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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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beiseite, damit Biff mit seinem Freund und Schüler seinen Traum wieder aufnehmen konnte.
    „Wir dachten, du wärst tot“, schrieb Dusty mit dem Handy und hielt es Biff grinsend hin.
    Biff lachte dreckig. „Das hätten die auch gern. Dumm nur, dass sie die anderen schon vorher kaltgemacht hatten. Den letzten vielleicht zwei Sekunden zu früh. Tja, manchmal hat man Glück. Und irgendeinen brauchten sie ja. Wär zu mühsam gewesen, nen Neuen aufzutreiben. Und bis der sich ins System eingearbeitet hätte …“ Er winkte ab.
    Entschlossen zog er einen Stuhl heran und bedeutete Dusty, auf dem anderen Platz zu nehmen. Bevor er loslegte, drehte er sich noch mal zu Blue um. „Keine Ahnung, was du da gemacht hast, Kumpel. Aber was es auch war: Was du gesehen hast, bleibt unter uns, oder?“
    Blue nickte und Biff machte ein zufriedenes Gesicht, mit dem er sich wieder an Dusty wandte. „Also, mein Junge, du weißt, was du bei mir gelernt hast. Schön langsam und zärtlich und im richtigen Moment Dampf machen. Ist wie mit ner feurigen Geliebten.“ Er nickte Dusty zu und gab die ersten Befehle ins System. „Jetzt du. Hübsch ein Level nach dem anderen.“
    So arbeiteten sich die beiden Stück für Stück rückwärts durch die Kontrollmodule und schalteten eins nach dem anderen ab.
    „Wenn man’s mit nem großen Shotdown versucht hätte, wär sie durchgedreht. Overload!“
    „Hätte das nicht denselben Effekt gehabt?“, mutmaßte Blue.
    Biff sah ihn zweifelnd von der Seite an. „Hast nicht viel Ahnung von dem Zeug, was?“
    Blue zuckte die Achseln. Der Hacker schüttelte den Kopf. „Wär ein lustiges Feuerwerk geworden. Konnte der Kleine aber nicht wissen. Kommt davon, wenn zu viele Köche im Brei rühren. So was gibt ne hochexplosive Mischung. Da wird selbst Babybrei zur Bombe.“
    Na, das hätte auf jeden Fall eine klebrige Sauerei gegeben, dachte Blue. Er ließ die beiden in Ruhe arbeiten und durchforstete mit Lavant noch einmal den Komplex, während der Rest seiner Leute den Kontrollraum schützte. Nur für den Fall der Fälle. Aber der Schattenjäger hatte ganze Arbeit geleistet. Die Leichen sahen nicht immer appetitlich aus. Im Mittelalter hätten sich die abgeschlagenen Schädel nett auf den Burgzinnen gemacht.
    In einem zweiten Innenhof fanden sie Managarm mit aufgeschlitztem Leib. Die Totengöttin Hel würde sich neue Wachhunde suchen müssen. Vielleicht machte sich Domeniko ja gut an einer Kette. Mit hübschem Nietenhalsband. Von da unten konnte er wenigstens keinen Ärger mehr machen.

Zur Höhle des Löwen
     
    I ch betete im Stillen, dass Blue und Dusty Erfolg hatten. Vor allem, dass der Junge heil zurückkam. Ich wünschte es mir für Sally, die völlig mit den Nerven runter war.
    Die Lupin Aliya war so unsicher bei unserer Begegnung, wie ich mich fühlte. Aus Rücksicht und weil sie sich so wohler fühlte, hatte sie wieder ihre Wolfsgestalt angenommen. Ich wusste, dass sie meinen Vater fortgelockt hatte. Das konnte ich ihr vorwerfen. Auch, dass Dracon bei der Rettungsaktion gestorben war. Doch ohne sie wären wir jetzt alle tot. Ihren Mut hätte nicht jede gehabt. Trotzdem fehlten mir die Worte, wusste ich nicht, wie ich mit ihr umgehen sollte.
    Osira nahm mir diese Aufgabe ab. Sie materialisierte sich an meiner Seite, schritt ohne Zögern auf Aliya zu und leckte ihr das Gesicht wie zum Dank.
    „Ich weiß nicht, ob er noch dort ist, aber ich kann euch zeigen, wo Domeniko sein Hauptquartier hatte.“
    Das hing von unterschiedlichen Faktoren ab. Vermutete er, dass Aliya zu uns überlief? Schätzte er uns so ein, dass wir sie als Spitzel ansehen und töten würden? Auf jeden Fall war es ein erster Anhaltspunkt, wenn Aliya uns dahin brachte, wo sie die letzten Wochen gefangengehalten worden war. Selbst wenn niemand mehr dort sein sollte, konnten wir vielleicht die Spur aufnehmen und weiterverfolgen.
    Diesmal bestand Eloin darauf, uns zu begleiten. Er hatte die Nase voll, sich zu verkriechen und abzuwarten, wollte um sein Recht kämpfen und Domeniko das Handwerk legen. Der Kampf bei den Ruinen von Walsingham hatte gezeigt, dass er sich als Krieger und Anführer bewähren konnte, also machte ich ihm das nicht streitig.
    Es wunderte mich nicht, dass Eloin mit den Menschen litt, auch wenn ich dazu neigte, die Ansicht zu vertreten, dass zumindest ein Teil von ihnen es nicht anders verdiente. Aber zu viele unschuldige Opfer schmerzten auch meine Seele.
    Aus seiner Zeit als Leitwolf im Wald war Eloin es gewohnt,

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