Ruf Des Dschungels
Trikora).
»Für jeden Tropfen Blut, der vergossen, für jede Träne, die geweint wird – Gott zählt sie alle und wird das Mutterland zur gegebenen Zeit befreien.
West-Papua muss frei sein.
GOTT SEGNE MEIN HEIMATLAND .«
Ein Papua, der in Papua-Neuguinea im Exil lebt.
»Es gibt keine Manipulationen der Geschichte, die richtig gestellt werden müssten. Es kann keinen Zweifel mehr an der Legitimität West-Papuas als integralem Bestandteil unseres Landes geben …
Das Thema West-Papua ist eine innerstaatliche Angelegenheit. Wir lehnen jegliche ausländische Einmischung in die Lösung dieser Angelegenheit strikt ab.
Die Welt war Zeuge jeder Verhandlung zur Rückgabe West-Papuas, die Indonesien mit den Niederlanden führte, und der Durchführung des Referendums von 1969 unter Beobachtung der Vereinten Nationen.
Die Vereinten Nationen haben das Resultat anerkannt und bis heute nie in Frage gestellt. Deshalb gibt es aus der Perspektive des internationalen Rechts keinerlei Grund mehr, die Legitimität West-Papuas als integralem Bestandteil der territorialen Souveränität der Republik Indonesien anzuzweifeln.
Indem wir uns der ›Unzufriedenheiten in Papua‹ annehmen, werden wir die Angelegenheit auf friedliche, gerechte und würdevolle Weise in erster Linie durch Dialog und Verhandlung lösen.
Unsere Politik zur Beilegung der Angelegenheit Papua basiert auf der beständigen Umsetzung der besonderen Autonomie als einer gerechten, allumfassenden und würdigen Lösung. Diese Beilegung muss ganzheitlich, vernünftig und klug betrachtet werden, wobei der Realität und Legalität der Existenz der Provinz West-Irian-Jaya Rechnung zu tragen ist. All dies dient dem Fortschritt und dem Wohl der Bevölkerung von Papua als Ganzem.«
Präsident Susilo Bambang Yudhoyono in einer Ansprache vor dem indonesischen Abgeordnetenhaus anlässlich des 60 . Jahrestags der indonesischen Unabhängigkeit am 15 . August 2005 .
»Wir kämpfen seit über dreißig Jahren, und die Welt hat unsere Sache bisher ignoriert.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten mit den Angehörigen der Überlebenden und der Toten tauschen. Wie lange könnten Sie dieses Grauen ertragen? Würden Sie nicht verzweifelt um Hilfe beten – Hilfe von irgendwoher, von irgendwem?
Wollen Sie die wirklich beängstigende Wahrheit erfahren? Die Regierungen wollen weder etwas davon wissen noch sich damit befassen. Die letzte und einzige Hoffnung dieser Menschen sind Sie.«
Moses Werror, Anführer der Bewegung Freies Papua ( OPM ).
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Die vergessenen Flüchtlinge
Bericht über meine Reise nach Papua-Neuguinea im Februar 2007
D raußen war es dunkel, ein Sturm fegte über uns hinweg, es donnerte und regnete in Strömen. Wir waren seit Wochen unterwegs, ich war müde, hungrig, und mein ganzer Körper schmerzte.
Nur eine kleine Kerosinlampe brachte ein wenig Licht in die düstere Hütte, in der wir Unterschlupf gefunden hatten. Ich lag auf dem Boden am Rand des fahlen Lichtscheins, neben mir saß ein Einheimischer und drehte sich mit Zeitungspapier eine Zigarette. Ich hörte das Flüstern mehrerer Männer. Es waren Freiheitskämpfer, die Informationen austauschten und über die aktuelle Lage sprachen. Sie machten sich große Sorgen um die Zukunft; ihre Gesichter waren von Hoffnungslosigkeit gezeichnet. Sie alle hatten früher einmal in Dörfern gelebt und einem Stamm angehört, hatten ein ruhiges und zufriedenes Leben geführt. Bis sie ihr Land verlassen mussten und zu Flüchtlingen wurden, weit weg von ihrer heimatlichen Erde.
Ich hatte in den letzten Wochen viel Leid und Verzweiflung gesehen, viele Geschichten von Vertreibung und Übergriffen gehört. Der Tod schien wie eine schwarze Wolke über uns zu schweben, die uns jederzeit verschlingen konnte. Ich befand mich in einem Flüchtlingslager im Dschungel von Papua-Neuguinea, umgeben von Flüchtlingen aus dem Nachbarland West-Papua, meiner Heimat. Es schmerzte mich, dass ich von weitem das Land meiner Kindheit am Horizont sah, aber aus Sicherheitsgründen nicht dorthin durfte. Wie sehnte ich mich doch danach, dort zu sein. Ich war meiner Heimat so nah und gleichzeitig so fern.
Im Flackern des Lichtes beobachtete ich den Mann neben mir. Ein Mann, den ich in den letzten Wochen sehr ins Herz geschlossen hatte. Er war unser Führer, hatte uns seit Wochen begleitet, beschützt und unsere Reise organisiert. Eine ungewöhnliche Persönlichkeit mit markanten Gesichtszügen und langen geflochtenen Haaren, ein
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