckter Faust und lenkte Blues Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen im Hof.
    Sah er jetzt schon doppelt oder dreifach? Er schüttelte den Kopf, da stand Schattenjäger direkt vor ihm.
    „Wartet zehn Minuten. Danach könnt ihr zur Zentrale gehen und das System ausschalten.“
    Blue war so verwirrt, dass Schattenjäger schon den halben Hof überquert hatte, ehe ihm der andere Totenwolf wieder einfiel.
    „Schattenjäger, da ist noch so ein Vieh.“
    Der Söldner drehte sich um und grinste, dass es Blue eiskalt überlief. „Jetzt nicht mehr.“
    Lavant kam herangelaufen und auch die anderen traten aus ihrer Deckung. „Was war das?“
    „Ein Söldner aus der Unterwelt. Und ein Freund.“
    So ganz verstand Blue immer noch nicht, was hier vor sich ging, aber er wartete die vereinbarte Zeit ab. Auf dem Weg zur Zentrale fanden sie jede Menge Leichen. Mehr, als die beiden Späher Feinde gesehen hatten.
    „Lavant, nimm Vishta und Repell mit und holt Dusty. Ich glaub, die Luft ist rein.
    Gut, dass der Junge nichts von der Sache auf dem Hof mitbekommen hatte. Er stand auch so kurz vorm Zusammenbrechen, nachdem er an dem toten Garm vorbeigehen musste. Trotzdem setzte er sich ohne Zögern an den Tisch mit den vier Rechnern. Blue würde niemals durchblicken, wie man

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