Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)
herauszufinden, was außer dem Tod ihres Bruders und der Weltherrschaft die alte Kalkleiste noch so alles haben wollte und wie man das gegen sie verwenden konnte.
Aber erst waren diese Typen vom Magister dran. Nicht, dass die doch noch plötzlich Ärger machten und Melissas Glück trübten. Das könnte er sich nie verzeihen.
Sehnsucht durchzog sein Herz beim Gedanken an ihre weiche Haut, ihr seidiges rotes Haar und ihre wundervollen Lippen, hinter denen Süße auf ihn wartete. Wenn sie ahnen könnte, dass sie zum Mittelpunkt seines Lebens geworden war. Alles andere hatte er verlassen – aufgegeben – für sie. Seine Familie musste ohne ihn klarkommen. Na ja, nicht ganz. Er war so fair gewesen, ihnen ausreichend Elektrum in die Energiekammer zu legen, damit keiner von ihnen vor sich hinkrümelte. Das war das Mindeste gewesen, bevor er seinen Hut nahm und zu neuen Ufern aufbrach. Tja, wer die Zeitlinie verließ, existierte losgelöst von ihr. Ein neues Abenteuer, er war dafür bereit. Und es gab noch eine Menge zu tun.
Kraftvoll schwang er sich über die Mauer und sprang jenseits des Gartens auf die Straße. Das Schicksal meinte es gut mit ihm, da er zufällig durch den Mord an Crest eine weitere Möglichkeit entdeckt hatte, seine Energiereserven aufzufüllen. Lebensenergie! War er damit einem Vampir nicht verdammt ähnlich? Der Gedanke fühlte sich gut an. Wie würde Mel wohl auf ihn reagieren, wenn er ihr in ein paar Jahren flüchtig über den Weg lief? Oder auch nicht ganz so flüchtig?
Und Armand? Einen gewissen Reiz stellte er immer noch dar.
Aber der Garten war voll süßer Früchte und am besten schmeckten eh die verbotenen. Davon gab es in ihrer Nähe genug. Mit Vorsicht und wenn er keinen Schaden anrichtete, konnte sie es ihm später auch nicht zum Vorwurf machen. Nichts war interessanter als gefährliche Spiele. Und für die Schuld, die er mit seinen Eingriffen auf sich lud, hatte er die eine oder andere Belohnung schließlich auch verdient. Er lachte zufrieden und voller Vorfreude auf das Leben, das vor ihm lag. So frei war er nie zuvor gewesen.
Ein letztes Mal blickte Blue zu dem Fenster zurück und sandte Melissa Ravenwood einen stummen Gruß.
„Manchmal reicht es, nur an deine Wünsche zu denken. Wenn jemand da ist, der dich genug liebt, um die Bürde auf sich zu nehmen, sie dir zu erfüllen. Ich kümmere mich um alles. Hab alle Namen, kenne jedes Versteck. Und ich habe eine Menge Zeit.“
Ihm war, als sähe er für einen kurzen Moment eine Gestalt hinter den Vorhängen, die verwirrt in die Nacht blickte. Sein Grinsen wurde breiter.
„Wir sehen uns wieder, Melissa Ravenwood. 2012! Es ist noch nicht vorbei … Blue.“
Glossar
Amarok
Riesenwolf aus der Mythologie der Inuit
assall
Triumphschrei in der Sprache der Schattenjäger
Bajang
malaysischer Vampir, männlich, kann die Gestalt eines Marders annehmen
Fenris
Sohn Lokis, Wolf der nordischen Mythologie
Garm
vieräugiger Hund der Totengöttin Hel
Gef
Wieselartiger Dämon, der jede Sprache beherrscht
Hati
Wolf der nordischen Mythologie, Sohn Lokis, soll der Legende nach den Mond verschlingen
Hel
Herrin des Totenreiches in der nordischen Mythologie und Tochter Lokis
Loki
Unterweltsgott der nordischen Mythologie und Vater aller Gestaltenwandler
Lupin
Schwarzwölfin, die menschliche Gestalt annehmen kann. Die fünf Familien unterteilen sich in kleine Rudel und leben auf Friedhöfen
Managarm
Verschlingt das Fleisch der Toten. Halbbruder von Hati und Skalli, obwohl ihm auch eine Verbindung zu Garm nachgesagt wird.
Midgard-Schlange
Weltenschlange aus der nordischen Mythologie
Motha
Dämon mit Ähnlichkeit zu Behemoth; sucht die Gesellschaft der Lupins
Skalli
Wolf der nordischen Mythologie, Sohn Lokis, soll der Legende nach die Sonne verschlingen
Waheela
Riesige Geisterwölfe aus Kanada und Alaska
Danksagung
Nun ist die „Ruf des Blutes“-Serie zu Ende. Das letzte Kapitel geschrieben, das Buch zugeklappt. Der Kreis um Melissa und Armand hat sich geschlossen und die Karten sind neu gemischt. Es heißt Abschied nehmen.
Ich danke allen, die mich durch die Zeit der sechs Bände begleitet haben. Für die vielen Anregungen, Unterstützungen, Lob und Kritik, für Freundschaft und Treue.
Meinem nahen Umfeld, das mir den Rücken freigehalten, mich bestärkt und stets an mich geglaubt hat. Meinem Hund, der viele Abende und Nächte an meiner Seite lag und mir Gesellschaft geleistet hat, denn Schreiben kann ein ganz schön einsamer Job sein. Und den vielen
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